Zu Beschaffung der neuen sandfarbenen bzw. „safaribeige-farbenen“ PBI-Uniformen hatte die Verbandsgemeindefeuerwehr einen Antrag an Verwaltung und Feuerwehrfachkommission gestellt, nach der einheitlichen Helmbeschaffung vor einigen Jahren jetzt auch die persönliche Schutzausrüstung der Kameraden zu erneuern. „Die vorhandene Schutzkleidung ist auf dem Stand vom Ende der 90er-Jahre“, erläutert im RZ-Gespräch der stellvertretende VG-Wehrleiter und Friesenhagener Feuerwehrchef Thomas Wickler, der sich auf diesem Gebiet zum Experten weitergebildet hat. Eine eigens eingerichtete Kommission für die Persönliche Schutzausrüstung (PSA) bei der Feuerwehr, erläutert er, habe „im Laufe der vergangenen zwei Jahre eine ausführliche Markterkundung durchgeführt“. Das Ergebnis ist eindeutig: Die nun zur Beschaffung vorgesehene PBI-Schutzkleidung bietet eine erheblich höhere Schutzwirkung als die vorhandene Bekleidung, und auch der Tragekomfort ist deutlich besser. Wickler: „Sie ist auch leichter als unsere aktuelle Uniform. Und weil damit auch der Wetterschutz deutlich verbessert ist, sind die Kameradinnen und Kameraden auch bei vermehrt auftretenden klimabedingten Einsätzen wie Starkregen oder Waldbränden in Zukunft besser geschützt.“
Dies unterstützt die Wehrleitung der Verbandsgemeinde Kirchen ausdrücklich, betont VG-Wehrleiter Ralf Rötter. Und weiter: „Wir danken dem Verbandsgemeinderat, dass diese sinnvolle Investition für die gesamte Verbandsgemeindefeuerwehr so auch mitgetragen wird.“ Die neuen PBI-Uniformen sind in der Originalfaser beige. Dass man sie nicht mehr färben will – zum Beispiel in blau – hat einen guten Grund: „Man müsste die Faser chemisch behandeln, damit sie Farbe annimmt“, sagt Rötter. „Allerdings schwächt man dadurch ihre hervorragenden Grundeigenschaften, was etwa den Schutz vor Feuer und Chemikalien angeht. Würden wir die Kleidung färben, würden wir die Faser schwächen. Darum hat sich die Feuerwehr Kirchen für PBI mit seiner beigen Farbe entschieden.“
Somit gibt es, wenn der VG-Rat grünes Licht gibt, künftig nur noch eine einzige Uniform für Brandschutz und technische Hilfe statt unterschiedliche, die bei allen Einsätzen den besten Schutz bietet. Zudem könnten auch diejenigen Bereiche der Haut, die bei den Einsätzen nicht bedeckt werden können, besser geschützt werden als bisher. In ganz Deutschland schaffen sich immer mehr Wehren diese Schutzkleidung an, heißt es, bei der eine Kombination aus Hose und Jacke mehr als 1000 Euro kostet.
Auch das Thema Verschleppung von Gefahrstoffen durch verunreinigte Kleidung erübrigt sich mit der neuen Schutzkleidung: Ihre helle Farbe macht nicht nur Brandrückstände sichtbar, sondern auch Öle und andere Stoffe; so sieht man Verschmutzungen aller Art schneller und kann die Uniform entsprechend schneller reinigen lassen. Vieles fiel bei der bisherigen dunklen Kleidung gar nicht auf.
„Wir wollen unsere Feuerwehren modern und sicher ausstatten“, ist das erklärte Ziel von VG-Bürgermeister Maik Köhler. Erstmals seit einigen Jahren stehen – nach den Baumaßnahmen der Vergangenheit – wieder Investitionen für die Feuerwehren mit ihren fast 300 Ehrenamtlern so weit oben in der Planung.
Von unserem Redakteur Peter Seel