Harry Neumann beklagt: „Die Brutbestände der ehemals bundesweit bedeutsamen Vorkommen von Raubwürger und Bekassine sind mittlerweile im rheinland-pfälzischen Westerwald erloschen.“ Bei Braunkehlchen und Wiesenpieper sind laut Neumann seit 1997 Rückgänge von 75 Prozent festzustellen. Die von ihm gegründete und angeführte Naturschutzinitiative mit Sitz in Quirnbach (Westerwaldkreis) fordert daher die Landesregierung zu Sofortmaßnahmen auf, um die Situation wirksam zu verbessern. Nur so könne verhindert werden, dass gegen die Vogelschutzrichtlinie der Europäischen Union verstoßen wird.
Harry Neumann erneuert darüber hinaus seine alte Forderung, den früheren Truppenübungsplatz als Naturschutzgebiet auszuweisen. Die Aufnahme in das Nationale Naturerbe ist ihm zu wenig, da dieser Status nicht mit expliziten Vorgaben für einen Schutz der Natur einhergeht. Über den Verein Naturschutzinitiative, der bundesweit bereits 5600 Mitglieder zählt, will Neumann eine neue Initiative ergreifen, um das Land von der Notwendigkeit einer Unterschutzstellung zu überzeugen.
Zur Erinnerung: Das Land hatte bereits ein Verfahren in Gang gesetzt, an dessen Ende die Ausweisung des Naturschutzgebietes stehen sollte. Doch als der Bund Anfang 2014 völlig überraschend mitgeteilt hatte, den Stegskopf in das Nationale Naturerbe überführen zu wollen, stoppte die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord dieses Verfahren.
Immer noch unklar ist, wie es mit den Flächen auf dem Stegskopf überhaupt weitergeht. Verschiedene Naturschutzverbände haben gemeinsam mit der Bürgerinitiative Stegskopf in der Zwischenzeit ein naturverträgliches Wanderkonzept erstellt, das sie demnächst einer breiten Öffentlichkeit vorstellen wollen. Der Kreis Altenkirchen verfolgt unterdessen weiter das Ziel, naturverträglichen Tourismus dort zu ermöglichen. mp