Kreis Altenkirchen – Die Unternehmer im Kreis Altenkirchen betrachten ihre Geschäftslage deutlich positiver als im vorigen Quartal. Das geht aus der Winterumfrage der IHK hervor. 91 Prozent der Befragten sagen, dass ihre Geschäfte ähnlich gut oder sogar besser gelaufen sind als im Herbst, nur 9 Prozent berichten von einer Verschlechterung.
Die IHK fragt jedes Vierteljahr die Stimmung bei ihren Mitgliedsbetrieben ab. In Fragebögen können die Verantwortlichen angeben, wie sie die derzeitige Lage des Betriebs, ihre Erwartungen für das nächste Quartal sowie ihre Absichten in Bezug auf Investitionen und Mitarbeiter beurteilen. Der Saldo bildet das sogenannte Konjunkturklima ab. Im AK-Land erreicht es einen Wert von 109 und liegt damit genau auf dem Wert des gesamten Bezirks der IHK Koblenz. Im Kreis Neuwied sind die Unternehmer nicht so guter Dinge, im Westerwaldkreis noch besserer.
Die Erwartungen für die nähere Zukunft sind bei den heimischen Unternehmern bescheiden, doch immerhin besser als im Herbst. 25 Prozent der Verantwortlichen glauben, dass ihre Geschäftslage in den kommenden drei Monaten besser wird, 29 Prozent rechnen mit einer Verschlechterung, 46 Prozent gehen von gleichen Verhältnissen aus. Bei der Umfrage im Herbst 2012 hatte ein großer Teil der Firmenchefs negative Erwartungen: 42 Prozent.
„Die Verunsicherung war durch die Eurokrise verursacht, denn viele Betriebe im Kreis sind auf das Auslandsgeschäft angewiesen“, erklärt IHK-Geschäftsstellenleiterin Dr. Sabine Dyas das Phänomen. Nun gehe diese Verunsicherung ein wenig zurück. Reste davon sind aber weiterhin spürbar. So wollen nur 12 Prozent der Betriebe in den kommenden Monaten investierten. Sogar nur 7 Prozent planen, Mitarbeiter einzustellen. „Aber immerhin 72 Prozent wollen ihren Personalstand halten“, setzt Dr. Dyas hinzu. „Da die Beschäftigung auf hohem Niveau liegt, ist das eine positive Nachricht.“
Insgesamt beobachtet Dyas, dass die heimischen Firmen nicht zu voreiliger Krisenstimmung, aber auch nicht zu schneller Euphorie neigen. „Das hat mit der Wirtschaftsstruktur im Kreis zu tun. Es gibt viele Familienbetriebe. Sie gehen mit ihren Mitarbeitern auch durch schwere Zeiten,“, meint die IHK-Regionalchefin. Die andere Seite gibt es allerdings auch. Von den 21 Prozent der Unternehmen, die laut Umfrageergebnis Stellen abbauen wollen, haben einige das bereits eingeleitet. Silvia Patt