Das kleine, geschmackvoll eingerichtete Restaurant, ihr Wohnzimmer, in dem sie ihre Gäste bewirtet, ist nur an Sonntagen geöffnet. Da steht sie schon gegen 5 Uhr morgens auf, um alles perfekt zu organisieren.
Die kreative Ulrike Otto blüht geradezu auf, wenn sie vom Kochen redet. Sie ist keine gelernte Köchin, arbeitet an einer Schule als Schulbegleiterin. Der Gedanke an ein Wohnzimmerrestaurant sei schon lange ihr Traum gewesen, erklärt sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie verwirklichte ihn am 1. Mai vor zwei Jahren.
Otto kocht saisonal mit regionalen Zutaten in Bioqualität und macht alles selbst. Das merken die Gäste, und sie schätzen den privaten Rahmen, viele kommen immer wieder. „Sie können Dinge entdecken und probieren, die sie vielleicht vorher noch gar nicht kannten, wie Quinoa, Bulgur oder Couscous“, erklärt sie. Raffinierte Gewürzmischungen, vergessene Gemüsesorten und Fleischalternativen sollen neugierig machen.
Vegane Küche ist vielseitig
Otto selbst hat sich nicht immer vegan ernährt. „Das ist ein Entwicklungsprozess gewesen“, erklärt sie. Ihre Schwester war Vorreiterin, fing an, sich vegetarisch zu ernähren. Als sie selbst dann auch Fleisch und Hartkäse weggelassen habe, sei sogar der Krupp-Husten, unter dem ihre Kinder damals litten, besser geworden. Sie vermisse in der geänderten Ernährung absolut nichts. Die vegane Küche sei so vielseitig, sie probiere ständig Neues aus. Sie wünscht sich, dass noch mehr junge Gäste kommen, die vielleicht zum ersten Mal auf Tuchfühlung mit der veganen Küche gehen. Denen würde sie auch gern ihre Rezepte geben, erklärt die begeisterte Köchin.
„Ab und an gehe ich vegan essen, schließlich muss ich ja einen Vergleich haben“, verrät sie im Gespräch mit unserer Zeitung. Während Ulrike Otto erzählt, wuselt sie in der Küche herum, presst in einem sich anschließenden Arbeitsraum Möhrensaft aus, rührt die Joghurt-Dillsoße an und stellt verschiedene Vorspeisen für die angemeldeten neun Gäste auf die schön gedeckten beiden Tische. Die lecker duftende Minestrone köchelt auf dem Herd, die Kartoffelpizza ist bereits im Backofen wie auch kurz darauf das mit Rosmarin bestreute Ciabatta. Die gefüllten Champignons sind fertig, der Blumenkohl in Kokos-Curry-Soße ist in Arbeit, nur die panierten Rote-Bete-Scheiben müssen noch ausgebacken werden.
Tatar auch Möhren und Lauch ist beliebt
Zum Dessert werden die Gäste verwöhnt mit einer Kokos-Joghurt-Zitronenschicht und Hafer-Nuss-Mousse-Bällchen, die gesüßt sind mit Ahornsirup. Auf den Tischen steht bereits das Tatar aus Möhren, Lauch, Kokosöl und veganem griechischem Käse. „Den mögen die Gäste besonders gern“, so Ulrike Otto. „Ich versuche zwar, jeden Sonntag was anderes zu machen, aber der ist total der Renner.“
Doris Muse und Willi Flick aus Bad Marienberg sind bereits zum wiederholten Male und bestimmt nicht zum letzten Mal zu Gast. Sie sind voll des Lobes und total begeistert von Ulrike Ottos Kochkünsten: „Hier passt alles. Im Sommer kann man draußen sitzen, die Einrichtung ist wunderschön und vor allem das Essen ist vorzüglich.“
Informationen zu den angebotenen Speisen und Gerichten, sowie Tischreservierung ist möglich unter der Telefonnummer 0170/479 38 60.