Die Schwerpunkte des zweiten Bauabschnitts liegen darin, das Dach fertig einzudecken und das Mauerwerk komplett auszubessern. Die Dachflächen im Bereich des Hauptschiffes sind schon neu gedeckt, teilt Hannes Klein, Vorsitzender des Verwaltungsrats, in einem Bericht mit. Doch nach der Begutachtung der flachen Dächer, die die Seitenschiffe abdecken, erlebten die Verantwortlichen eine negative Überraschung. „Die Hölzer dort sind kaputt, verfault, speziell auf der Seite zum Friedhof hin“, erläutert Eisel an Ort und Stelle und fügt hinzu: „Das kann nicht so bleiben.“ Die Arbeiten am Dach wurden erst einmal eingestellt. „Der Statiker arbeitet momentan an einem Vorschlag, wie die statischen Schwierigkeiten im Hinblick auf die Aufleger Mittelpfette zur Mauerwerkswand in den Griff bekommen werden können“, heißt es im Baustellenbericht. Die Mittelpfetten, heißt es weiter, sind waagerechte Balken, die unterhalb des Dachsparrens liegen und für dessen Stabilität sorgen. Sie gehören zu den elementarsten statischen Teilen eines Daches. Im Dachraum der Michaelskirche liegen die Mittelpfette als sogenannte Linienlast auf dem Gewölbe auf. Dadurch werden die am Dach auftretenden Bewegungen auf die Gewölbedecke übertragen und begünstigen die Bildung von Rissen. Die Kopfbänder sind lose und werden durch eine Schraubverbindung wieder kraftschlüssig befestigt.
Statt auf dem Dach wird alternativ am Mauerwerk weiter gearbeitet. Schadhafte Steine werden entfernt, ausgetauscht und mit einer speziellen Spritztechnik neu verfugt. Es sind aber beileibe nicht so viele Steine, wie bei der Sanierung der Katholischen Ignatiuskirche in Betzdorf.
Eisel dankt dem Architekten Norbert Sonntag (Siegen), der alle Arbeiten perfekt koordinieren würde. Ein Dank gilt auch den Unternehmen, wie der Firma Denkmalplan Bauwerksanierung aus Thüringen und der Firma Bautenschutz Theisen aus der Eifel. „Wir haben hier Spezialisten am Werk, die sich mit historischen Bauwerken auskennen“, so Eisel.
Ein Dank geht auch an den Bistumsarchitekten Robert Mitchell, Denn er hat dafür gesorgt, dass die Mehrkosten von 180.000 Euro, die durch die oben beschriebenen Probleme mit den morschen Hölzern und der Statik aufgetreten sind, bewilligt wurden. Der Förderverein braucht weiterhin Spenden, um das Projekt (60 Prozent Bistum, 40 Prozent Pfarrei) insgesamt stemmen zu können. Die Gesamtkosten werden sich auf 1,8 Millionen Euro belaufen, eingegangen an Spenden sind bislang exakt 469.263 Euro. Corona verschärft die Situation, denn der Förderverein kann keine Spenden durch Aktionen generieren.
Die Bankverbindung lautet: Sparkasse Westerwald-Sieg, DE 72 5735 1030 0050 0476 79.