„Tag der Arbeit“
Schüleraktion hilft im AK-Land und darüber hinaus
Katrin Schiwietz (von links) als betreuende Lehrerin des "Tages der Arbeit" freut sich über die Spendenschecks der fleißigen Schüler. Empfänger waren Steffen Marhold für den Förderverein des Westerwald-Gymnasiums, Gabriele Ernst-Schmidt, Corinna Schreiber und Bewohnerin Larissa für das Haus Pumuckl sowie Jonas Weinand für die Initiative "Eugénies Dream Ruanda". Schulleiter Heiko Schnare sowie die Schülersprecher Janne Rössling und Jasmin Heuger überreichten die üppigen Spenden.
Emily Roos

Die Westerwald-Gymnasiasten aus Altenkirchen haben an einem Aktionstag mehr als 10.000 Euro erarbeitet. Der Förderverein der Schule, das Haus Pumuckl in Hattert und ein ruandisches Hilfsprojekt profitieren vom Engagement.

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Wieder einmal haben sich die Schüler des Westerwald-Gymnasiums in Altenkirchen für soziale Projekte eingesetzt. Dafür fand vor einigen Monaten der sogenannte „Tag der Arbeit“ unter der Leitung von Lehrerin Katrin Schiwietz statt. An diesem Tag gehen die Schüler nicht in die Schule, sondern arbeiten, das erarbeitete Geld wird gespendet. Stellvertretend für alle Schüler, die sich an dem „Tag der Arbeit“ beteiligt haben, überreichten Schülersprecher Janne Rössling und Mittelstufensprecherin Jasmin Heuger die symbolischen Schecks.

Dafür trafen sich Vertreter der Schule und der jeweiligen Projekte am vergangenen Donnerstag im Westerwald-Gymnasium. Zunächst begrüßte Schulleiter Heiko Schnare die Anwesenden und berichtete von dem „Tag der Arbeit“ und wohin das gespendete Geld fließen wird: Das von den Schülern erarbeitete Geld wird zu je einem Drittel an ein regionales soziales Projekt, ein internationales soziales Projekt und den Förderverein der Schule gespendet. Der Schulleiter zeigte sich stolz auf die Leistung seiner Schüler: „Auch wenn es keine großen Summen sind, können sie doch was bewegen.“

Bei Familien, Nachbarn und Betrieben gearbeitet

Im Anschluss berichtete Schülersprecher Janne Rössling aus Sicht der Schüler, was sie am Tag der Arbeit geleistet haben: Die meisten Kinder und Jugendlichen arbeiteten im Kreis ihrer Familie, zum Beispiel im Haushalt, oder bei den Großeltern, manche aber auch bei Nachbarn oder Bekannten. Jedoch gab es auch einige, die in Betrieben eine Arbeit für den Tag fanden, so schilderte der Schülersprecher. Insgesamt konnten die Schüler 10.468 Euro einnehmen.

In diesem Jahr stimmten die Schüler dafür, das Kinderhaus Pumuckl in Hattert zu unterstützen. Corinna Schreiber und Gabriele Ernst-Schmidt nahmen zusammen mit Bewohnerin Larissa die Spende dankend entgegen. Das Kinderhaus Pumuckl ist eine Einrichtung für Kinder mit Beeinträchtigungen, die jedoch momentan im Wandel ist. Die meisten ihrer derzeitigen Bewohner leben schon seit ihrer jüngsten Kindheit dort, weshalb sie auch in Zukunft, obwohl die meisten von ihnen mittlerweile junge Erwachsene sind, dort wohnen bleiben können.

Als internationales Projekt wählten die Schüler ebenfalls eine noch sehr kleine Initiative: „Eugénies Dream Ruanda“ gründete sich vor einigen Jahren. In Kooperation mit dem Verein Vision Afrika unterstützte die Organisation zunächst Mütter, die mit ihren Kindern gemeinsam im Gefängnis saßen.

„Das ist die größte Spendensumme, die wir je auf einmal bekommen haben.“
Jonas Weinand, einer der Gründer und Vorsitzender von „Eugénies Dream Ruanda“

Auch heute setzt sich die Organisation für die Chancengleichheit von Kindern und Jugendlichen ein, zurzeit unterstützen sie die Einrichtung HVP Gatagara, die unter anderem eine inklusive Schule, orthopädische Versorgung und Rehabilitationsangebote betreibt und sich damit ebenfalls für Menschen mit Beeinträchtigung einsetzt. Jonas Weinand, einer der Gründer und Vorsitzender von „Eugénies Dream Ruanda“, beschrieb kurz, wie es zu der Gründung der Organisation kam: Er und weitere Studenten aus Koblenz reisten vor einigen Jahren nach Ruanda, wo sie die Menschenrechtlerin Eugénie Musayidire und ihre Arbeit kennenlernten und beschlossen, dieses und weitere Projekte in dem kleinen ostafrikanischen Land zu unterstützen.

Besonders betonte Weinand, dass die Spenden zu 100 Prozent in die Projekte fließen würden, da die Verwaltung ehrenamtlich arbeite. Auch Weinand zeigte sich dankbar und ebenso überrascht. „Das ist die größte Spendensumme, die wir je auf einmal bekommen haben.“

Das übrige Drittel der Spendensumme wurde von Lehrer und Fördervereinsmitglied Steffen Marhold entgegengenommen. Dieser versprach, dass sich der Förderverein in naher Zukunft mit der Schülervertretung zusammensetzen wird, um die Wünsche der Schüler, wie das von ihnen eingenommene Geld genutzt werden soll, zu berücksichtigen.

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