Baupläne an Giebelwaldhalle waren ebenfalls Thema im Rat Mudersbach
Streit um Baugebiet: Gartenbauverein schrieb Brief an Ortschef
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 Das Neubaugebiet "Birker Ley" sorgt für Unmut unter dem Mitgliedern das Obst- und Gartenbauvereins. Bauamtsleiter Tim Kraft will die Wogen glätten.

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Der Kirchener Bauamtsleiter Tim Kraft hatte auf der vergangenen Sitzung des Ortsgemeinderats Mudersbach versucht, die Bedenken der anwesenden Bürger gegen das geplante Neubaugebiet „Birker Ley“ zu zerstreuen. „Ich weiß nicht, woher die Angst vor diesem Aufstellungsbeschluss kommt“, so der Verwaltungsmitarbeiter auf der Zusammenkunft in der Giebelwaldhalle. Er verwies unter anderem darauf, dass viele vom Obst- und Gartenbauverein Birken die Größe des Areals, das überplant werden soll, überschätzten. Die Markierung auf der Karte, die der Gartenbauverein kritisiert, diene lediglich der Betrachtung des Gesamtbereiches und entspreche nicht dem Planungsgebiet.

Wie Kraft weiter ausführte, mache ja erst die Aufstellung des wenig später im Rat beschlossenen Bebauungsplans die Beteiligung von Bürgern, Vereinen und Verbänden möglich, die im Zuge des Verfahrens ihre Einwände vorbringen könnten. Seine „Kleine Variante“ des Baugebiets, die jetzt geprüft werden soll, könnte einige Bauplätze in direkter Nachbarschaft der Hütten und Anlagen der Vereine ermöglichen: „Ich glaube nicht, dass die ganz große Planung kommt.“

Neue Wohnanlage nehme “Druck aus dem Kessel„

In diesem Zusammenhang kam CDU-Fraktionssprecher Markus Köhler auf ein weiteres großes Bauprojekt in Mudersbach zu sprechen, wo im kommenden Jahr bereits um die 30 Wohneinheiten entstehen könnten: Die Planungen für die neue Wohnanlage der Firma Günther unterhalb der Giebelwaldhalle (die RZ berichtete) hätten etwas „Druck aus dem Kessel“ genommen.

Dazu muss man wissen, dass es in Mudersbach eine große Nachfrage nach Bauland und Wohnraum gibt, der Ort allerdings derzeit gar nichts mehr anbieten kann. Ungeachtet dessen ist der Obst- und Gartenbauverein weiterhin strikt gegen alle Baupläne in seinem idyllischen Areal und hatte im Vorfeld des Ratstreffens einen Brief an Ortsbürgermeister Christian Peter geschrieben und gebeten, die Einleitung des B-Plan-Verfahrens aufzugeben.

Weiteres Gespräch mit dem Verein sei “gut und sachlich" gelaufen

Peter berichtete jetzt bei der Sitzung, dass es ein weiteres Gespräch mit dem Verein gegeben habe. Dies sei „gut und sachlich“ verlaufen. Im Brief der Gartenbauer heißt es unter anderem, „die Umwidmung unserer Grundstücke zum Baugebiet ist komplett ohne unser Wissen, ohne unseren Wunsch und ohne jegliche Information darüber vorgenommen worden. Dass unser Vereinsgelände Baugebiet ist, haben die meisten unserer Eigentümer tatsächlich erst in diesem Jahr erfahren.“ Nach wie vor wollten über 90 Prozent der Eigentümer ihr Grundstück in der jetzigen Nutzungsform behalten und sogar gartenbaulich noch aktiver nutzen.

Des Weiteren widersprechen die Gartenbauer in dem Brief einem Argument, das laut ihnen in der letzten Besprechung des Vereins mit Bürgermeister Peter und Bauamtsleiter Kraft geäußert wurde. Demnach könne das Verfahren nur im Sinne des Gartenbauvereins beendet werden, wenn es erst einmal eröffnet würde, da der Kreis dies so erwarte. Im Brief des Vereins heißt es dazu: „Man geht doch nicht in ein Verfahren oder fasst einen Aufstellungsbeschluss mit der von vornherein bestehenden Absicht, am Ende keinen Bebauungsplan aufzustellen. Es ist ganz sicher nicht nötig, ein Verfahren zu eröffnen, um eine Entscheidung in unserem Sinne zu treffen.“

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