Schulentwicklungsplan begrüßt
Was auf die drei Grundschulen im Wisserland zukommt
An der Franziskus-Grundschule in Wissen werden gegenwärtig 392 Kinder in 19 Klassen unterrichtet. Mehr als ein Viertel davon nutzt bereits das Ganztagsangebot.
Elmar Hering

Gute schulische Bildung ist das Fundament für Wohlbefinden, Demokratie und Prosperität. Die Basis wird nicht zuletzt an den Grundschulen gelegt. Mit dem Ist-Stand und den Aussichten im Wisserland befasste sich jüngst der Verbandsgemeinderat. 

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Wie geht es weiter mit der Ganztagsbetreuung von Grundschülern aus dem Wisserland? Welche Betreuungsangebote sind an den drei Grundschulen in der Verbandsgemeinde vorhanden und geplant? Wie entwickeln sich die Schülerzahlen? Wo und in welchem Umfang soll mit Priorität investiert werden? Antworten auf diese Fragen – und viele weitere – gibt der fast druckfrische Schulentwicklungsplan der VG Wissen, der in der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderates einstimmig beschlossen wurde.

Damit hat die VG Wissen die Voraussetzung geschaffen, um auch weiterhin Landeszuschüsse für Baumaßnahmen an ihren beiden Grundschulen in Wissen und Katzwinkel sowie – nach finaler Abstimmung mit der Ortsgemeinde Birken-Honigsessen – für die dortige Christophorus-Grundschule zu erhalten. Das entsprechende Landesgesetz ist vor fast fünf Jahren in Kraft getreten.

Die Barbara-Grundschule in Katzwinkel befindet sich seit knapp zwei Jahren in Trägerschaft der Verbandsgemeinde Wissen. Gegenwärtig zählt sie 71 Kinder.
Elmar Hering

Wie gefordert umfasst der Schulentwicklungsplan einen Zeitraum von sechs Jahren; in diesem Intervall muss er auch fortgeschrieben werden. Zudem legt er Schwerpunkte auf das Startchancen-Programm (die Franziskus-Grundschule in Wissen ist eine von kreisweit acht ausgewählten Schulen, die davon profitieren) und das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG). Aus Letzterem ergibt sich ab dem Schuljahr 2026/27 ein Rechtsanspruch für die Kinder beziehungsweise deren Eltern, allerdings nicht direkt für alle Grundschüler, sondern stufenweise ansteigend beginnend mit den Erstklässlern.

Der von Markus Würthen, Abteilungsleiter im Wissener Rathaus, ausgearbeitete Schulentwicklungsplan umfasst auf 38 Seiten jede Menge Zahlen, Fakten, Tabellen und Diagramme, ohne jedoch an Klarheit und Übersichtlichkeit einzubüßen. Ablesen lassen sich viele interessante Statistikwerte und Tendenzen, beispielsweise, dass die Franziskus-Grundschule (FGSW) im nun zu Ende gehenden Schuljahr bei der durchschnittlichen Klassengröße mit 20,6 Kindern deutlich vor der Barbara-Grundschule in Katzwinkel (BGSK, 17,8) und der Christophorus-Grundschule in Birken-Honigsessen (CGSB, 15,0) lag.

In Birken-Honigsessen ist die Ortsgemeinde Trägerin der Christophorus-Grundschule. Dort werden momentan 105 Kinder in sieben Klassen unterrichtet.
Elmar Hering

Wie an allen Schulen, so variieren auch im Wisserland die Schülerzahlen. Im Verlauf der vergangenen zehn Jahren erreichte die FGSW ihren Höchststand von 420 Kindern im Schuljahr 2022/23, die BGSK kam im Schuljahr 2018/19 auf insgesamt 72 Kinder und an der CGSB waren es zuletzt 105 Mädchen und Jungen. Insgesamt werden an den drei Grundschulen derzeit 568 Kinder in 30 Klassen unterrichtet (vor zehn Jahren waren es noch 454 Kinder in 23 Klassen).

Detailliert führt der Entwurf die jeweiligen Gegebenheiten an den drei Grundschulen auf. Dieses Kapitel macht beispielsweise Angaben zur Finanzierung, zum Wechselverhalten nach der vierten Klasse und zum Raumbestand (mit exakten Quadratmeterzahlen vom Lehrerzimmer über die Klassenräume bis zum Behinderten-WC). Deutlich wird die herausgehobene Stellung der FGSW: Erstens nimmt sie als Schwerpunktschule auch beeinträchtigte Kinder auf und zweitens bietet sie als Ganztagsschule in Angebotsform einen beträchtlichen Mehrwert, der derzeit von rund einem Viertel der Schülerschaft genutzt wird (inklusive Mittagessen). Parallel dazu gibt es feste Betreuungszeiten (1:45 Stunden täglich), in Katzwinkel sind es vier Stunden, in Birken-Honigsessen drei Stunden).

Zusätzliche Landesmittel für Franziskus-Grundschule

Das Start-Chancen-Programm ist auf zehn Jahre ausgelegt. Das Land Rheinland-Pfalz stellt dem Schulträger Mittel für Maßnahmen zur Verfügung, die im Wesentlichen auf drei Säulen ruhen: Investitionen, Budget für bedarfsgerechte Lösungen, Personal zur Stärkung multiprofessioneller Teams. Für die FGSW ergeben sich rund 1,1 Millionen in Säule I (bis 2034), in Säule II sind es 16.590 Euro pro Schuljahr (bis 2026/27), in Säule III 81.440 Euro pro Schuljahr (bis 2033/34).

In der Ratssitzung unterstützten sämtliche Fraktionen den Plan. Matthias Grohs (CDU) machte unter anderem auf die geänderten Schulbezirke und die Stärkung des Grundschulstandortes Katzwinkel aufmerksam. Die Fraktion befürworte den Bau einer Mensa in Wissen und eines Betreuungsraumes in Birken-Honigsessen.

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