Bauausschuss der Stadt Wissen befasste sich mit vielfältigen Themen
Vom E-Auto bis zur Babyschaukel: Wissener Bauausschuss hat viele Themen auf der Agenda
Vier solcher oder ähnlicher Schnellladesäulen könnten nach Wissen kommen. Foto: dpa/Stratenschulte
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Wissen. Der städtische Bauausschuss hat in seiner jüngsten Sitzung in vielerlei Hinsicht in die Zukunft gedacht. Das Spektrum könnte kaum breiter sein.

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Stärkung des Einzelhandels: Formal bedurfte es der neuerlichen Beschlüsse zu der Wohn- und Geschäftssituation in der zentralen Lage der Wissener Rathausstraße (1A-Lage). Nach der zweiten Offenlage hat der Bauausschuss nun einstimmig die Änderungen in den betreffenden Bebauungsplänen „Rathausstraße“ (südliche Seite; dort, wo das Rathaus steht) und „Sanierungsgebiet Kernbereich“ (nördliche Seite) beschlossen. Bauamtsleiterin Kerstin Roßbach gab Erläuterungen zu den wenigen, jetzt noch eingereichten Stellungnahmen (von der Kreisverwaltung und von den Stadtwerken). Die Abwägung ergab, dass es keiner Änderung der Planentwürfe bedarf. Die Pläne stärken indirekt den Einzelhandel, da es nunmehr untersagt ist, die Erdgeschossflächen in Wohnraum umzuwandeln.

Brücke über den Holperbach: Weil die bestehende Holzbrücke, die bislang als Zufahrt zum Hof Holpe dient, einige Schäden aufweist, ist sie seit Kurzem für den motorisierten Verkehr gesperrt. In Zukunft sollen Poller dafür sorgen, dass die Brücke nicht mehr von Kraftfahrzeugen befahren werden kann. Zuletzt hatten Polizei und Bauamt die Schäden bestätigt, ebenso ein Ortstermin mit Vertretern aus Wissen und Forst. Eine Sanierung hätte laut Bürgermeister Berno Neuhoff geschätzte Kosten von rund 20.000 Euro verursacht. Zu teuer. Land- und Forstwirte können den Holperbach dennoch queren, indem sie eine nahe Furt nutzen. Sobald die notwendigen Reparaturarbeiten erfolgt sind, steht die Brücke nur noch Fußgängern und Radfahrern zur Verfügung. Letzteres wurde unter anderem von Karin Kohl (Bündnis 90/ Grüne) ausdrücklich begrüßt, zumal Wanderer eine Ausweichmöglichkeit brauchen, wenn bei Hochwasser die Trittsteine im Holperbach nicht genutzt werden können. Robert Leonards kritisierte, dass nicht wenige Autofahrer den ausgebauten Wirtschaftsweg (aus Richtung der Kreisstraße bei Hof Hagdorn) mit zu hohem Tempo befahren.

E-Autos schnell laden: Einstimmig befürwortet der Bauausschuss einen Standortvorschlag, mit dem die Stadt Wissen am Bundesprogramm „Deutschlandnetz – 1000 Schnellladestandorte“ teilnehmen möchte: Gemeint ist die etwa 150 Quadratmeter große Fläche am unteren Ende des Parkplatzes Maarstraße (zur B 62 hin). Vier Schnellladesäulen und ein Trafohäuschen könnten dort Platz finden. Wegfallen würden im Gegenzug sechs Pkw-Stellflächen. Vorausgegangen war eine konkrete Anfrage eines der Unternehmen, die sich an der regionalen Ausschreibung beteiligen. Die monatliche Pacht, die das Unternehmen zu zahlen hätte, legte der Ausschuss vorerst auf 200 Euro fest – die Mieteinahmen für die entfallenden Pkw-Stellflächen würden somit kompensiert. Sowohl Sebastian Papenfuß (CDU) als auch Bürgermeister Neuhof nannten den Standort „passend“, da die E-Auto-Besitzer die Wartezeit nutzen könnten, um zu Fuß rasch in die Innenstadt zu gelangen.

Baugebiet „Auf der Sieghöhe“: Für rund 63.500 Euro vergab der Ausschuss den Auftrag für weitere Ingenieurleistungen an das bereits involvierte Büro. Er hoffe, so der Bürgermeister, dass der Bebauungsplan im März vom Stadtrat beschlossen werden könne.

Nebenanlagen an K 66: Wie bereits im unteren Bereich der Holschbacher Straße erhält ein Altenkirchener Büro auch den Auftrag für die Ingenieurleistungen in Bezug auf die Nebenanlagen im oberen Bereich (bis Kantstraße). Kosten: rund 18.400 Euro.

Schaukel für Kleinkinder: Ausführlich diskutierte die Ausschussmitglieder die Anfrage einer Wissener Familie, ob nicht in der Steinbuschanlage eine Schaukel für Kleinkinder aufgestellt werden könnte. Auch Bündnis 90/Grüne und SPD hatten dies in Anträgen ihrer Fraktionen aufgegriffen. Letztlich befürwortete der Ausschuss einstimmig diese Investition, verbunden mit der Hoffnung, dass die genannten Fraktionen Sponsoren für diese Neuerung gewinnen können (Spendenbescheinigung über die VG-Kasse). Als möglicher Standort kommt eine obere Ecke des Mehrgenerationenparks infrage, vielleicht in der Nähe der Nestschaukel. Dort ist es ein wenig ruhiger, denn die vorhandenen Schaukeln weiter unten werden von größeren Kindern gerne und intensiv genutzt.

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