Schulträgerausschuss befasste sich mit Thema
Schülerzahlen in Betzdorf sind stark gestiegen: Verwaltung ändert Bezirke
Debatte um Elterntaxis
Die sogenannten Elterntaxis sind seit Jahren ein umstrittenes Thema. Auch an der Martin-Luther-Grundschule in Betzdorf kennt man das Problem. Foto: dpa
Sebastian Kahnert. picture alliance/dpa

Es gibt Eltern, die selbst auf Zebrastreifen parken, um ihre Zöglinge möglichst nah an der Schule aus dem Auto zu lassen. Dabei nehmen sie bewusst in Kauf, andere, vornehmlich andere Schulkinder, zu gefährden. Jörg Pfeifer, Rektor der Martin-Luther-Grundschule in Betzdorf, schilderte dieses Szenario vor dem Schulträgerausschuss der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain.

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Es sei Alltag an „seiner“ Schule. Die Verkehrssituation rund um die Luther-Grundschule an ihrem neuen Standort war dann auch Thema im Ausschuss. Die Eltern, erzählte Pfeifer weiter, ließen sich auch von Kontrollen und Bußgeldern nicht abschrecken. „Es ist ihnen egal, dass sie öfters erwischt werden“, sagte er und erntete Kopfschütteln. Bürgermeister Joachim Brenner kennt die Problematik. „Wir werden am Ball bleiben“, versicherte er, „aber eine Lösung ist schwer zu finden.“

Eine Lösung zeichnet sich dagegen wohl beim Stundenkontingent in den Sekretariaten der Schulen ab. Die Zahl der Stunden soll erhöht werden, kündigte Brenner an. Auch dies war zuvor thematisiert und gefordert worden, dass Sekretariate länger besetzt sein sollten.

320 Kinder aktuell

Zentrales Thema war im Ausschuss, der zum ersten Mal nach der Kommunalwahl zusammentrat, die Änderung der Schulbezirke in Betzdorf. Dies sei notwendig, so der Bürgermeister, weil die Schülerzahlen an der Martin-Luther-Grundschule – aktuell sind es 320 Kinder – in den vergangenen Jahren sprunghaft gestiegen sei. Ursachen hierfür sieht Brenner in den Fluchtbewegungen, dem Krieg in der Ukraine sowie im Zuzug infolge der Pandemie von den Städten aufs Land – Homeoffice lässt Arbeitnehmer zunehmend flexibler bei der Wahl ihres Wohnorts werden. Die Luther-Grundschule habe ihre Kapazitätsgrenze erreicht. „Man kann die Schule nicht baulich erweitern“, so Brenner. Deswegen sei es nötig, die Schulbezirke neu zuzuschneiden.

Die Pläne seien mit dem Schulrat und den beiden Schulleitern besprochen worden. Die im Ausschuss vorgestellte Änderung sieht vor, dass der Alsberg, die Steinerother Straße, das Gebiet des Sandersgarten, die Öhndorf und Teile des Engelsteins künftig Einzugsgebiete der Christophorus-Grundschule in Bruche sind. Bei Geschwisterkindern sollen Ausnahmen gemacht werden. In der Schule im Stadtteil Bruche stünden Klassenräume ausreichend zur Verfügung. Die Brucher Schule war auch anderweitig Thema: In kommender Zeit soll die Sporthalle umfassend saniert und modernisiert werden. Das gilt auch für die Sporthalle der Grundschule in Elkenroth.

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