Betzdorf – Einstimmig verabschiedet wurde Dienstagabend, 18. Dezember, der Etat 2013 der Verbandsgemeinde Betzdorf vom Rat. Für Bürgermeister Bernd Brato erfreulich, dass mit diesem Etat „das Tor zum Schuldenabbau geöffnet wird“. Bei aller Einstimmigkeit, gab es doch zwei kontroverse Punkte: Aus für die Umgehung Betzdorf/Alsdorf und Molzbergbad.
Beim Wegfall der Planungen für die Umgehung Betzdorf/Alsdorf gab es von CDU und FDP Kritik an Bürgermeister Bernd Brato, der gegen die Entscheidung nicht protestierte. Brato sieht aber noch Chancen für eine Umgehung Alsdorf. Beim Molzbergbad muss die Verbandsgemeinde eine Umlage von 500 000 Euro zahlen. Ein Anstieg um 50 000 Euro. Hier gibt es unterschiedliche Einschätzungen zu den Besucherzahlen. Die CDU sieht Zahlen nicht erreicht.
Umgehung: Kurz und bündig hatte das Land die Planungen zur Umgehung Betzdorf/Alsdorf beendet. Da griff die CDU gestern Bürgermeister Brato an, da er gegen diese Entscheidung nicht laut protestierte. Dieser Kritik schloss sich auch die FDP mit Sandra Weeser an. FWG-Sprecher Klaus Hemmersbach wertet die Entscheidung als Beweis dafür, dass die Landesregierung „unsere Region links liegen lässt“.
Brato wehrte sich. Er habe noch nie die Umgehung verhindert. Seit 50 Jahren werde darüber geredet. Im Gespräch unter vier Augen sage einem jeder, dass dieses Projekt für 75 Millionen Euro nie kommt.
Brato machte aber deutlich, dass er eine Umgehung Alsdorf für durchsetzbar halte. Diese Umgehung sei wichtig. Dafür setze er sich ein. Da werde auch nach neuen Lösungen gesucht. Ebenso plane das Land nun den Hellerkreisel.
Molzbergbad: Bürgermeister Bernd Brato spricht von guten Besucherzahlen, die sich verfestigen. „140 000 Besucher scheint sehr hoffnungsvoll. Das Bad wird sehr gut angenommen. Es ist eine runde Sache geworden.“ Die ein oder andere Sache, hier spricht Brato vor allem von der Sauna, könnte noch attraktiviert werden. „Es muss sich aber rechnen.“
Ganz anders interpretiert CDU-Fraktionssprecher Paul Schwan die Zahlen. Die ursprünglich kalkulierten Besucherzahlen im Schwimmbadbereich seien nicht erreicht worden. Dies liege vor allem an fehlenden Attraktionen (kinderfreundliche Rutsche). Bereits während der Badplanungen habe die CDU immer wieder attraktivitätssteigernde Maßnahmen gefordert. Leider vergeblich. „Das müssen wir heute teuer bezahlen.“ Familien würden immer wieder berichten, dass sie in umliegend Bäder abwandern würden. Die CDU kündigt „finanzierbare Anträge“ zum Bad an.
Für SPD-Sprecher Joachim Renfordt ist das Molzbergbad beliebt, gut besucht und wird gut angenommen. „Der Wahn von der Rutschbahn wird nicht wirtschaftlicher, wenn man es jedes Jahr wiederholt“, sagte er Richtung Schwan. Vom Konzept und den Finanzen her sei eine Rutsche fürs Bad nicht vorgesehen.
Für FWG-Sprecher Klaus Hemmersbach ist das Bad ein Aushängeschild für die Region. Das Bad werde angenommen. Das belegten die Besucherzahlen.
Auch Sandra Weeser (FDP) betonte, dass sie kein Freund der Rutsche sei. Das Konzept habe kein Spaßbad sondern ein Erholungsbad vorgesehen. Im Saunabereich mahnte sie moderate Verbesserungen an. Andreas Neuser