Kreis Altenkirchen
Tief "Petra" hinterlässt Spuren im AK-Land
Während sich mancher Autofahrer über die Schneemassen ärgerte, genossen die Kinder im Hildburg-Kindergarten (Elkenroth) die weiße Pracht in vollen Zügen.
Markus Döring

Kreis Altenkirchen - Tief „Petra“ hat dem Kreis Altenkirchen große Berge von Neuschnee beschert. Was Kinder und Wintersportler freut, wurde für manchen Autofahrer zeitweise allerdings zur unfreiwilligen Rutschpartie oder auch zu einer Geduldsprobe, wenn der Weg zur Arbeit am Freitagmorgen doppelt so lange dauerte wie sonst üblich. Das befürchtete Chaos durch die Schneefront blieb im AK-Land jedoch glücklicherweise aus.

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Kreis Altenkirchen – Tief „Petra“ hat dem Kreis Altenkirchen große Berge von Neuschnee beschert. Was Kinder und Wintersportler freut, wurde für manchen Autofahrer zeitweise allerdings zur unfreiwilligen Rutschpartie oder auch zu einer Geduldsprobe, wenn der Weg zur Arbeit am Freitagmorgen doppelt so lange dauerte wie sonst üblich. Das befürchtete Chaos durch die Schneefront blieb im AK-Land jedoch glücklicherweise aus.


Bis Freitagmittag mussten die Polizeidienststellen nur einige wenige, kleine Unfälle aufnehmen, bei denen ausnahmslos Blechschäden entstanden. „Die Menschen scheinen inzwischen gut für den harten Winter gerüstet“, hieß es bei der Polizei in Altenkirchen. „Es war insgesamt relativ wenig Verkehr. Wer konnte, ließ sein Auto bei diesem Wetter stehen“, so die Einschätzung der Polizei in Betzdorf. Im Busverkehr gab es mancherorts allerdings Ausfälle oder Verspätungen. „Einige Nebenstraßen konnten wir nicht bedienen. Im Großen und Ganzen wurden die Pläne jedoch eingehalten – dank des verantwortungsvollen Verhaltens der Fahrer“, berichtete Andrea Henningsen vom Busunternehmen Marenbach.
Stärker unter dem Schnee gelitten hat das Busunternehmen Martin Becker. Ab 6.50 Uhr am Freitagmorgen war auf der Internetseite des Unternehmens nachzulesen, „dass die meisten Linien nicht regelmäßig befahren werden“. Größtenteils seien nur die an Bundesstraßen gelegenen Orte bedient worden, so Helmut Denker, Disponent der Firma. Es habe sehr viele Anrufe von Eltern gegeben, die sich angesichts der witterungsbedingten Umstände aber sehr verständnisvoll gezeigt hätten, lobte Denker. Ohne größere Probleme konnte der Vectus seine Schienenrouten durch die Region bewältigen, wie Geschäftsführer, Horst Klein auf Nachfrage unserer Zeitung erklärte.
Manche Klasse war am Freitag arg zusammengeschrumpft. Viele Schulen hatten den Eltern freigestellt, ob sie ihre Kinder zum Unterricht schicken oder nicht. An der Franziskus-Grundschule in Wissen blieben die Türen ganz geschlossen. So kamen manche Schüler unverhofft in die Situation, die schönen Seiten des Winters genießen zu können. Rodel- oder Skihänge waren am Freitag begehrte Ziele. Der Wissener Skiclub beispielsweise konnte angesichts der Unterstützung von Frau Holle auf den Einsatz der neuen Schneekanone verzichten und umgehend den Lift in Gang setzen. Die Population der Schneemänner und -frauen im AK-Land stieg am Freitag wieder stark an.
Zumindest über das Wochenende scheint deren Überleben gesichert zu sein, wie Diplom-Meteorologe Jürgen Schmidt von WetterKontor in Ingelheim ankündigt. „Samstag und Sonntag erwartet den Kreis auf jeden Fall kaltes Winterwetter.“ Ein paar Schneeschauer seien noch möglich – „allerdings kommen dann nicht mehr diese Massen runter wie am Donnerstag“. Auch der Wind hat an Kraft eingebüßt. „Am Samstag ist es nur schwach windig, am Sonntag frischt es gegen Abend etwas auf. Mit starken Verwehungen ist aber nicht zu rechnen“, so Schmidt. Die Sonne lässt sich laut Experte nur selten blicken. „Die Aussichten sind eher trüb und bewölkt.“
Dass vorerst kaum Neuschnee zu erwarten ist, dürfte vor allem die Mitarbeiter der Räumdienste freuen, die seit Donnerstag fast pausenlos im Einsatz waren. „Die können trotz aller Bemühungen nun mal nicht überall gleichzeitig sein“, wies ein Polizist die Kritik mancher Bürger zurück. Sparsam müssen die Bauhöfe in einigen Gemeinden bereits mit dem Streusalz umgehen. „Die Vorräte sind schon ordentlich zurückgegangen. Wir streuen daher nur noch an Steilstrecken. Auf geraden Straßen wird ausschließlich geräumt“, sagte beispielsweise Fred Jüngerich, Büroleiter im Rathaus Altenkirchen.

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