VG-Ausschuss beschließt Neufestlegung
VG Wissen: Nach Erhebung liegt nun exakte Basis für Bauhofkosten vor
Richtige Pflege: Rasen im Herbst vor Unkraut und Moos schützen
Zu den Aufgaben des Bauhofes gehört regelmäßig im Herbst auch das Aufsammeln von Laub. Foto: Nestor Bachmann/dpa
Nestor Bachmann. picture alliance/dpa/dpa-tmn

Wissen. Für die fünf Ortsgemeinden in der VG Wissen und die Stadt Wissen wird der Einsatz des kommunalen Bauhofs teurer: 45 Euro pro Stunde beträgt der künftige Verrechnungssatz (bisher 36,50 Euro). Der Haupt- und Finanzausschuss hat beschlossen, diese Anhebung rückwirkend zum Jahresbeginn in Kraft zu setzen.

Diesen Zahlen liegt eine grundlegende Analyse des Bauhofs zugrunde, mit der die Firma Uwe Laib Kommunalberatung (Ingelheim) vor zwei Jahren beauftragt worden war. Zuletzt gab Laib den Ausschussmitgliedern einen Überblick über seine bisherigen Ergebnisse. Begonnen hat er seine Bestandsaufnahme in Birken-Honigsessen, gefolgt von der Stadt Wissen. Als nächste soll die Ortsgemeinde Katzwinkel folgen.

Akribische Analyse

In Zusammenarbeit mit der Leitung des Bauhofs hat Laib sehr akribisch die verschiedensten Leistungen und deren Mengen aufgenommen, den Personalbedarf ermittelt und Optimierungsvorschläge unterbreitet. Aufschlussreich ist etwa die Definition von Pflegeklassen und -intervallen für die öffentlichen Grünflächen, ebenso der exakte Umfang der Straßenreinigung. Auch die Sonderveranstaltungen wie etwa Märkte und Schützenfest wurden nicht vergessen.

So liegt nun zum Beispiel für die Stadt Wissen eine eindeutige Übersicht vor, wo welche Arbeiten im welchem Umfang zu erledigen sind – und zwar sowohl an Straßen, Fußwegen und Kreisverkehren als auch an Park- und Spielplätzen, ebenso am Stadion, in der Steinbuschanlage und am Bahnhof.

Kosten für Fahrzeugstunden

Der jüngste Beschluss des Ausschusses beinhaltet zudem die Verrechnungssätze für die vom Bauhof eingesetzten Fahrzeuge. So schlägt etwa ein Abfallsauger mit 27 Euro pro Stunde zu Buche, bei einem normalen Lkw sind es schon 43 Euro/Stunde und bei einem Aufsitzmäher 58 Euro/Stunde.

Bürgermeister Berno Neuhoff ordnete die Zahlen ein in die derzeitige Restrukturierungsphase des Bauhofs, inklusive der Prüfung des Personalbedarfs – „was keineswegs bedeutet, dass der Bauhof bisher im luftleeren Raum gearbeitet hat“. Er dankte Uwe Laib und dem Bauhofteam für die gute Grundlagenarbeit. Auf dieser Basis könnten die Einsätze wirtschaftlich sinnvoll gesteuert werden. Mit Kosten von rund 600.000 Euro pro Jahr ist die Stadt Wissen der größte Auftraggeber des Bauhofs. Beim Blick in die Zukunft sprach Neuhoff auch das von der Unfallkasse geforderte Baumkataster an, welches für die Siegstadt in absehbarer Zeit extern erstellt werde (geschätzte Kosten: rund 50.000 Euro).

In Bezug auf die Bauhofkosten gibt es aber auch gute Nachrichten: So hat das zuständige Finanzamt bestätigt, dass die Stadt und die Ortsgemeinden auch weiterhin keine Umsatzsteuer für die erbrachten Leistungen des Bauhofs zahlen müssen.

Okay der Ortsgemeinden

Die Zustimmung aus der Perspektive der Ortsgemeinden formulierte Hubert Becher (CDU): „Die Ortsgemeinden haben sich zu dieser kaufmännisch nachvollziehbaren Umstrukturierung bekannt“, sagte Katzwinkels Ortsbürgermeister.

Ein Ärgernis für viele Autofahrer sind die Straßenschäden. „Vieles lässt sich gar nicht mehr flicken“, umschrieb Andreas Reifenrath die Notwendigkeit grundlegender Sanierungen. Er versuche derzeit, sich einen Überblick über Leistungsvermögen und Preise verschiedener Firmen zu verschaffe, um gegebenenfalls spontan agieren zu können, etwa bei notwendigen Fräsarbeiten. Letztlich bilde aber auch die dünne Personaldecke den limitierenden Faktor.

Top-News aus der Region