Sprung ins kühle Nass
So starten die Freibäder im AK-Land in den Sommer
Ein neuer Liftpool soll auch Menschen mit Handicap im Daadener Freibad den Einstieg ins Badevergnügen ermöglichen. Von links: Daadens Stadtbürgermeister Walter Strunk, Linda Weeske (Mitarbeiterin der VG-Bauabteilung) und Daniel Sinemus (städtischer Mitarbeiter).
Thomas Leurs

Ein Überblick für alle Wasserratten: Welche Freibäder im Kreis jetzt geöffnet haben, ob es Preisänderungen gibt und wo neue Angebote locken, erfahren Sie hier.

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Die Freibadsaison steht vor der Tür, die regionalen Einrichtungen bereiten sich auf die Besucher vor oder haben sogar schon geöffnet. Was die Badegäste vielfach nicht mitbekommen: Oft ist der Betrieb von Freibädern und Weihern mit großen Herausforderungen verbunden. Insbesondere in den vergangenen Jahren bereiteten personelle Engpässe Probleme. Doch wie eine Umfrage unter den Bädern und Weihern im AK-Land zeigt: Offenbar haben die Betreiber Lösungen gefunden. Bestes Beispiel: der Schinderweiher in Mudersbach, der bereits seit 2. Juni geöffnet hat.

Laut Lisa Urbahn, Schriftführerin des Fördervereins Schinderweiher, sind die Öffnungszeiten von 13 bis 19 Uhr, in den rheinland-pfälzischen Ferien von 10 bis 19 Uhr. Vergangenes Jahr konnte der Schinderweiher nur von Mittwoch bis Sonntag öffnen, und die Zeiten waren eingeschränkt. Dieses Jahr ist es dank der Personalsituation wieder möglich, von Montag bis Sonntag zu den ursprünglichen Zeiten zu öffnen. Ein Grund dafür: Es konnten neue Rettungsschwimmer gewonnen werden, auch dank Werbemaßnahmen. Zudem helfen – wie in den vergangenen zwei Jahren – Rettungsschwimmer des Molzbergbads aus, das dank des Cabrio-Dachs ebenfalls Freibad-Feeling bereithält. Und wie Urbahn bestätigt, bleiben die Eintrittspreise stabil in dieser Saison, die Ende August enden wird.

Große und kleine Wasserratten kommen bald wieder im Freibad in Niederdreisbach bei gewohnten Öffnungszeiten und Eintrittspreisen auf ihre Kosten.
Markus Doering. Markus Döring

Angesichts der noch warmen Septemberwochen in den vergangenen Jahren überlegt man in Niederdreisbach hingegen das gemeindeeigene Freibad länger zu öffnen, ähnlich wie 2024. Der Badespaß beginnt laut Ortsbürgermeisterin Andrea Morche am 6. Juni. Die täglichen Öffnungszeiten von 11 bis 20 Uhr bleiben bei stabilen Eintrittspreisen bestehen. Notwendige Erneuerungsarbeiten sind abgeschlossen. Hinsichtlich des Personals konnte Morche zufolge die Situation verbessert werden. Ein Gemeindearbeiter wurde eingestellt unter der Voraussetzung, dass er direkt die Rettungsschwimmerausbildung absolviert. Dadurch gibt es nun eine doppelte Besetzung, die auch einen Wechsel ermöglicht, was in den Jahren zuvor nicht der Fall war. Zusätzlich stehen Mitglieder des Fördervereins mit Rettungsschwimmerschein zur Verfügung. Auch beim Kioskpersonal gibt es positive Nachrichten: Alle Mitarbeiter vom vergangenen Jahr sind wieder dabei.

Etwas gedulden müssen sich noch die Wasserratten in Hamm. Das Waldschwimmbad öffnet ab dem 14. Juni. Laut dem Büroleiter der Verbandsgemeindeverwaltung Hamm, Ingo Schöler, sind die Öffnungszeiten unter der Woche von 14 bis 20 Uhr und am Wochenende von 10 bis 20 Uhr. In den Ferien können Badegäste sogar jeden Tag von 10 bis 20 Uhr das Schwimmbad besuchen.

