Wechsel nach den Sommerferien: Anmeldezahlen für weiterführende Schulen insgesamt stabil, doch es gibt Unterschiede
Schulanmeldungen der künftigen Fünftklässler: Die „Bertha“ bleibt das Sorgenkind im Kreis Altenkirchen
Das Luftbild zeigt die Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf. Von Höhenflügen ist die Schule allerdings weit entfernt. Bislang sind gerade einmal 22 Noch-Viertklässler angemeldet, die nach den Sommerferien dort unterrichtet werden wollen. Archivfoto: Peter Lindlein
Peter Lindlein

Zwar sind gerade erst die Pfingstferien im Gange, doch fast alle Eltern im AK-Land, deren Kinder nach den Sommerferien die Grundschule verlassen werden, haben die Bildungsweichen gestellt und ihr Mädchen oder ihren Jungen für den Besuch einer weiterführenden Schulen angemeldet. 1001 neue Fünftklässler erwarten die Schulen im Kreis nach den noch vorläufigen Anmeldezahlen, die die Kreisverwaltung unserer Zeitung zur Verfügung gestellt hat. Damit wird der Stand von 1033 Schülerinnen und Schülern zu Beginn des Schuljahrs 2020/2021 fast erreicht. Ein erster Blick auf das Zahlenwerk zeigt ganz eindeutig: Es gibt ein Sorgenkind im Kreis .

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Das Luftbild zeigt die Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf. Von Höhenflügen ist die Schule allerdings weit entfernt. Bislang sind gerade einmal 22 Noch-Viertklässler angemeldet, die nach den Sommerferien dort unterrichtet werden wollen. Archivfoto: Peter Lindlein
Peter Lindlein

Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf

Das Sorgenkind: Die Bertha-von-Suttner-Realschule plus in Betzdorf. Gerade einmal 22 Kinder sind hier angemeldet. Das würde bei einer Standard-Klassengröße von maximal 25 Schülern bedeuten, dass man ab dem 30. August nur noch mit einer fünften Klasse an den Start gehen könnte.

Bereits vor Jahresfrist haben 27 Anmeldungen dieses Abrutschen in die Einzügigkeit mit Hängen und Würgen noch verhindern können. Diesmal könnte die Hürde jedenfalls zu hoch sein. Doch nicht nur das: Die Leitlinien der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) besagen, dass eine Realschule plus, die weniger als 26 Kinder in der Klassenstufe 5 und weniger als 181 Schüler insgesamt unterrichtet, in der Regel nicht mehr auf Dauer eine durchgängige Zweizügigkeit aufweisen kann und damit „nicht mehr die schul- und besoldungsrechtlich vorausgesetzten Mindestbedingungen für Realschulen plus erfüllt“.

Heißt im Klartext: Der „Bertha“ in Betzdorf könnte es mittelfristig an den Kragen gehen, wenn sich der Abwärtstrend an der Schule nicht stoppen lässt.

Westerwaldschule Gebhardshain

Von diesen Sorgen ist man an der Westerwaldschule Gebhardshain Lichtjahre entfernt. Denn auch für das kommende Schuljahr bedeuten 103 Anmeldungen, dass sich hier fünf Türen zur fünften Klasse öffnen werden – auch wenn es vor Jahresfrist noch 119 Kinder waren, die von der Grundschule an diese Realschule plus in der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain wechselten.

August-Sander-Schule in Altenkirchen

Stabile Verhältnisse auch an der August-Sander-Schule in Altenkirchen. 106 Neuzugänge (im Vorjahr 107) sind die Voraussetzung dafür, dass man in der Kreisstadt weiter fünfzügig planen kann.

Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden

Auch die Hermann-Gmeiner-Realschule plus in Daaden steht in diesem Punkt vor keinen Veränderungen. Zwar sind auch hier die Anmeldezahlen rückläufig (im Vorjahr waren es 61, aktuell sind es 53), doch auf die Dreizügigkeit auch im kommenden Schuljahr haben diese Zahlen (noch) keine Auswirkungen.

Marion-Dönhoff-Schule in Wissen

Die Marion-Dönhoff-Schule in Wissen ist die einzige der fünf Realschulen plus im AK-Land, die ein Anmelde-Plus zu verzeichnen hat. Und nicht nur das: 77 neue Schülerinnen und Schüler (im Vorjahr waren es 70) bedeuten, dass man nach den Sommerferien mit vier statt mit drei fünften Klassen den Schulbetrieb aufnehmen wird.

Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf-Kirchen

Die drei Gymnasien im Kreis verzeichnen für das Schuljahr 2021/22 zusammen steigende Anmeldezahlen. Aktuell sind es laut Kreisverwaltung 322 Mädchen und Jungen, ein Jahr zuvor waren es 316. Doch blickt man genau auf die einzelnen Schulen, machen sich doch Unterschiede bemerkbar. „Gewinner“ ist das Freiherr-vom-Stein-Gymnasium Betzdorf-Kirchen, das nach den Sommerferien nach jetzigem Stand 117 neue Schüler begrüßen kann. Vor Jahresfrist waren es noch 101. Das bedeutet, dass die Einrichtung künftig nicht mehr vier- sondern fünfzügig an den Start geht.

Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen

Etwas rückläufig ist der Trend am Westerwald-Gymnasium in Altenkirchen. Hier sinkt die Zahl der Anmeldungen von 113 auf 101, was zur Folge hat, dass die Zahl der fünften Klassen Ende August von fünf auf vier zurückgeht.

Kopernikus-Gymnasium in Wissen

Weiterhin vierzügig wird das Kopernikus-Gymnasium in Wissen seinen Lehrbetrieb fortsetzen. 104 Mädchen und Jungen stehen hier vor einem Schulwechsel – vor dem laufenden Schuljahr waren es im Vergleich dazu 102 Kinder. Konstanz steht auf dem „Unterrichtsplan“ der drei Integrierten Gesamtschulen (IGS) im AK-Land. Da die vierzügigen Einrichtungen, was ihre Aufnahmekapazität anbelangt, „gedeckelt sind“, sind auch hier keine großen Veränderungen zu verzeichnen.

IGS Betzdorf-Kirchen, Horhausen und Hamm

Während die Anmeldezahlen bei der IGS Betzdorf-Kirchen mit 112 konstant sind, sinken sie an der IGS Horhausen von 111 auf 101, an der IGS Hamm von 110 auf 101. Hinzu kommen im Bereich der Förderschulen noch eine Anmeldung für die Wilhelm-Busch-Schule Wissen, drei für die Maximilian-Kolbe-Schule Scheuerfeld sowie noch keine für die Förderschule am Alserberg in Wissen.

Während 194 Kinder aus dem AK-Land im kommenden Schuljahr eine fünfte Klasse außerhalb des Kreises besuchen werden, sind bislang 93 „Einpendler“ von jenseits der Kreisgrenze registriert.

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