Alle wichtigen Geschäftsbereiche, insbesondere die Aktiv- und Passivsparte sowie das Dienstleistungsgeschäft, hätten laut Volksbank Gebhardshain einen positiven Beitrag zum Unternehmenserfolg geleistet und sich mitglieder- und kundenorientiert weiterentwickelt. So stieg laut Pressetext die Bilanzsumme in 2022 um 14 Prozent und liegt somit mit 211,9 Millionen Euro erstmals über der 200-Millionen-Marke. Das betreute Kundengesamtvolumen erhöhte sich um 37,8 Millionen Euro auf 403 Millionen Euro.
Aufsichtsratsvorsitzender Bernd Koch machte in seiner Begrüßung die Stoßrichtung für die Versammlung klar. Das vergangene Jahr sei vom Ausbruch des Ukrainekriegs, der anhaltenden Ausbreitung des Corona-Virus und deren Folgen für Politik, Wirtschaft und Gesellschaft geprägt gewesen. In der Versammlung gehe es nun um die Auswirkungen, so der Rechtsanwalt. „In diesem anspruchsvollen Umfeld der Krise, einem aktiven Wettbewerb und hohen regulatorischen Anforderungen hat sich Ihre Volksbank Gebhardshain im Geschäftsjahr 2022 weiterhin positiv entwickelt“, betonte Bankvorstand Manuel Weber.
In seinem Rechenschaftsbericht erläuterte er insbesondere die Ursachen und Folgen des Zinsanstieges, den man sich zwar durchaus gewünscht, aber nicht so schnell erwartet habe. Insbesondere zur Freude der Geldanleger ist der Zins seit Mitte 2022 wieder zurück. Auch die Volksbank verspricht sich mittel- und langfristig positive Effekte aus der „Normalisierung an der Zinsfront“.
Während sich die Nachfrage in früheren Jahren auf die Metropolen konzentrierte, wird inzwischen immer öfter in Kleinstädten und ländlichen Räumen investiert.
Vorstandsmitglied der Volksbank Gebhardshain Stefan Kronimus
Im Kreditgeschäft konnte die heimische Genossenschaftsbank laut ihrem Rückblick an die gute Entwicklung der Vorjahre anknüpfen. Wichtigste Position sind die Forderungen an Kunden, so Vorstandsmitglied Stefan Kronimus. Mit einem Zuwachs von 20,5 Prozent auf 169,1 Millionen Euro liege man deutlich über den Planwerten. Besonders gefragt seien Finanzierungen rund um die private Immobilie gewesen. Das Interesse am Eigenheim sei in 2022 nahezu ungebrochen gewesen, den weiterhin steigenden Preisen zum Trotz. „Während sich die Nachfrage in früheren Jahren auf die Metropolen konzentrierte, wird inzwischen immer öfter in Kleinstädten und ländlichen Räumen investiert. Ein Grund dafür ist, dass die Menschen heute dank des vermehrten mobilen Arbeitens nicht mehr so häufig lange Pendelstrecken in Kauf nehmen müssen“, erklärte Kronimus.
Mit Blick auf die aktuelle Krisensituation lasse sich feststellen, dass sich die Einlagen nach wie vor auf einem hohen Niveau befänden und auch aktuell weiter zunähmen – aus Sicht von Kronimus ein Ausdruck für Kundevertrauen. Insgesamt haben sich die Kundeneinlagen im Geschäftsjahr 2022 mit einem Plus von 6,4 Prozent auf 166,2 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr erhöht.
Verein und Initiativen unterstützt
Zur Freude der Volksbank konnten 2022 45 neue Mitglieder gewonnen werden. 2871 Personen in der Region sind nun genossenschaftliche Miteigentümer. Ihre Verbundenheit mit Mitgliedern und Region habe die Genossenschaftsbank 2022 erneut dadurch unter Beweis, indem sie zahlreiche Vereine und Initiativen unterstützt habe, stellt sie in ihrem Rückblick weiter heraus. Auf 35.450 Euro hätten sich die Spenden an Kindergärten, Schulen, Feuerwehren und Vereine summiert.
Im Hinblick auf die derzeitige Unsicherheit in der Wirtschaft sowie die damit steigenden Geschäftsrisiken ist die Genossenschaft trotz insgesamt rückläufiger Erträge mit ihrer Gesamtentwicklung zwar durchaus zufrieden, wünschenswert wäre aus ihrer Sicht jedoch eine bessere Möglichkeit zur Stärkung der Rücklagen und Reserven. Infolge der hohen Kreditnachfrage sei es das Ziel der Bank, ihre Kapitalausstattung weiter zu kräftigen. So sollen unter anderem unverändert auch die Geschäftsguthaben der Mitglieder ausgebaut werden.
Ihren Mitgliedern wird die Volksbank eine Dividende in Höhe von 3,5 Prozent auf ihre Geschäftsanteile zahlen, kündigt sie an. Einen entsprechenden Beschluss fasste die Versammlung einstimmig. Bei den Abstimmungen im Rahmen der Versammlung brachten die Mitglieder ihre Unterstützung für die Geschäftspolitik des abgelaufenen Geschäftsjahres zum Ausdruck, stellten den Jahresabschluss fest und entlasteten Vorstand sowie Aufsichtsrat. Einigkeit zeigten die Mitglieder laut Pressetext auch bei den Wahlen zum Aufsichtsrat. Paul Arndt aus Nauroth und Klaus Kühn aus Gebhardshain wurden für drei weitere Jahre in das Kontrollgremium gewählt. red