Wenn kurz vor Aschermittwoch der heimische Straßenkarneval noch einmal zur Bestform aufläuft, dann zieht der traditionelle Wissener Veilchendienstagszug durch die Siegstadt. Bei herrlichen äußeren Bedingungen säumen Tausende Jecken die Straßenränder und strahlen mit der Sonne um die Wette. Vom Himmel fällt lediglich ein unablässiger Kamelle-Regen – in Form von Bonbons, Popcorn und sonstigem Wurfmaterial.
Wie in jedem Jahr kann die veranstaltende KG Wissen sowohl einheimische als auch auswärtige Teilnehmer begrüßen. Delegationen aus Morsbach, Birken-Honigsessen, Altenkirchen und vielen anderen Orten sind ebenso dabei wie Kita-Kinder, Abiturienten und weitere Wissener Gruppen. Ganz zu schweigen von den Freunden aus der französischen Partnerstadt Chagny, genauer gesagt vom Comité de la Mi-Carême. Zwischen all die Wagen und Fußgruppen mischen sich wieder fünf Musikkapellen, die versuchen, mit ihrer schwungvollen Blasmusik gegen die wummernden Beats aus zahlreichen Lautsprechern zu bestehen.

Zu den fast 50 Zugnummern gehören auch wieder viele Stammgäste, zum Beispiel die seit zehn Jahren bestehende Wirsinggruppe aus Thal, die gemäß ihrem diesjährigen Motto „immer noch Kappes im Kopp“ hat. Auch Peter Böhmer, der neue Zugleiter der Wissener Karnevalsgesellschaft, kann den Fastowendszug genießen, wenngleich er alle Hände voll zu tun hat. Nicht zuletzt das Thema Sicherheit steht ganz hoch im Kurs, denn nach den jüngsten Vorfällen in Magdeburg und Mannheim liegt erhöhte Aufmerksamkeit auf sämtlichen Vorkehrungen – da macht es sich bezahlt, dass Wissen seit Längerem ein detailliertes Sicherheitskonzept für Großveranstaltungen vorweisen kann und dies routiniert verfolgt.
Von alledem bekommen die zahlreichen, teils bunt kostümierten Jecken am Straßenrand sowie die fröhlichen Zugteilnehmer freilich kaum etwas mit. Und wer noch Puste hat, kann später im Kulturwerk bei der bei Abschlussparty „Noo dem Zuch“ noch weiterfeiern können.








