Die Tradition gibt den Ablauf der Sessionseröffnung auf der Knöstplatte vor. Doch mit Leben wird die Veranstaltung erst dank der Menschen gefüllt. Das war besonders dieses Jahr der Fall. Im Mittelpunkt stand naturgemäß Ralf I. (Charly) Braun. Nach der ausgefallenen vergangenen Session wollte er es noch mal wissen und legt nun eine zweite Runde ein. Er hatte schon auf der Prinzenparty bewiesen, dass nicht nur die Herdorfer über diese Entscheidung froh sein müssen. Der alte und neue Prinz bewies erneut sein Showtalent.
Es war keine Überraschung, dass Ralf I. sein selbst geschriebenes Lied zum Besten gab, das sofort die zahlreich auf der Knöstplatte erschienen Besucher zum Schunkeln animierte. Zur Melodie von „I am Sailing“ sang er „Dat is Herdorf“, eine Hommage an das Städtchen an der Heller.
Und auch das Wetter spielte mit. Die Sonne schien. Ob es daran lag, dass das Hoch „Charly“ hieß? Auf jeden Fall wurde den Besuchern viel geboten. Über den traditionellen Ablauf hinaus wie die Bollerschüsse, Grußworte zahlreicher befreundeter Vereine und des Stadtbürgermeisters Uwe Erner oder der Verlesung der elf närrischen Paragrafen hatte die KG Herdorf ein kurzweiliges Programm auf die Beine gestellt. Und Menschlichkeit kam hier nicht zu kurz.
Prinz warb für Solidarität
Das lag insbesondere an Ralf I. Er rief die herausfordernden Zeiten, Stichworte Corona und Krieg, vor Augen und sagte: „Wir wollen nicht die Menschen vergessen, denen es nicht so gut geht wie uns heute. Aus ‚Du‘ und ‚Ich‘ wird ‚Wir‘.“
Außerdem warb er für eine Kronkorkenaktion, deren Erlös an das Kinderkrankenhaus Siegen gehen soll. Dazu passte, dass er unterstrich, wie wichtig ihm die Kleinsten der Gesellschaft sind. Da erstaunte es nicht, dass den Kindern, die an dem Tag Geburtstag hatten, öffentlich gratuliert wurde. Außerdem ließen Kindergartenkinder rote Luftballons gen Himmel aufsteigen. Zudem hob Ralf I. hervor, wie wichtig es für die Karnevalisten grundsätzlich und für die Tanzgruppen speziell ist, dass diese Session nun endlich wieder in Gänze stattfinden kann.
Und für eine Person, die ebenfalls im Mittelpunkt der Sessioneröffnung stand, wird es die letzte sein – zumindest als Regionalbeauftragter der Rheinische Karnevals-Korporationen (RKK) im Kreis Altenkirchen. Dennis Dapprich nutzte die Gelegenheit und ging in seinem Grußwort knapp auf die vergangenen Jahre als RKK-Repräsentant ein. Außerdem zeichnete er Prinz Ralf I. mit einem Orden des Verbands aus.
Emotional wurde es, als Dapprich Regina Farnschläder einen Orden verlieh. Sie hat sich unter anderem als Vize-Präsidentin verdient gemacht für den Verein – und hatte nun Tränen in den Augen. Karneval ist eben mehr als Spaß, wie nicht nur sie auf der Knöstplatte bewies.