Nun werden ihm auch die Risse am 19. und 22. März in Birnbach und Ölsen zugeschrieben, bei denen laut Ministerium aber eine Besonderheit die Individualisierung der DNA-Proben „herausfordernd und nicht gänzlich zuverlässig“ macht. Denn erstmals wurden hier mehrere Wölfe Schafsrissen nachgewiesen. Die DNA-Ergebnisse und die Situation der letzten Wochen lege jedoch nahe, dass der GW1896m für die beiden Risse verantwortlich sei und anschließend ein Jungtier des Leuscheider Rudels die Risse aufgesucht haben könnte. An zwei weiteren Rissen vom 25. März und 14. April hat das Institut den Wolf GW1896m allein nachgewiesen. Weitere Wolfsnachweise in der VG Altenkirchen-Flammersfeld konnten anhand von Bildern und Kotfunden erbracht werden. Ebenfalls Ende März kam es bei Rettersen erneut zu einem Autounfall mit einem Wolf. In diesem Fall konnte GW1956f, eine junge Fähe des Leuscheider Rudels, genetisch bestätigt werden. Eine Nachsuche nach dem vermutlich nur leicht verletzten Tier blieb erfolglos.
Am 26. April hat das Team der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz (SNU) in der VG Altenkirchen-Flammersfeld zudem eine tote Kuh mit leichten Fraßspuren untersucht. Das Tier der ansonsten ausgebrochenen Herde steckte tief in einem schlammigen Bereich der Weide fest und konnte sich vermutlich nicht mehr bewegen. Die Todesursache ist unklar, die Fraßspuren könnten durch verschiedene Tierarten verursacht worden sein. Denkbar ist sowohl, dass die Kuh in Panik wegen des Angriffs eines Raubtiers in den Schlamm geriet, als auch, dass der Räuber das Tier bereits in dieser Lage vorfand, so Moritz Schmitt von der SNU im RZ-Gespräch. Das Team hat DNA-Proben genommen und an das Senckenberg-Institut für Wildtiergenetik in Gelnhausen geschickt. Es handelt sich hier bisher um einen Verdachtsfall und keinen bestätigten Wolfsnachweis. Bei allen Nutztierrissen gab es einen unzureichenden Herdenschutz oder Durchschlupfmöglichkeiten im Zaun. Um Tierhalter zum Thema Herdenschutz zu informieren, wird aktuell eine Informationsveranstaltung vorbereitet. mif