Der ehemalige Bürgermeister von Emmerzhausen, Heinz Dücker, ist heute im Rat mit dem Spezialgebiet „Stegskopf“ betraut. Er setzt sich seit geraumer Zeit gemeinsam mit dem Ortsgemeinderat dafür ein, dass die Firma Revikon im Bereich des ehemaligen Truppenlagers ein Logistikzentrum errichten kann. Im Gespräch mit unserer Zeitung hat er noch einmal die Gründe aufgezählt, warum die Teilnahme an der Stegskopf-Mediation für Emmerzhausen nicht in Frage kommt.
Erstens komme das Mediationsverfahren schlicht zu spät. Dücker erklärt: „Eine Mediation hätte ganz am Anfang, als die Bundeswehr sich von dort oben verabschiedet hat, stattfinden müssen. Jetzt ist es zu spät, da Dinge schon ohne Beteiligung der Kommunen festgezurrt worden sind.“ Statt an einer zeitaufwendigen Mediation teilzunehmen, wolle Emmerzhausen nun alles Nötige für den Beginn eines sogenannten Bauleitplanverfahrens in die Wege leiten. Dücker: „Über 40 Behörden werden dabei dann mit Blick auf unsere Revikon-Pläne angeschrieben und können ihre Bedenken und Wünsche abgeben. Warum soll man parallel zu diesem Verfahren noch an einer Mediation teilnehmen?“
Viel Gegenwind werden Dücker und Co. mit Blick auf ihre Revikon-Pläne vor allem von Naturschutzverbänden ernten. In einer aktuellen Pressemeldung teilen Harry Neumann, Landesvorsitzender der Naturschutzinitiative (NI) und Harry Sigg, stellvertretender Vorsitzender des Naturschutzbundes Altenkirchen (NABU) mit: „Sollte die Gemeinde Emmerzhausen auf einer industriellen Nutzung beharren, werden wir alles tun, um die heimische Natur, die Kultur und das Landschaftsbild zu erhalten und die Menschen im Westerwald vor dem Verlust eines unwiederbringlichen Kultur- und Naturschatzes zu bewahren.“
Dücker kommentiert diese Zeilen gelassen: „Ich habe nichts gegen Naturschutz. Der bekommt auf dem Stegskopf ungefähr 1900 Hektar – und damit 97,5 Prozent der Fläche des Truppenübungsplatzes. Die von der Ortsgemeinde Emmerzhausen beanspruchte Fläche des Lagers und Mobstützpunktes beträgt lediglich 2,5 Prozent der Gesamtfläche. Hierbei handelt es sich um eine baulich vorgenutzte und vorbelastete ehemalige Militärfläche.“