Impfmitteilung kam zu spät bei Christel Lüneburg-Keilhauer an
Trotz Panne bei der Impfmitteilung: Altenkirchenerin kommt unbürokratisch zum „Pieks“
dpa/Symbolfoto

Die Massenimpfung gegen das Coronavirus hat in Deutschland Fahrt aufgenommen, mehr als 40 Prozent der Bevölkerung haben inzwischen ihren ersten „Pieks“ erhalten. Dass es trotzdem noch zu kleinen Pannen bei der Terminbenachrichtigung kommen kann, erlebte jetzt RZ-Leserin Christel Lüneburg-Keilhauer – aber auch, dass unbürokratische Abhilfe möglich ist. Inzwischen hat die Altenkirchenerin einen Impftermin im Wissener Impfzentrum, den sie auch einhalten kann.

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Das war ihr nach der ersten Impfmitteilung unmöglich gewesen, denn den Brief fand sie am Freitag vergangener Woche, dem 21. Mai, vor, als sie um circa 21 Uhr nach Hause kam – der Termin wäre allerdings bereits um 19.15 Uhr gewesen. Das Schreiben könne an diesem Tag erst nach 17 Uhr bei ihr eingetroffen sein, so die Westerwälderin.

„Es muss zehn Tage unterwegs gewesen sein, denn es datiert vom 11. Mai“, wundert sie sich. Eine E-Mail-Adresse habe sie bei der Anmeldung nicht angegeben. Bei der Postzustellung ist offensichtlich etwas schief gelaufen, denn die Hausnummer fehlte und das Schreiben trug die handschriftliche Aufschrift „unbekannt verzogen“.

Ein Anruf bei der Impfdokumentation Rheinland-Pfalz brachte nicht die erwünschte schnelle Lösung des Problems. Zwar räumte man ein, dass kein Fehlverhalten ihrerseits vorlag, aber auf eine erneute Terminbestätigung hätte sie bis zu zwei Wochen warten müssen. So lange wollte Christel Lüneburg-Keilhauer aber nicht warten, denn als Kontaktperson ihrer pflegebedürftigen, 79 Jahre alten Mutter gehört sie zur Priorisierungsgruppe 2.

Und noch eine weitere Aussage seitens der Impfdokumentation machte sie stutzig. Auf ihre Nachfrage, was nach dem von ihr verpassten Termin mit der Impfdosis geschehen sei, erfuhr sie, dass vom Impfzentrum in Wissen aus keine Ersatzpersonen angerufen würden. „Manche Impfzentren machen dies, aber nicht in Wissen“, sei die Aussage des Mitarbeiters gewesen.

Die Altenkirchenerin wandte sich daher an die Rhein-Zeitung, woraufhin unsere Redaktion Kontakt zur Kreisverwaltung aufgenommen hat. Nach dieser Vermittlung und einer E-Mail von Lüneburg-Keilhauer an Landrat Peter Enders ging dann alles ganz schnell. Noch am gleichen Tag hat sie ihren Termin erhalten: Kommende Woche Freitag wird sie in Wissen mit dem Biontech-Vakzin geimpft.

Aber auch die Sorge der Westerwälderin, dass im Impfzentrum Impfdosen ungenutzt verfallen, ist unbegründet, wie Kreissprecherin Michaela Heuser versichert. Weil es immer wieder Absagen gebe oder Impfwillige nicht auftauchten, würden die Impfdosen erst kurzfristig vorbereitet. Außerdem gebe es sehr wohl Kandidaten, die kurzfristig als Ersatzpersonen bereitstehen, zum Beispiel Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr. mif

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