Personelle Probleme gibt es Schöler zufolge keine. So wird die Wasseraufsicht während des dreimonatigen Saisonbetriebs durch einen Dienstleister gewährleistet, der zudem von der DLRG unterstützt wird. Es gibt auch eine Neuerung im Bad: Im Nichtschwimmerbereich wurde ein neuer Kiosk in Form einer kleinen Blockhütte errichtet. Dort werden aber nur Getränke verkauft. Speisen gibt es weiterhin im vorderen Bereich am Kiosk. Die Preise sind gleich geblieben, da sie bereits vor zwei Jahren erhöht wurden und die Verwaltung eine gewisse Familienfreundlichkeit anstrebt. Auch der Wasserstand bereitet in diesem Jahr keine Probleme.

Barrierefreier Poollift im Daadener Freibad

295.000 Euro: Das ist die Summe, die in diesem Jahr in das Daadener Freibad gesteckt wurde. „Wir haben noch mehr für die Barrierefreiheit getan“, sagt Stadtbürgermeister Walter Strunk. „Die Stadt will ermöglichen, dass jeder Besucher freien Zugang zur Anlage hat.“ Dafür ist nun etwa ein Poollift installiert worden. So können sich Besucher bequem ins Becken fahren lassen. Der Hebel dafür kann vom Besucher selbst bedient werden, aber natürlich ist auch immer Personal da, um zu helfen. Zusätzlich gibt es zwei weitere Parkplätze für Behinderte, voriges Jahr war es nur einer. Zudem hat es Umbaumaßnahmen am Freibadgebäude gegeben, und die Technik ist etwas erneuert worden. Die Zaunanlage sei jetzt höher, sodass es schwieriger sei, nachts darüber zu klettern, was in der Vergangenheit bisweilen vorgekommen sei. Die Eintrittspreise bleiben konstant, und die Akquirierung des Freibadteams sei besser gestaltet als im vergangenen Jahr, so Strunk. „Sowohl bei Badeaufsicht als auch bei Kasse und Reinigung: Alles ist besetzt. Ein reibungsloser Badebetrieb ist möglich.“

Neuer Kiosk im Nichtschwimmerbereich

Der Badebetrieb im Freibad in Dickendorf konnte in der vergangenen Woche bereits starten. „Im Bad ist viel investiert worden“, sagt Sven Häbel vom Schwimmverein Dickendorf, der das Freibad betreibt. Schon seit Beginn des Jahres haben die Ehrenamtlichen des Vereins an der Eröffnung gearbeitet. Das Becken wurde gereinigt, Spielschaukeln wurden eingebaut und neue Bäume gepflanzt. Die Eintrittspreise seien nach vielen Jahren leicht angepasst worden. Neben dem Kiosk werde es diesmal auch eine Cocktailbar geben, bei der auch Kaffee und Milchshakes angeboten werden. „Das wird es nur am Wochenende in den späten Nachmittagsstunden geben“, so Häbel. „So als Abschluss des Schwimmbadtages.“ Personal habe man genug für die Badesaison. Auch bietet der Verein wieder Schwimmkurse an. „Da sammeln sich die Anmeldungen schon“, sagt Häbel. Die Nachfrage sei nach wie vor hoch. Es gebe eine lange Warteliste. In diesem Jahr wird es auch wieder die Übernachtungsaktion geben, und zwar am 19. Juni und 19. Juli.

Das Freibad in Wissen bleibt zu

Auch 2025 Jahr bleibt das Freibad in Wissen geschlossen. Wie schon im Vorjahr gilt der Hybridbetrieb, das heißt, dass Badegäste das Hallenbad inklusive Liegewiese und Außenbecken nutzen können. Im vorigen Sommer (Juni, Juli und August) suchten insgesamt mehr als 12.500 zahlende Badegäste das Siegtalbad auf, das waren gut 5100 mehr als im Jahr davor. Auch der Umsatz stieg.

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