Die gestiegenen Kosten mit Blick auf Strom, Heizung, Futter und Tierarzt bereiten den Tierschützern in Weitefeld Sorgen. „Wir haben Angst vor noch mehr Kostensteigerungen“, erklärt Geschäftsführerin Daniela Jädtke. Gerade die OP-Kosten seien „unendlich hoch“. Ebenso bereite die zu erwartende Kittenschwemme Sorge - also dass die Zahl gefundener, abgegebener oder ausgesetzter ungewollter Kitten in die Höhe schießt. Dies beginnt meist in der Zeit April/Mai, danach wieder in den Monaten August und September. Ein guter Schritt sei es, dass die VG Daaden die Kastrations- und Kennzeichnungspflicht von Katzen für Halter zur Pflicht gemacht habe.
Eine fehlende Kastration von Freigängerkatzen und Streunern hat die unkontrollierte Vermehrung zur Folge. Die Streuner sind meist verwahrlost, haben Parasiten, Krankheiten und Mangelernährung. Bereits, wenn die Kitten sechs bis acht Wochen alt sind, kann eine Katze wieder trächtig werden - ein Teufelskreis. Gerade 2024 war es besonders schlimm, wie sich Daniela Jädtke (Geschäftsführung), Daniela Spies-Rübsamen (erste Vorsitzende) und Schriftführerin Amneris Bürschel im Gespräch mit unserer Zeitung erinnern. Dennoch habe man die schwierige Zeit aufgrund von Einsparungen und dem Zusammenhalt im Team gut bewerkstelligen können.

Generell sei man im Führungsteam 24/7 im Einsatz, wie Daniela Spies-Rübsamen berichtet. Nicht nur Fahrten zum Tierarzt, die Pflege gefundener und abgegebener Katzen stehe im Vordergrund, sondern leider werden zurzeit immer mehr Totfunde im Einzugsbereich des Tierschutzvereins geborgen (siehe Info-Kasten). Hinzu komme viel Dokumentationsarbeit.
„Momentan bin ich froh, dass gerade etwas Ruhe ist“, sagt Amneris Bürschel mit Blick auf die vorhandenen Kapazitäten in der Tierauffangstation an der Sandstraße in Weitefeld. Man sei vorbereitet, auf das, was kommt. Aber: „Je mehr Helfer wir haben, desto größer ist die Entlastung im Team.“ Deshalb hoffe man, dass sich noch mehr Ehrenamtliche finden, die bei der Care-Arbeit für die Samtpfoten mitanpacken. Dies kann entweder bei Putz- und Fütterungsdiensten in der Tierauffangstation in den Früh- oder Spätdiensten sein oder als Katzenstreichler nach Absprache. Aktuell ist der Verein mit 50 Ehrenamtlichen aufgestellt. „Wir haben ein sehr gutes Team“, lobt Daniela Spies-Rübsamen. Die Altersgruppe der Ehrenamtler liegt zwischen 14 bis 82 Jahren.

Dringend gesucht werden zudem Pflegestellen im Umkreis von Betzdorf, Kirchen, Daaden oder Herdorf (maximal 50 Kilometer Entfernung). Wichtig hierbei zu wissen: Alle anfallenden Kosten werden vom Tierschutzverein übernommen. Als Pflegestelle muss man nur ein separates Katzenzimmer zur Verfügung stellen sowie viel Zeit, Liebe und Geduld. „Wünschenswert ist, dass Interessierte Katzenerfahrung vorweisen“, sagt Amneris Bürschel. Interessierte sollten mobil sein, um eventuelle Fahrten zum Tierarzt wahrnehmen zu können. Insgesamt habe man momentan sechs Pflegestellen.
Zuletzt wurden die Verträge mit den VGs Betzdorf-Gebhardshain, Daaden-Herdorf und Kirchen auf zwei statt fünf Jahre verlängert. Denn: „Auch wir können nicht in die Zukunft blicken, wie sich die Lage entwickelt“, so Amneris Bürschel. Von einer Krisenstimmung wolle man aber nicht sprechen. Doch bei aller Arbeit und Schwierigkeiten blicken die Tierschützer mit Freude auf ihre Tätigkeit. „Wir arbeiten mit Lebewesen, das gibt auch viel zurück, auch wenn es viele Tierschicksale gibt, die uns sehr bewegen“, führt Bürschel aus.

Das können die ehrenamtlichen Helferinnen Ricarda Wisser (16 Jahre), Agnes Möller (82 Jahre) und Karin Rother nur bestätigen. „Die Arbeit mit den Katzen macht großen Spaß“, findet Wisser. „Gerade, wenn die Katzen wieder Vertrauen fassen und zutraulicher werden, ist das sehr schön“, findet Karin Rother. Und Agnes Möller findet es toll, Katzen zu pflegen und aufwachsen zu sehen - sie hat Zuhause eine Pflegestelle.
Interessierte Helfer und Unterstützer wenden sich per E-Mail an: verwaltung@tierschutz-altenkirchen.de

Tiere immer chippen und registrieren lassen
Der Tierschutzverein Kreis Altenkirchen weist daraufhin, dass Katzenhalter immer ihre Tiere chippen und registrieren lassen sollten. Oftmals werden nämlich Fundtiere aufgegriffen, die gechippt sind, aber nicht registriert - damit ist der Chip nicht zielführend. Zwar weisen Tierärzte daraufhin, die Initiative müsste aber von den Haltern erfolgen. Wenn man eine Katze aus der Tierauffangstation Weitefeld adoptiert (Infos zu den Tieren: https://tierschutz-altenkirchen.de/), sind die Tiere gechippt und sowohl bei Findefix als auch Tasso registriert. Hierbei handelt sich um eine Serviceleistung seitens der Tierschützer. Zudem registriert der Tierschutzverein Kreis Altenkirchen momentan viele Totfunde an Straßen. Diesbezüglich werden Finder gebeten, die Tiere nicht einfach liegen zu lassen oder zu entsorgen, sondern wenn möglich zu einem Tierarzt zu bringen, um zu schauen, ob das Tier registriert ist - so bekommt der Halter Gewissheit und die Tierschützer werden gleichzeitig entlastet.