Überflutung 2023 hat Anwohner in Hopfengarten und Kronenburger Weg hart getroffen
Starkregen am 7. Mai: Daadener Bürger machen Druck
Im Hopfengarten in Daaden kam am 7. Mai 2023 ganz schön das Wasser runter. Anwohner wollen, dass Stadt und Verbandsgemeinde dafür sorgen, dass das nicht nochmal passieren kann.
Thomas Leurs

An das Starkregenereignis am 7. Mai im vergangenen Jahr können sich die Anwohner in den Straßen Hofgarten und Kronenburger Weg in Daaden noch gut erinnern. Eigentlich liegen die Straßen in einem höheren Bereich und wären an sich nicht so stark betroffen. Doch die Wassermassen waren damals so dramatisch, dass die Feuerwehr die Anwohner evakuierte. Seitdem herrscht bei den Menschen Angst davor, dass sich so etwas wiederholen könnte. Sie üben Druck auf die Verbandsgemeinde und die Stadt aus, endlich etwas zu tun. In der jüngsten Daadener Stadtratssitzung machten sie ihrem Ärger abermals Luft.

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Den Grund für die unerwarteten Wasserströme, die damals die beiden Straßen hinunterschossen, beschreiben die Anwohner in einem Brief an den Verbandsgemeinderat, den Stadtrat und die Untere Wasserbehörde in Altenkirchen., der unserer Zeitung vorliegt. Am Abend des 7. Mai 2023 wurde der sogenannte „Mississippi“ – ein Sandkautenweiher – überschwemmt. Darunter befinden sich zwei weitere Weiher, die mit einem Damm gestaut wurden. Die Angst bestand damals, dass der Damm brechen und die dann herunterströmenden Wassermassen die Anwohner in ernsthafte Gefahr bringen könnten. Aus diesem Grund wurden diese damals von der Feuerwehr ins Bürgerhaus gebracht. „Für alle Fürsorge möchten wir uns noch mal bedanken. Dies war sehr vorbildlich“, schreiben die Anwohner.

Aber wie geht es nun weiter? Das Starkregenereignis ist bald eineinhalb Jahre her. Doch die Anwohner sehen kaum einen Fortschritt in der Sache und konfrontieren Stadtbürgermeister Walter Strunk in der jüngsten Stadtratssitzung am Mittwochabend mit ihren Sorgen. Dass die Stadt sich nicht darum kümmere, will Strunk so nicht stehen lassen. „Auch im Rat denken wir daran“, sagt der Stadtbürgermeister.

Hochwasserschutzkonzept aufgestellt

Er verweist darauf, dass der Daadener Stadtrat beschlossen hat, ein Hochwasserschutzkonzept aufzustellen. Die Situation, mit der die Anwohner im Hopfengarten und im Kronenburger Weg konfrontiert sind, bezeichnet der Stadtchef als „sehr diffizil“.

Denn die drei Weiher, um die es geht, befinden sich nicht allein auf Daadener Stadtgebiet, sondern liegen zum Teil auch in der Ortsgemeinde Niederdreisbach. „Wir können nicht auf fremdem Eigentum bauen“, so Strunk. Zudem stünden noch zu viele ungeklärte Fragen im Raum: Wem nützt es? Wem gehört es? Wer zahlt es? All das müsse erst beantwortet werden.

Protokolle der Begehungen sollen den Bürgern bald zur Verfügung stehen

Auch betont der Stadtbürgermeister, dass die Stadt „schon vieles gemacht“ habe. Etwa hat die Stadt sich dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ angeschlossen. Das bedeute, dass die Stadt mit ihrem Waldbestand keinen Gewinn anstrebt. „Der Wald bleibt so, wie er ist“, sagt Strunk. Zudem habe es bereits mehrere Ortsbegehungen gegeben, bei dem der Stadtbürgermeister mit dabei war. Die Protokolle, die dabei erstellt wurden, liegen aktuell bei Walter Strunk. „Es ist unterwegs. Ihr kriegt das“, beschwichtigt der Stadtchef die Anwohner in der Ratssitzung.

In Zukunft soll auch die Haubergsgenossenschaft mit ins Boot geholt werden. Denn teilweise gehören die Gebiete, um die es den Anwohnern geht, der Genossenschaft. Speziell für die Anwohner und weitere Interessenten werde eine Veranstaltung stattfinden, die für den 5. November anberaumt ist. Die Uhrzeit werde noch bekannt gegeben, so Strunk.

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