Autofreies Siegtal kam trotz reduzierter Streckenführung gut bei Teilnehmern an - Viel Programm entlang der 90 Kilometer
Trotz reduzierter Strecke: Siegtal pur lockt Tausende aufs Rad
Fröhliche Gruppenfotos an typischen Gefahrstellen für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer wie etwa am Kreisel am Wissener Bahnhofsparkdeck waren bei Siegtal pur wie gewohnt kein Problem.
Emily Roos

Auch die 26. Auflage des Radaktionstags Siegtal pur war ein voller Erfolg. Trotz kleineren Umfangs der Strecke – der Kreis Siegen-Wittgenstein beteiligt sich aufgrund von Sparmaßnahmen in diesem Jahr nicht an der Aktion – lockten sowohl der schöne Verlauf als auch die verschiedenen Veranstaltungen zahlreiche Fahrrad- und Inlineskatefahrer ins Siegtal. Das Wetter erwies sich dabei als perfekt für einen Ausflug: die Temperaturen waren mild, die Sonne strahlte.

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Die 90 Kilometer lange autofreie Route verbindet zahlreiche Dörfer und Städte zwischen Siegburg und Mudersbach. Entlang der Strecke boten diverse Stände Essen und Getränke an, unter anderem der Fischerverein in Fürthen, die Feldküche Giebelwald in Kirchen oder der Angelsportverein Wissen in Frankenthal.

Hunger und Durst musste grundsätzlich niemand der Siegtal-pur-Teilnehmer entlang der Strecke leiden, auf der zahlreiche Vereine und Gastronomen mit Speisen und Getränken aufwarteten. Außerdem kamen die Fahrradfahrer entlang der Siegstrecke auch kulturell auf ihre Kosten. Sowohl im Kirchener Stadtteil Freusburg als auch in Mudersbach gab es den ganzen Tag über Live-Blasmusik. In Wissen konnte man die Freiwillige Feuerwehr besuchen und dort unter anderem Feuer löschen. Und Fans von Festzeltatmosphäre kamen auf der Bergstation in Brachbach voll auf ihre Kosten.

In Wallmenroth lud an der Dasbergarena eine Gipfelstation und ein Waldfest sowie ein „Radlers Rast“ am Dorfplatz zum Verweilen ein. Und am Betzdorfer Klosterhof wurde den Besuchern Livemusik von dem Duo Itzend und Jojo Weber geboten. Auf dem Siegparkplatz beim Wilhelmstraßen-Kreisel spielte die Musikband des Skivereins Scheuerfeld „Snowballs“ auf.

Darüber hinaus konnten der Weldergovener Gassenflohmarkt in Hennef, ein großes Kinderspielfest sowie eine Kunstausstellung verschiedener Künstler in Eitorf und ein Fahrradfest in Herchen besucht werden, wo es als weitere Attraktionen auch noch einen Skulpturengarten, Minigolf und die Möglichkeit gab, Tretboot zu fahren. Auch einiges Wissenswertes gab es zu entdecken: In Altwindeck konnte man sich am Heimatmuseum über Bienen und das Imkern informieren, in Siegburg konnte man im Wissenshaus Wanderfische der Frage nachgehen, welcher Fischtyp man ist. Ebenfalls dort fand man Führungen und eine Erkundung der Wasserwelt der Sieg für Kinder. Bei schönstem Fahrradwetter befanden sich bereits zur Eröffnung der Strecke einige Menschen mit Fahrrad oder Inlinern auf der Strecke, und im Laufe des Tages stießen immer mehr dazu.

Fröhliche Gruppenfotos an typischen Gefahrstellen für nicht motorisierte Verkehrsteilnehmer wie etwa am Kreisel am Wissener Bahnhofsparkdeck waren bei Siegtal pur wie gewohnt kein Problem.
Emily Roos

Dazu gehörte unter anderem die Familie Papenfuß. Karin Papenfuß mit den beiden Kindern Max und Greta sowie Oma Almut sind schon das dritte Mal gemeinsam an der Sieg zu diesem Anlass unterwegs. „Es ist immer ein fester Termin“, so die Mutter. Sie schätzen besonders das kinderfreundliche Angebot, um mit den Kindern sicher auf der Straße fahren zu können.

„Wir kämpfen auch alle für viel mehr Fahrradwege – das ist eine Katastrophe hier“, fasst Almut die Situation im Landkreis Altenkirchen zusammen. Umso mehr freuen sie sich über die vom THW und DLRG bei Etzbach aufgebaute Behelfsbrücke, die so neue Wege schafft.

Große Teile der B 62 waren für Autos und Co. gesperrt. Die Ampeln konnten entlang der Siegtal-pur-Strecke ausgeschaltet bleiben. Wie am Kirchener Südknoten bot sich den Beobachtern damit ein ungewohntes Bild.
Daniel-D. Pirker

Auch Frank Maaß steuert immer wieder gerne zum Fahrradfahren das Siegtal an. Gemeinsam mit Wolfgang und Ralf Bsdorek sowie Marco Peppel kam er aus Siegen und hat sich Etzbach als Ziel gesetzt. Die drei Freunde freuen sich ebenfalls, die Strecke ohne Autos fahren zu können. Jedoch finden sie es schade, dass der nordrhein-westfälische Landkreis Siegen-Wittgenstein in diesem Jahr nicht an der Aktion teilnimmt und so die Strecke verkürzt wurde.

Dennoch sind sich die drei Siegerländer sicher, auch im nächsten Jahr wieder bei Siegtal pur dabei sein zu wollen. Vielleicht können sie dann auch wieder den direkten Weg per Fahrrad von Siegen bis in den benachbarten Landkreis Altenkirchen nehmen.

Die von THW und DLRG aufgebaute Behelfsbrücke bei Etzbach wurde wieder von zahlreichen Radfahrern genutzt.
Emily Roos

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