Musik und mehr im Kulturwerk
Wahrhaft „magisches“ Konzert begeistert die Zuschauer
In jeder Hinsicht "top" besetzt: Die Bergkapelle Birken Honigsessen unter der Leitung von Sven Hellinghausen überzeugte mit hochwertigen Darbietungen, angereichert mit ebensolchen Gastkünstlern.
Thomas Hoffmann

Die Bergkapelle Birken-Honigsessen stellte im Kulturwerk in Wissen unter Beweis, dass sie das Rezept für ein einmaliges Konzerterlebnis kennt.

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Es war ein im wahrsten Sinne magisches Konzert, das am Samstagabend etwa 400 Zuschauer im ausverkauften Kulturwerk erfreute, denn die in nahezu jeder Hinsicht „top“ besetzte Bergkapelle unter der Leitung von Sven Hellinghausen sowie „zauberhafte“ Gäste sorgten für insgesamt mehr als drei Stunden Kurzweil und beste Unterhaltung. Prädikat „Extraklasse“.

Die Konzertbesucher, darunter auch die Bundestagsabgeordnete Ellen Demuth, Benjamin Geldsetzer als Vertreter des Landrates, Pfarrer Martin Kürten sowie weitere Vertreter aus Musik, Politik und Gesellschaft zeigten sich dankbar für diesen Konzertgenuss. Immer wieder brandete kräftiger Applaus auf.

"Wunder gibt es immer wieder", diesen Song von Katja Ebstein sangen die Sopranistin Sandra Isabella Reinhardt und Sven Hellinghausen als Duett.
Thomas Hoffmann

„Dieser Abend wird magisch.“ Diese Begrüßungsworte des Vorsitzenden Peter Demmer waren ein Versprechen. Schon die ersten Stücke „Arsenal“ und „Appalachian Ouvertüre“ offenbarten die hohe Qualität des Orchesters (bei dem auch der Landtagsabgeordnete Matthias Reuber seit vielen Jahren Flügelhorn spielt), denn während ersteres als Marsch locker-flockig eine angenehme Atmosphäre erzeugte, wähnte man sich bei zweiterem in den Weiten der nordamerikanischen Prärie: ein Hauch von Wildem Westen, genial interpretiert insbesondere von sehnsuchtsvollen Querflöten und angereichert mit orchestraler Vielfalt: eine Hymne an Freiheit und Abenteuer, die für erste Begeisterung sorgte.

Diese setzte sich dann auch bei Magier André Desery fort, denn der Kölner Künstler nahm in der Folge viele Gäste des Publikums mit auf magische Reisen. So auch Pfarrer Marcus Tesch von der evangelischen Kirchengemeinde, den er dazu animierte, 50 Euro zur Verfügung zu stellen, die Desery unter dem Verweis auf die Lehmann-Brothers, die seinerzeit mitverantwortlich für die Bankenpleite der USA waren, in einen Ein-Dollar-Schein verwandelte. Eine „Abwertung“, die Tesch ebenso gelassen wie humorvoll hinnahm.

Den Hit "Y.M.C.A" performten die Ehrengäste Ferdi Büchel (Präsident der Funken Blau-Weiß Siegburg), Hermann-Josef Esser (ehemaliger Vorstand Landesmusikverband), Bürgermeister Berno Neuhoff, MdB Ellen Demuth, Pfarrer Marcus Tesch und Norbert Gehrmann (Karnevalist in Eulenberg) gegen Ende des magischen, hochwertigen und sehr kurzweiligen Konzertes.
Thomas Hoffmann

Auch dessen Ehefrau Elke war in der Folge Publikumsassistentin, ebenso wie Bürgermeister Berno Neuhoff, der mithilfe eines Gedankenübertragungsgerätes und magischer Gesten sehr zum Vergnügen der Gäste mentale Signale ins Publikum sendete. Dieses wiederum erriet daraufhin eine Spielkarte, die er zuvor gezogen hatte.

„Hinter mir sitzt ein großartiges Orchester“, sagte Desery und kündigte einen weiteren hochkarätigen Gast an, nämlich die Sopranistin Sandra Isabella Reinhardt. „Ich gehör nur mir“, sang diese unter der kongenialen Begleitung der Musikerinnen und Musiker, ein orchestrales Bett aus Tönen und Melodie, aus dem sich die Stimme von Sandra Isabella Reinhardt glockenklar erhob. Gleiches gilt für den folgenden Song „Wunder gibt es immer wieder“, bei dem Dirigent Sven Hellinghausen gemeinsam mit ihr und unter dem Dirigat des Engländers Andrew Taylor im Duett sang.

Der Zauberkünstler André Desery, der 2019 in Los Angeles Weltmeister der darstellenden Künste wurde, mit Publikumsassistentin Elke Tesch.
Thomas Hoffmann

Auch der legendäre Popsong „Music“ von John Miles wurde von Solisten und sämtlichen Sätzen in einer Art und Weise präsentiert, die den Begriff „Spitzenleistung“ verdient. Angefangen von einem sehr einfühlsamen Saxofonintro über rhythmisches Klatschen (das von den Zuschauern begleitet wurde) und klar akzentuierte Zwischensignale und Töne bis hin zu einem raumfüllenden Choral ließ das Orchester die Hymne der 80er Jahre wie aus dem Nebel der Zeit auferstehen. Bravo-Rufe und anhaltender Jubel erschallten auch, als Hellinghausen mehrere Ehrengäste auf die Bühne holte, wo sie zum Village-People-Lied „Y.M.C.A.“ tanzten, während das Publikum im Saal mit den Händen die Buchstaben des Hits formte.

Zauberkünstler André Desery zeigte noch einmal seine Magie, als er die mit einer Augenbinde versehene Publikumsassistentin „Rebecca“ ohne Körperberührung oder mündliche Anweisungen per Gedankenübertragung dazu brachte, Bewegungen auszuführen – eine verblüffende Darbietung. Sie verfehlte ihre Wirkung ebenso wenig wie die Zugabe „Gold von den Sternen“, bei der Sopranistin Sandra Isabella Reinhardt unter dem Aufleuchten Hunderter Handylichter gemeinsam mit dem Orchester noch einmal den Zauber eines unvergesslichen Abends beschwor.

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