Betriebsführerin des Siegtalbades sind die Stadtwerke Wissen. Daher erläuterte Geschäftsführer Dirk Baier die Zahlen. Für das im Hybridbetrieb laufende Bad (das Freibad bleibt in diesem Sommer geschlossen; Ende des Jahres soll der Effekt überprüft werden) wird mit 40.000 Besuchern kalkuliert, doppelt so viele wie im Vorjahr. Daraus ergeben sich Umsatzerlöse von rund 200.000 Euro. Für die Sauna liegt die Besucherzahl bei 17.500, ergibt einen Umsatzerlös in Höhe von 193.500 Euro.
Außerdem ging Baier auf den Bereich Gastronomie ein. Den Löwenanteil macht hier die frische Zubereitungen der Mahlzeiten für Kitas und Grundschule aus: Insgesamt 56.000 Essen ergeben einen Umsatzerlös von rund 251.400 Euro. Der Gastroerlös im Bad selbst ist mit 150.000 Euro angesetzt. Während das eigene Blockheizkraftwerk die Bilanz ein wenig aufhellt, tragen auf der anderen Seite gestiegene Kosten zur Verschlechterung bei. So ist laut Baier davon auszugehen, dass der Gasbezug des Siegtalbades im Vergleich zum Vorjahr um fast 53.000 Euro teurer wird, bei insgesamt rund 155.200 Euro für mehr als 1,7 Millionen Kilowattstunden.
Strompreis ist ebenfalls gestiegen
Nicht viel besser sieht es beim Strompreis aus, hier zeigt die Tendenz ebenfalls nach oben. Aus dem Mehrverbrauch und erhöhtem Preis ergeben sich Bezugskosten von rund 137.800 Euro (Vorjahr: 112.800 Euro). Im Gegensatz dazu wird weniger Wasser benötigt als im Vorjahr (9000 statt 15.000 Kubikmeter), was zu sinkenden Bezugskosten führt (20200 statt 32.600 Euro). An Investitionen, so betonte Baier, sei nur das Allernötigste geplant. In der Summe steht unterm Strich der kalkulierte Jahresverlust in Höhe von 1,3348 Millionen Euro, den die VG Wissen ausgleichen muss.
Die Ausschussmitglieder nahmen diesen Wirtschaftsplan zur Kenntnis. Bürgermeister Berno Neuhoff hob hervor, dass kein Zweifel daran bestehe, notwendige Ersatzinvestitionen überall im Haus zu tätigen. Angesichts der angestrebten Dekarbonisierung bis 2045 sprach er perspektivisch von einem „totalen Umbruch beim Thema ,Energie'.“ Nach der Kommunalwahl werde der neue VG-Rat in Sachen Siegtalbad Grundsätzliches zu entscheiden haben.
Für die keinesfalls neue Idee einer Saunaerweiterung warb Ausschussmitglied Thomas Kölschbach (CDU/FDP-Fraktion). Ein schrittweiser Ausbau könne am Ende zu einer Top-Sauna und eventuell sogar zu Mehreinnahmen führen. Wenngleich auch der Wirtschaftsplan Ähnliches formuliert, blieb sein Vorschlag nicht unwidersprochen. Hubert Wagner (FWG) sprach von „Luxus“ und „Verdrängungswettbewerb“. Priorität müsse haben, dass die Kinder Schwimmen lernen.
