Die Herbststaffel startet am Dienstag, 3. September, mit Hanna Schramm-Klein (Betriebswirtschaftslehre/Marketing) und dem Thema „Was ist eigentlich ein Oberzentrum? Die Superhelden unter den Städten“. Bei dieser Kinderuni-Veranstaltung dreht sich alles um Oberzentren und ihre Bedeutung für unsere Region.
Oberzentren sind die Superhelden unter den Städten. Sie bieten vielfältige Dienstleistungen, Handelsmöglichkeiten und kulturelle Aktivitäten, die in kleineren Städten oder Gemeinden oft nicht verfügbar sind. In der Veranstaltung wird gezeigt, was Oberzentren zu Superhelden in der Städtefamilie macht und warum diese Städte wie Magneten Menschen aus der Umgebung anziehen. Kinderuni-Kinder erhalten nach der Veranstaltung auf Vorlage ihres Ausweises auf dem Siegener Schlossplatz ein Bällchen Eis.
Fachwerkhäuser im Blick
Am 10. September spricht Christian Berger (Kunstgeschichte) über „Bernd und Hilla Becher – lauter Fachwerkhäuser“. In und um Siegen sah man früher zahlreiche Fachwerkhäuser. Ihre Außenwände bildet eine Struktur aus dunklen Holzbalken mit ausgefüllten Zwischenräumen (Gefachen). Hilla und Bernd Becher fotografierten von 1959 bis 1987 einige dieser Gebäude, sodass wir heute noch ihre Struktur erkennen können. Auf den ersten Blick sehen sie fast gleich aus. Doch die Fotos der Bechers zeigen, wie viele Möglichkeiten es gab, ein Siegerländer Fachwerkhaus zu bauen.
Eine Auswahl der Fotos gehört zur Sammlung des Museums für Gegenwartskunst. Die Vorlesung ist im Rahmen des ersten Kulturring-Festivals Vielkultur für jedermann geöffnet. Das Museum öffnet ab 15 Uhr die Pforten für Kinderuni-Besucher.
Um Häuser geht es auch bei der Vorlesung von Eva von Engelberg (Architektur) am 17. September. Ihr Thema lautet „Architektur als Spiegel der Stadtgeschichte“. 2024 feiert die Stadt Siegen ihr 800-jähriges Bestehen. Von Beginn an haben sich die Menschen hier Häuser gebaut, um darin sicher und warm zu wohnen, haben Straßen angelegt und Fabriken errichtet, erst kleine, dann immer größere. Die Menschen haben damit Spuren hinterlassen, und viele der alten Bauten sind bis heute erhalten. Wie bei der Kleidung, die sich mit der Mode ändert, zeigen auch Bauwerke ein für ihre Zeit typisches Aussehen. Obwohl Häuser nicht sprechen können, „erzählen“ sie uns damit, wann sie gebaut wurden: im Mittelalter, im Barock oder vielleicht erst vor wenigen Jahren.
In der Vorlesung wird Eva von Engelberg mit den Kindern einzelne Gebäude anschauen und herauslesen, was sie aus der 800-jährigen Geschichte der Stadt Siegen berichten können. Nach dieser Vorlesung wartet ein ganz besonderes Geschenk auf die Mädchen und Jungen der Kinderuni Siegen.
Aus Bild wird 3D-Relief
Am 24. September präsentieren Marios Mouratidis (FabLab), Philip Bojahr und Johannes Bade (Siegerlandmuseum) „Rubens zum Anfassen“. Die meisten Dinge in einem Museum darf man nicht anfassen. Jedoch können nicht alle Menschen sehen und mit dem Auge Bilder, Skulpturen, Modelle, Geräte und andere interessante Dinge entdecken. Für sie muss es andere Wege geben, um die Wunder eines Museums zu erleben. „Rubens zum Anfassen“ ist ein Projekt des Siegerlandmuseums und dem FabLab Siegen. Hierbei wurde ein „flaches“ Bild des Malers Peter Paul Rubens zu einem 3D-Relief umgewandelt, das auch sprechen kann.
Auf diese Weise erzählt es seine Geschichte, ohne dass wir unsere Augen brauchen. Die Kinder erfahren, wie und womit das Relief hergestellt wurde und können das „sprechende Bild“ dann auch selbst ausprobieren.