Zum ersten Mal angereist ist Helmut Schachner aus Oberlahr. „Ich bin froh, dass hier jetzt endlich wieder ein Stück Normalität Einzug hält“, verrät er. Und Marco Schütz, Vorsitzender der Wiedbachtaler Sportfreunde Neitersen, lobt die professionelle Abwicklung der Veranstaltung.
Die ist Michael Müller auch wichtig, der pro Event rund zwölf Helfer aufgestellt hat, die sich um das Wohl der Fans kümmern. Nur für Geimpfte, Genesene oder Getestete öffnen sich die Tore, da ist die Taktik des bekannten Bierlieferanten kompromisslos. „Wir merken, dass die Leute uns beim Einlass nicht an der Nase herumführen“, ist er sicher. Einen Vorteil sieht er darin, eine solche Veranstaltung auf dem eigenen Gelände zu organisieren. „Wir haben hier die ganze Hardware bis auf das Zelt vor Ort“, führt er als Begründung an. Lob gilt es aber auch für die Einwohner der kleinen Westerwaldgemeinde. „Mein Dank geht an alle Wammijer für ihr Verständnis und ihre Unterstützung“, sagt er.
„Ich bin froh, dass wir so etwas in Oberwambach haben und stehe auch voll dahinter“, spielt Ortsbürgermeister Achim Ramseger den Ball zurück. Laura Laszlo aus Neitersen spricht wahrscheinlich trotz des unerwartet nervenaufreibendem Spiel vielen Fans aus der Seele. „Das ist hier alles super organisiert – von der Einhaltung der Hygienevorschriften bis zu den kühlen Getränken“, lobt sie das Gemeinschaftserlebnis.
Auch wenn die meisten, die an diesem Abend den Weg nach Oberwambach gefunden haben, einen klaren Sieg der deutschen Elf auf dem Tippzettel hatten, schweißt das Leiden und Bangen die Anhänger auch zusammen. Anspielend auf den Münchener Regen sagt eine junge Zuschauerin: „Der Himmel weint, so traurig ist das Spiel.“ Auch als sich Mitte der zweiten Halbzeit die Ereignisse überschlagen, die Ungarn den Ausgleichstreffer von Havertz postwendend kontern, wird das Nervenkostüm der Fans auf die härteste Probe gestellt. Dennoch: Man leidet gemeinsam, und dank Goretzkas 2:2 jubelt man am Ende gemeinsam.