Es ist irgendwie schon drollig, dass Micha Krämer über „Verbrechen“ auf einer Insel wie Langeoog schreibt – „wo es überhaupt schon schwierig ist, ein gestohlenes Fahrrad von der Insel zu bekommen“, wie der Kausener schmunzelnd feststellt. „Gut, dass ich nicht Spiekeroog genommen habe, das ist ja noch kleiner“, fügt der Krimiautor, am Küchentisch bei einer Tasse Kaffee sitzend, lachend hinzu. Aber die Ideen gehen Krämer nicht aus: Gerade ist sein bereits zehnter Band der Ostfriesland-Krimis mit dem Titel: „Mordsbrise“ erschienenen und im Buchhandel erhältlich. Am Samstag, 8. März, 19 Uhr (Einlass: 18 Uhr), geht im Hüttenhaus in Herdorf die Premierenlesung über die Bühne. Karten gibt es bei den Buchhandlungen Mankelmuth (Betzdorf) und Braun (Herdorf) sowie online unter www.micha-kraemer.de.
Vom 21. bis 23 März unternimmt der heimische Autor mit 50 Lesern eine Krimitour auf die Insel Langeoog. Eine Fahrt, die schon länger geplant war, aber wegen der Pandemie verschoben werden musste. Das Interesse ist sehr groß, die Fahrt innerhalb kürzester Zeit ausgebucht. Die Warteliste ist so lang, dass es im Frühjahr kommenden Jahres eine zweite Tour nach Langeoog geben wird, kündigt Krämer an. Er freut sich über die positive Resonanz und auf die Premiere. „Es macht Spaß, die Leute zu treffen und man braucht als Autor auch ein Feedback“, sagt er. Die Teilnehmer kommen aus der Heimat, aber auch aus dem Hessischen. Bei einer Kutschfahrt und einer Wanderung lernen die Leser die Insel und die Schauplätze der zehn Ostfriesland-Krimis kennen. Auf der Hinfahrt gibt es einen Zwischenstopp in Münster mit einer Tatort-Tour.

Micha Krämer schreibt nicht nur Bücher, sondern auch Songs. Im April nimmt er im Tonstudio Klangschmiede in Wölmersen eine neue CD auf und lädt am 5. April hundert Personen zu einem Wohnzimmerkonzert ins Studio ein (Karten auf der Homepage). Der Kausener mischt auch mit in der Organisation eines Krimifestivals im September/Oktober im AK-Land.
Die zehn Bücher der Ostfriesland-Krimis liegen gestapelt vor dem Autor auf dem Tisch. „Es sind lockere, einfache Urlaubskrimis, in die man sich schnell einfinden kann“, erklärt sich der fünfjährige den Erfolg der Langeoog-Bücher. Die Protagonisten um den Kölner Martin von Schlechtinger sind sympathische Figuren, wie in den WW-Krimis um die Kommissarin Nina Moretti. Ihr neuester Fall erscheint übrigens im Herbst. „Es sind nette Personen, mit denen man abends gerne mal ein Bierchen trinken würde“, sagt Krämer.

Geschickt hat er die beiden Krimireihen von Ostfriesland und dem Westerwald verzahnt – die Hauptpersonen kennen sich und haben sich bei gegenseitigen Besuchen angefreundet. Die Erlebnisse der Familien ziehen sich wie ein roter Faden durch die Bücher und sind dem Stammpublikum vertraut – auch das ein Geheimnis des Erfolges. Im neuen Fall „Mordsbrise“ geht bei einem Junggesellenabschied auf Hoher See ein Gast über Bord. Ist es ein Unfall oder Mord? Die Inselpolizei ermittelt.