Drei Fotografen und ein Bildhauer stellen demnächst im Wissener Hexagon aus - Große Unterschiede und dennoch vereint
Vier Künstler stellen in Wissen aus: Magische Fotowelten laden zur Erkundung ein
Ein Quartett mit Leidenschaft und Liebe zur Kunst (von links): Thomas Weismüller, seine Ehefrau Claudia, Bildhauer und Maler Gerhard Gröner sowie Initiator Markus Bläser präsentierten vorab einige ihrer Werke, die vom 8. bis 10. November im Wissener Hexagon zu sehen sein werden. Foto: Thomas Hoffmann
Thomas Hoffmann

Eine Künstlerszene gibt es nicht nur in Städten wie Berlin, Hamburg, Köln oder Düsseldorf. Auch in Wissen haben es sich in den vergangenen Jahren Menschen zur Aufgabe gemacht, den Blick auf die Vielfalt und Schönheit von Natur und Dingen zu richten und diese in ein neues Licht zu rücken.

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Viele Werke sind der Öffentlichkeit bisher verborgen geblieben, und so warten unter anderem wahre Schätze an Fotografien und Skulpturen darauf, aus ihrem Schattendasein herauszutreten. Vier der Protagonisten, die sich der künstlerischen Fotografie und der Schaffung von Skulpturen verschrieben haben, haben sich nun zusammengefunden, um ihre Werke in einer dreitägigen Ausstellung vom 8. bis 10. November im Wissener Hexagon zu präsentieren.

Mehr als 100 Werke

Bei einer Pressekonferenz stellten die Künstler einige ihrer Werke vor. Von geheimnisvollen Welten, die Thomas Weismüller in sogenannten Lost Places (also beispielsweise lange verlassenen Häuser- oder Fabrikruinen) abgelichtet hat über bizarre Eiskristallwelten (die seine Frau Claudia bei winterlichen Ausflügen vorwiegend im Heimatort Schönstein entdeckte und per Makrofotografie bannte) oder üppige Wiesen und romantisch anmutende Waldszenen des Fotografen Markus Bläser bis hin zu den von Gerhard Gröner aus Holz gefertigten Skulpturen, die Natur und Leben und sogar Physik miteinander verbinden, reicht die Palette der mehr als 100 Werke, die faszinieren und das Auge des Betrachters in ihren Bann ziehen.

Wähnt man sich in einer Szene in einem romantisch anmutenden Wald, der entfernt an ein Spitzweg-Gemälde erinnert, blickt man im nächsten Moment auf eine hölzerne Skulptur, die die Gesetze der Physik aufzuheben scheint. Wenig später befindet man sich mitten in einem verlassenen Gebäude, wo das Innenleben eines alten Telefons in gespenstisch anmutender Atmosphäre von längst vergangenen Zeiten erzählt, und einige Meter weiter offenbart gefrorenes Wasser seinen magisch wirkenden Facettenreichtum.

Experimentelle Herangehensweisen

„Die Natur, aber auch die Vergänglichkeit stehen im Vordergrund, deswegen passt es gut, dass wir mit unterschiedlichen Fotografien und Skulpturen und einer jeweils sehr speziellen Herangehensweise deren Vielfalt vorwiegend in unserer heimischen Region darstellen“, sagte Initiator Markus Bläser zur Idee, mehrere Künstler ins Boot zu holen. Ein Unterfangen, das zum einen hochwertigen optischen und geradezu fühlbaren Genuss verspricht, andererseits aber auch die Liebe der Künstler zu ihrem jeweiligen Metier offenbart, wobei oftmals auch experimentelle Herangehensweisen ungeahnte Resultate erbrachten.

Beispielsweise, als Markus Bläser von dem befreundeten Selbacher Künstler Louis Blackmore alte Schwarz-Weiß-Filme und Farbfilme geschenkt bekam, deren Haltbarkeitsdatum längst abgelaufen war und die er mit einer Canon-Kamera aus den 1970er-Jahren zu neuem Leben erweckte. So wirkt beispielsweise der Köln-Deuzer Bahnhof – vor allem aufgrund des ganz eigenen Schwarz-Weiß-Zaubers – wie ein Relikt aus der Kaiserzeit; Wasserspiegelungen und weitere ideenreiche Inszenierungen in Farbe hingegen tauchen die heimische Natur in ein bisweilen sehr geheimnisvolles, aber auch ruhiges Flair.

„Leidenschaft gehört dazu, deswegen investieren wir alle so viel Zeit.“

Markus Bläser, Fotograf und Initiator der Ausstellung

„Das Equipment spielt nicht die entscheidende Rolle, auf den Fotografen kommt es an“, erläuterte Bläser. Er selbst arbeitet mit verschiedensten Techniken und Kameras, zuweilen auch mit dem Smartphone.

„Natur, das ist auch das Thema der Skulpturen ,Holz ist Leben'“, erklärte der Bildhauer und Maler Gerhard Gröner. Er stellt viele verschiedene Werke in unterschiedlichen Größen (bis zu zwei Meter Höhe) aus. Der Bildhauer freut sich – ebenso wie seine künstlerischen Mitstreiter – auf die Vernissage im November. „Es ist meine erste Ausstellung in Wissen und ich habe nicht gezögert, als Markus mich gefragt hat, ob ich mitmachen möchte“, erinnerte sich Gröner.

Markus Bläser brachte zum Abschluss das auf den Punkt, was alle vier verbindet, und das ist die Liebe zur Kunst: „Leidenschaft gehört dazu, deswegen investieren wir alle so viel Zeit.“

Am Freitag, 8. November, wird die Foto- und Skulpturenausstellung um 18.30 Uhr im Wissener Hexagon (barrierefrei) mit einer Vernissage feierlich eröffnet. Weitere Möglichkeiten zum Besuch gibt es dann am Samstag, 9. November, von 10 bis 14 Uhr und am Martinsmarktsonntag, 10. November, von 12 bis 18 Uhr.

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