VG-Rat trifft Grundsatzbeschluss - Schwimmbad soll generalsaniert werden
Teure Sanierung notwendig: Politik bekennt sich deutlich zum Hallenbad Daaden
Die Sanierung des Daadener Hallenbads wird kostspielig. Der VG-Rat hat sich vor diesem Hintergrund zur Zukunft der Einrichtung bekannt. Foto: D. Pirker
Daniel-D. Pirker

Das Hallenbad in Daaden muss generalsaniert werden. Die Sanierung steht für die Stadt auf der Prioritätenliste ganz oben. Die Kostenschätzungen gehen in die Millionen.

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Schwimmbäder waren für Kommunen schon immer Zuschussgeschäfte. Doch in Zeiten von Inflation, Energiekrise und Personalmangel wird die Unterhaltung von diesen Einrichtungen zusätzlich unter Druck gesetzt. Im Fall des Hallenbads Daaden kommt hinzu, dass in Sachen Barrierefreiheit und Badtechnik Sanierungsbedarf besteht. Auf der jüngsten Sitzung des Verbandsgemeinderats haben die Mitglieder nun einstimmig einen Grundsatzbeschluss gefasst, der die Unterhaltung des Hallenbads sichern soll.

Darin wird die wichtige Bedeutung der Einrichtung für Bürger, Kindergärten, Schulen und Vereinen hervorgehoben und die dauerhafte Bereitstellung grundsätzlich gewährleistet. „Zu diesem Zweck wird das Bad mit den Zweckbestimmungen als Lehrschwimmbad für Kinder und Jugendliche, dem Schwimmsport und dem Freizeitschwimmen generalsaniert“, lautet ein Teil des Beschlusses. Daneben wird die Verwaltung damit beauftragt, die erforderlichen Erhaltungs- und Modernisierungsmaßnahmen vorzubereiten und durchzuführen – und die werden voraussichtlich teilweise umfangreich und damit kostspielig.

Neben Hackschnitzeln wird auch mit Erdgas geheizt

So liegt es auf der Hand, dass auch das Daadener Hallenbad einen hohen Heizungsenergieverbrauch aufweist. Zwar wird die Wärme überwiegend durch CO2-neutrale Hackschnitzel gewonnen, doch der Spitzenbedarf wird im Heizungsverbund mit der anliegenden Realschule plus mit Erdgas abgedeckt. Wie also den Bedarf an Heizenergie senken? Mit einer Generalsanierung im Bestand. Konkret geht es um die Weiterentwicklung der Gebäudehülle und Technik, wie es in der Sitzungsvorlage heißt.

Erneuerungsbedarf besteht auch beim Hubboden. Es sei nur eine Frage der Zeit, bis sich der Boden nicht mehr heben und senken lasse, warnt die Verwaltung. Daneben ist eine Barrierefreiheit nicht gegeben. Auch hier soll eine Generalsanierung Abhilfe schaffen. So ist es für Rollstuhlfahrer derzeit kaum möglich, ohne Hilfe in das Bad zu gelangen. Daneben sind die Toiletten nicht behindertengerecht.

Förderung vom Land möglich

Eine Generalsanierung würde viel Geld kosten. Die Verwaltung rechnet basierend auf den Kostensätzen des vergangenen Jahres mit einer Belastung von rund 2,3 Millionen Euro. Doch die Verbandsgemeinde kann auf Förderungen entweder hoffen oder sogar fest damit kalkulieren. Zwar besteht kein Rechtsanspruch auf Landeszuweisungen nach dem Sportförderungsgesetz. Doch laut Verwaltung übernehme das Land hier normalerweise 40 Prozent der Kosten.

Ein Förderantrag ist gestellt, das Hallenbad Daaden steht auf Platz 1 der Prioritätenliste der Verbandsgemeinde. Bereits seit Längerem steht außerdem fest, dass auf die VG Daaden-Herdorf rund 510.540 Euro aus dem „Kommunalen Investitionsprogramm Klima und Innovation (KIPKI)“ für Klimaschutzmaßnahmen entfallen.

„Es ist viel investiert worden, das sollten wir auch weiterhin tun“

Günther Knautz, Sprecher der FWG-Fraktion

Bürgermeister Helmut Stühn sagte, dass die geschätzten Investitionskosten zwar „handhabbar“ seien für die VG – „aber es ist ein Brocken“. Das Bad sei immer noch in einem guten Zustand, der es ermögliche, in die Zukunft zu investieren, so der Verwaltungschef. Ähnlich argumentierte der Sprecher der FWG-Fraktion Günther Knautz. Die Verwaltung sei in der Vergangenheit sorgfältig und verantwortungsbewusst mit der Liegenschaft umgegangen. „Es ist viel investiert worden, das sollten wir auch weiterhin tun“, so der ehemalige Daadener Stadtbürgermeister. Das Hallenbad solle in vollem Umfang erhalten bleiben. Sein Bekenntnis ließ wie die der übrigen Redner keine Fragen offen. SPD-Sprecher Tobias Erner sprach beispielsweise von einer „mittelschweren Katastrophe“, sollte das Hallenbad in Zukunft wegfallen.

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