Es ist eine Duplizität der Ereignisse, die viele Gläubige im Wildenburger Land und darüber hinaus aufwühlt: Im Gottesdienst wird eine Erklärung verlesen. Sie besagt, der in diesem Moment abwesende Pfarrer habe – ganz grob vereinfacht – Ärger mit der Justiz und sei nun nicht mehr in seinen Funktionen. So war es 2011, als der damalige langjährige Pfarrer von jetzt auf gleich seiner kirchlichen Ämter entbunden wurde, und so wirkt es nun 14 Jahre später wieder.
Schnell enden allerdings die Parallelen zwischen beiden Fällen: 2011 war der damalige Pfarrer bereits im Jahr zuvor rechtskräftig wegen Kindesmissbrauchs verurteilt worden, hatte dies dem Erzbistum als seinem Arbeitgeber verschwiegen. Seine Abberufung war endgültig. Der aktuelle Fall liegt ganz anders. Der Pfarrer hat selbst um vorläufige Entbindung gebeten. Für seine Person gilt selbstverständlich die Unschuldsvermutung. Wie jeder Beschuldigte hat er das Recht auf ein faires Verfahren, das hoffentlich für Aufklärung sorgen wird.

Polizei ermittelt: Pfarrer vom Dienst freigestellt
Entsetzen im Wildenburger Land. Das Erzbistum Köln hat den auch für Friesenhagen zuständigen Leitenden Pfarrer vom Dienst suspendiert – wegen polizeilicher Ermittlungen. Es könnte um einen Fall im Bereich Cyber-Kriminalität gehen.