Eva Schumacher holte mit dem 286. Schuss den Vogel runter. „Ich habe es zunächst gar nicht realisiert. Erst als alle gebrüllt haben“, blickt Eva Schumacher auf den Moment zurück, in dem Schützenkönigin des Betzdorfer Schützenvereins wurde. Das Vogelschießen, das zum ersten Mal während des Schützenfestes ausgerichtet wurde, fand draußen auf einer mobilen Anlage vor dem Festzelt statt. Vom Zelt aus beobachteten die Gäste das spannende Ringen um die Regentschaft, darunter viele Schützen befreundeter Vereine, die rege fachsimpelten.
14 Schützen traten an. Nicole Feierling holte sich die beiden Flügel. Mit Eva Schumacher und der Vorsitzenden des Schützenvereins, Sabina Kniep, bewarben sich am Ende zwei Frauen um die Krone. Eva Schumacher setzte sich schließlich durch und erfüllte sich einen schon länger gehegten Wunsch, Schützenkönigin zu werden. Freudentränen nach dem Erfolg zeugten davon.
Mir liegt diese Tradition am Herzen, ich bin damit aufgewachsen.
Die neue Betzdorfer Schützenkönigin Eva Schumacher
Die 23-Jährige kommt aus Wallmenroth und ist von Kindesbeinen an mit dem Schützenverein Betzdorf verbunden. Seit zehn Jahren ist sie selbst Mitglied, wie ihre Mutter Hildegard. Der Verein hat somit eine Regentin aus den eigenen Reihen, was auch die Vorsitzende Sabina Kniep freut. „Mir liegt diese Tradition am Herzen, ich bin damit aufgewachsen“, sagt die neue Schützenkönigin nach den ersten Gratulationen. „Der Verein und das Schützenfest liegen mir am Herzen“, meint sie abschließend. Auch die Mama strahlt und ist sichtlich stolz auf ihre Tochter: „Sie hat es endlich geschafft.“
Angeführt von Kaiserin Katja Lück mit Begleiter Thomas Schmidt führte vor dem Vogelschießen der traditionelle Umzug der Schützen von der Innenstadt hoch zum Schützenplatz. Mit dabei der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Schützenkönig Dirk Meyer mit Ehefrau Angelika samt Hofstaat, Schützen, Jungschützenkaiserin Eva Schumacher und Jungschützenkönig Jan Lück. Auch der neue Bürgermeister der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain, Joachim Brenner, und der neue Stadtbürgermeister, Johannes Behner, ließen es sich mit ihren Partnerinnen nicht nehmen, an diesem Umzug teilzunehmen.
Der Umzug, der etwas unter dem Regen zu leiden hatte, ging in diesem Jahr wegen der Brandruine nicht vorm Rathaus los. Der Tross stellte sich dieses Mal in der Decizerstraße auf. Mit dabei waren befreundete Vereine wie die St.-Sebastianus-Bruderschaften aus Friesenhagen, Gebhardshain, Mudersbach und Königsdorf sowie die Schützenvereine aus Daaden, Scheuerfeld, Wallmenroth, Weitefeld, Altenseelbach und Struthütten sowie die Schützengesellschaft Hamm.
Die inoffizielle Regel, wonach das zweite Septemberwochenende in Betzdorf verregnet ist, gilt schon länger nicht mehr. Bei bestem Sommerwetter konnte das traditionelle Schützenfest nun wieder starten. Die Vorsitzende des Schützenvereins, Sabina Kniep, zieht dann auch ein positives Zwischenfazit.Angriff auf Polizeibeamte: Ausschreitungen überschatten Start des Schützenfestes in Betzdorf
Musikalisch umrahmt wurden die Königspaare samt Hofstaat von der Stadtkapelle Betzdorf, dem Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Nistertal sowie dem Spielmannszug des Turnvereins (TV) Gosenbach. Stadtbürgermeister Behner hat seine Premiere genossen: „Es hat Spaß gemacht, auch dass die Leute am Rande der Straße so mitgegangen sind.“