Im Archiv geblättert
Vor 25 Jahren traut sich das AK-Land mehr
12 000 Quadratmeter umfassten Fertigungshalle und Verwaltungseinheiten der Daadener Firma Muhr und Bender am neuen Standort im Gewerbegebiet Weitefeld/Oberdreisbach. Der Spatenstich war vor 25 Jahren erfolgt.
Anke Becker

Der Mai 2000 hat dem AK-Land eine Reihe besonderer Ereignisse beschert. Wir haben im Archiv unserer Zeitung geblättert und interessante Geschehnisse zusammengetragen.

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Es wurde mehr geheiratet im Kreis, Krankenpfleger Martin Quarz schrieb sein erstes Buch, und die Firma Muhr und Bender baute in Weitefeld-Oberdreisbach ein neues Werk: Das alles wurde im RZ-Archiv der Ausgaben vor 25 Jahren gefunden.

1 50 neue Arbeitsplätze in Sicht: Der erste Spatenstich setzte den Anfang im Gewerbegebiet Weitefeld-Oberdreisbach. Es entstand auf einem 25.000 Quadratmeter großen Areal das neue Werk der Daadener Firma Muhr und Bender. 12.000 Quadratmeter entfielen auf das Gebäude.

2 Sein eigentlicher Beruf war Krankenpfleger, doch seine Berufung ist das Schreiben. Der 22-jährige Bitzener Martin Quarz hat sein erstes Buch „Durch ein dunkles Wort“ herausgegeben.

3 Im Baugebiet „Auf den Weiden“ in Wissen sollten so schnell wie möglich Eigenheime entstehen. Doch nun heißt es abwarten. „Auf den Weiden“ liegt im Einflussbereich eines früheren Bergbaugebietes. Untersuchungen eines Neuwieder Ingenieur-Büros deuten darauf hin, dass in dem Gebiet oberflächennaher Erzbergbau betrieben wurde. Ein Fach-Ingenieur soll seine Beurteilung abgeben.

4 Für den Löschzug Altenkirchen der Verbandsgemeindefeuerwehr Altenkirchen gibt es einen neuen Einsatzleitwagen. Er kostet 65.000 Mark, 22.000 Mark steuert das Land bei, der Eigenanteil der Verbandsgemeinde beträgt aber nur 28.000 Mark, weil der Förderverein sich mit stolzen 15.000 Mark an dem speziellen VW-Bus beteiligt. Der bisherige Einsatzleitwagen geht als Mannschaftstransportfahrzeug nach Weyerbusch.

5 An der Grundschule in der Pirzenthaler Straße kämpfen die Eltern für mehr Sicherheit ihrer Kinder auf dem Schulweg. Dort fehlt ein Fußgängerüberweg, die Haltestelle ist nicht beleuchtet, und Tempo 30 gilt, zeitlich eingeschränkt, erst im weiteren Verlauf der Straße im Bereich von Gymnasium und Hauptschule. Die Verbandsgemeindeverwaltung Wissen hatte die Kreisverwaltung als zuständigen Straßenbaulastträger auf die Gefährdung der Schulkinder aufmerksam gemacht.

6An Bedeutung gewonnen hat die Institution Ehe im Kreis Altenkirchen: 686 Heiraten wurden 1998 im Kreis registriert, 24 mehr als im Vorjahr, wobei laut Statistischem Landesamt Bad Ems der Anteil derjenigen, die das erste Mal heirateten, immer weiter zurückgeht. Denn von den Geschiedenen heiratet etwa die Hälfte erneut.

7 „Basalte im Gebhardshainer Land“ lautet der Titel einer 113-seitigen Dokumentation mit 95 Abbildungen, die aus der Hand eines Kenners stammen: Nach mehrjährigem Schaffen hat Hubert Theis (Jahrgang 1928) sein „Werk“ fertiggestellt. Theis blickt als „Ehemaliger“ mit 50-jähriger Berufserfahrung im Umgang mit dem grau-blauen Vulkangestein auf ein gutes Stück der Basalt-Ära im Gebhardshainer Land zurück. In der Blüte des „Basaltzeitalters“ waren mehr als 1000 Menschen in hiesigen Steinbrüchen und Kipperbuden tätig.

8 3329 Menschen haben sich jeweils mit ihrer Unterschrift gegen die geplante Kompostierungsanlage in Willroth ausgesprochen. Vertreter der „Bürgerinitiative Willroth mit den Gemeinden rund um den Förderturm“ (BW) übergeben den Stapel an den Ersten Kreisbeigeordneten Ottmar Haardt.

9 Eine Quotenbörse regelt die Milchlieferrechte neu, eine Reihe von kleineren und mittleren Betrieben im Kreis Altenkirchen hat die Milchproduktion eingestellt, Lieferrechte verkauft oder verpachtet. Die Quotenbörse, so der fachliche Name, mit Sitz bei der Landwirtschaftskammer in Bad Kreuznach dient dem Handel und der Festschreibung der Lieferrechte für Milch. Die Bindung der Milchquote an die Fläche ist aufgegeben worden. Stellvertretend besucht unsere Zeitung drei Hofbesitzer im Raum Wissen. Theo Orthen aus Neu-Brendebach hat sein Kontingent zum Börsenstichtag verpachtet, Hermann Becher vom Hofgut Holschbach stellt seinen Betrieb komplett um, und auch Thomas Conze vom Eichenhof setzt statt auf Milch auf „Ferien auf dem Bauernhof“. 1999 hatte es im Kreis noch 190 milcherzeugende landwirtschaftliche Betriebe mit 6200 Milchkühen und einem Ertrag von 37,2 Millionen Kilogramm Milch gegeben.

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