Dabei führte den 30-Jährigen nicht etwa ein notwendiger Feuerwehreinsatz auf die Spitze des Schanzenberges. Im Gegenteil: Der Westerwälder lief die Stufen im Zuge eines sportlichen Wettstreits hinauf. Beim „X-mas Stairrun“, einem Treppenlaufwettbewerb für Einsatzkräfte, traten 160 Feuerwehrleute aus ganz Deutschland in Zweierteams gegeneinander an. Das Ziel: in kürzester Zeit in voller Montur den Fuß der Skisprunganlage im thüringischen Oberhof erreichen. Das bedeutet: ein Rennen in Schutzkleidung samt Atemschutzgerät und angeschlossener Maske sowie Helm mit einem Zusatzgewicht von rund 25 Kilogramm.
„Ich stelle mich gern sportlichen Herausforderungen“, erklärt der sportverrückte Lindlein seine Teilnahme. Der 30-Jährige ist seit 2009 bei der Feuerwehr in Mehren und seit 2020 bei den Kameraden in St. Augustin aktiv und gehört seit zweieinhalb Jahren dem Feuerwehrsport-Team Rheinland an. Dort kommen Einsatzkräfte aus der gesamten Region zusammen und trainieren gemeinsam für Feuerwehrwettkämpfe wie in Oberhof. Wie taff Lindlein ist, stellte er bereits im September 2022 unter Beweis, als er mit Feuerwehrausrüstung eine 48-Kilometer-Wanderung für den guten Zweck absolvierte. „Dieses Mal hat mich eine neue Herausforderung gereizt, deshalb hatte ich mich für den Stairrun angemeldet.“
Und die Herausforderung war groß, wie er unserer Zeitung im Gespräch schildert: „Es war anstrengend. Auf den Lauf vorbereitet hatte ich mich nicht. Zudem herrschten minus 8 Grad. Dazu das Zusatzgewicht der Schutzausrüstung.“ Ein Wettbewerb an der Belastungsgrenze für Mensch und Gerät. „Als ich oben ankam, war mein Atemschutzgerät komplett eingefroren.“
Umso beeindruckender war trotz der Umstände Lindleins Zeit. In knapp zwölf Minuten schaffte es der Westerwälder gemeinsam mit seiner Laufpartnerin auf den Gipfel des Schanzenberges. Doch damit nicht genug. „Da bei einem anderen Laufpaar ein Teilnehmer ausfiel, sprang ich ein und lief noch ein zweites Mal den Berg hoch“, erklärt der Brandmeister. Dieses Mal in etwa zehn Minuten. Übrigens: Das Gewinnerduo brauchte knapp sieben Minuten für den Aufstieg.
Für Lindlein ging es bei dem Wettbewerb aber weniger um den Sieg oder den Gewinn der Sachpreise. „Es war für mich eine tolle Erfahrung, und ich werde im kommenden Jahr sicher noch einmal teilnehmen.“