Nur durch das Drängen einer Freundin willigte Margot damals ein, mit nach Weyerbusch zum Tanz zu gehen. Drei Jahre später feierten die beiden in der damaligen Gaststätte Engelbert in Mittelirsen mit mehr als 200 geladenen Gästen ihre Hochzeit. Das Heim der Familie, zu der später drei Söhne gehörten, gestalteten sie durch den Umbau des Elternhauses an der Schmiede im Ortsteil Friedenthal. Die Familie Kirchner wohnte und arbeitete hier schon seit dem Jahr 1889 mit zeitweise bis zu vier Generationen unter einem Dach.
Der wirtschaftliche Aufschwung in den späten 1950er-Jahren war der Untergang kleiner Schmiedebetriebe. Wilfried entschloss sich, eine Anstellung als Schlosser in der später Stoßdämpfer produzierenden Firma Boge in Eitorf anzunehmen und arbeitete dort mehr als 40 Jahre lang, ohne jemals seine Freude am Schmiedehandwerk zu verlieren. Selbst heute erklärt und demonstriert er noch interessierten Menschen dieses Handwerk.
Außerdem ist er seit Jahren wegen seiner Passion für die Fertigung historisch akkurat bemalter Zinnfiguren bekannt. Dass man in einer langjährigen guten Ehe nicht unbedingt dieselben Hobbys haben muss, zeigt sich darin, dass sich Margot Kirchner sehr viel mehr für lebende Pflanzen und Tiere interessiert und auch heute noch mit Leidenschaft einen sehr schönen Garten und eine Wellensittichzucht betreibt.
Bei der Frage nach einem Rezept für eine solch langlebige Beziehung schauen die beiden einander an und sagen übereinstimmend, dass es ihnen rückblickend überhaupt nicht so lange vorkommen würde – eine Aussage, die man bezeichnenderweise eher bei der Beschreibung eines gelungenen Urlaubs erwartet. red
Wer den Kirchners gratulieren möchte, ist eingeladen, am Samstag zwischen 14.30 Uhr und 17 Uhr ins Dorfgemeinschaftshaus Ölsen zu kommen.