Den Grund für die unerwarteten Wasserströme, die damals die beiden Straßen hinunterschossen, beschreiben die Anwohner in einem Brief an den Verbandsgemeinderat, den Stadtrat und die Untere Wasserbehörde in Altenkirchen., der unserer Zeitung vorliegt. Am Abend des 7. Mai 2023 wurde der sogenannte „Mississippi“ – ein Sandkautenweiher – überschwemmt. Darunter befinden sich zwei weitere Weiher, die mit einem Damm gestaut wurden. Die Angst bestand damals, dass der Damm brechen und die dann herunterströmenden Wassermassen die Anwohner in ernsthafte Gefahr bringen könnten. Aus diesem Grund wurden diese damals von der Feuerwehr ins Bürgerhaus gebracht. „Für alle Fürsorge möchten wir uns noch mal bedanken. Dies war sehr vorbildlich“, schreiben die Anwohner.
Aber wie geht es nun weiter? Das Starkregenereignis ist bald eineinhalb Jahre her. Doch die Anwohner sehen kaum einen Fortschritt in der Sache und konfrontieren Stadtbürgermeister Walter Strunk in der jüngsten Stadtratssitzung am Mittwochabend mit ihren Sorgen. Dass die Stadt sich nicht darum kümmere, will Strunk so nicht stehen lassen. „Auch im Rat denken wir daran“, sagt der Stadtbürgermeister.
Hochwasserschutzkonzept aufgestellt
Er verweist darauf, dass der Daadener Stadtrat beschlossen hat, ein Hochwasserschutzkonzept aufzustellen. Die Situation, mit der die Anwohner im Hopfengarten und im Kronenburger Weg konfrontiert sind, bezeichnet der Stadtchef als „sehr diffizil“.
Denn die drei Weiher, um die es geht, befinden sich nicht allein auf Daadener Stadtgebiet, sondern liegen zum Teil auch in der Ortsgemeinde Niederdreisbach. „Wir können nicht auf fremdem Eigentum bauen“, so Strunk. Zudem stünden noch zu viele ungeklärte Fragen im Raum: Wem nützt es? Wem gehört es? Wer zahlt es? All das müsse erst beantwortet werden.
Protokolle der Begehungen sollen den Bürgern bald zur Verfügung stehen
Auch betont der Stadtbürgermeister, dass die Stadt „schon vieles gemacht“ habe. Etwa hat die Stadt sich dem Förderprogramm „Klimaangepasstes Waldmanagement“ angeschlossen. Das bedeute, dass die Stadt mit ihrem Waldbestand keinen Gewinn anstrebt. „Der Wald bleibt so, wie er ist“, sagt Strunk. Zudem habe es bereits mehrere Ortsbegehungen gegeben, bei dem der Stadtbürgermeister mit dabei war. Die Protokolle, die dabei erstellt wurden, liegen aktuell bei Walter Strunk. „Es ist unterwegs. Ihr kriegt das“, beschwichtigt der Stadtchef die Anwohner in der Ratssitzung.
In Zukunft soll auch die Haubergsgenossenschaft mit ins Boot geholt werden. Denn teilweise gehören die Gebiete, um die es den Anwohnern geht, der Genossenschaft. Speziell für die Anwohner und weitere Interessenten werde eine Veranstaltung stattfinden, die für den 5. November anberaumt ist. Die Uhrzeit werde noch bekannt gegeben, so Strunk.