Regelungsbedarf besteht nach Einschätzung der Sozialdemokraten neben den öffentlichen Gebäuden des Kreises auch für die Schulen in Kreisträgerschaft und für soziale Einrichtungen. Hier sollen die Kosten übernommen, aber keine Konzepte vorgeschrieben werden. Die Schulen sollen vielmehr „in eigener Zuständigkeit Konzepte entwickeln, mit denen sichergestellt wird, dass Beschäftigte und Schülerinnen im Bedarfsfall niedrigschwellig und ohne Komplikationen über Damenhygieneartikel verfügen können.“ Auch an die Grundschulen in Trägerschaft der Verbands- oder Ortsgemeinden hat die SPD gedacht:
„Vor dem Hintergrund, dass bereits im Grundschulalter bei vielen Mädchen die Periode einsetzt, appelliert der Kreistag auch an die Trägerinnen der Grundschulen, dort ebenfalls auf Kosten der Schulträgerinnen Damenhygieneartikel zur Verfügung zu stellen und Schulen bei der Entwicklung sensibler und geeigneter Konzepte zu unterstützen. Auch hier gibt es bereits positive Beispiele, ungeklärt ist aber die Kostenfrage“, heißt es in dem Antragstext.
Einen Appell möchte die SPD auch an die Gastronomie und an das Übernachtungsgewerbe richten. Dazu heißt es: „Der Kreistag appelliert an das Gastronomie- und Hotelgewerbe sowie weitere Betreiber von Gebäuden mit öffentlichem Charakter oder Publikumsverkehr, mit dazu beizutragen, dass die einfach gestaltete Verfügbarkeit von Damenhygieneartikeln zur gesellschaftlichen Selbstverständlichkeit wird. Auch hier kann bereits auf beispielhafte Konzepte verwiesen werden.“
Für viele Mädchen und Frauen sei es selbstverständlich, in ein Geschäft zu gehen und sich mit den notwendigen Damenbinden, Tampons oder anderen Hygieneartikeln zu versorgen. Dies gilt aber nicht für alle Einwohnerinnen. Die monatlichen Kosten von 10 bis 15 Euro pro Frau können sich in Familien mit mehreren weiblichen Mitgliedern schnell zu einer hohen Belastung aufsummieren, argumentieren die Sozialdemokraten weiter.