"Chorussal" aus Flammersfeld feierte sein 30-jähriges Bestehen mit vielen Gästen - Neuer Chorleiter ist ein Glücksgriff
Rauschende Geburtstagsparty mit vielen Gästen: „Chorussal“ aus Flammersfeld feierte sein 30-jähriges Bestehen
Mit berühmten und zu Herzen gehenden Songs begeisterte der von Wolfram Hartleif geleitete Chor „Chorussal“ aus Flammersfeld anlässlich seines 30-jährigen Bestehens im Weyerbuscher Sonnenhof.
Julia Hilgeroth-Buchner

Regelmäßige Proben in Chorstärke, das mal mehr, mal weniger von Herausforderungen geprägte Einstudieren neuer Songs, die Gemeinschaft innerhalb der eigenen Stimmlage, aber auch im gesamten Ensemble, das Gestalten von kleinen und größeren Auftritten: Hätte man die Sängerinnen und Sänger von „Chorussal“ zu Beginn des Jahres 2022 gefragt, was auf ihrer „Wunschliste der Zukunft“ steht, dann wären es wahrscheinlich ganz schlichte Träume wie diese gewesen.

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Mit berühmten und zu Herzen gehenden Songs begeisterte der von Wolfram Hartleif geleitete Chor „Chorussal“ aus Flammersfeld anlässlich seines 30-jährigen Bestehens im Weyerbuscher Sonnenhof.
Julia Hilgeroth-Buchner

Doch die Pandemie machte den ganz normalen choristischen Alltag unmöglich, und das traf den beliebten Flammersfelder Chor heftig. Er gab (anders als viele andere) aber nicht auf, und als im August 2022 ein neuer Chorleiter seine Aufwartung machte, da ahnten die immerhin mehr als 35 Mitwirkenden, dass es nun wieder vorwärtsgehen könnte. Der bestens ausgebildete, dynamische und äußerst sympathische Wolfram Hartleif war wie geschaffen für Chorussal, das stellte sich sehr schnell heraus.

Und deshalb konnte es kein schöneres und verheißungsvolleres Motto als „A Million Dreams“ für das Konzert zum 30. Geburtstag des Chores geben. Überwältigend viele Gäste aus allen „chorussalen“ Schaffensphasen trafen zu diesem Anlass im Weyerbuscher Sonnenhof ein, und um es gleich vorauszunehmen: Es wurde eines der rauschendsten musikalischen Feste, die der Saal je erlebt hat. Bereits das Einschwingen aufs Konzert stellte sich als emotionales Wiedersehen heraus.

Während es rund um das ehemalige Hotel-Restaurant schon lange vor dem Beginn der Chor-Party keinen Parkplatz mehr gab, fielen sich Sänger und Besucher im glamourös dekorierten Saal lachend in die Arme, tauschten Erinnerungen aus und prosteten einander mit (noch alkoholfreien) Getränken zu. Wie immer hatte Chorussal keine Mühe gescheut, um es allen richtig schön zu machen: Von der Cocktailbar bis hin zum Abschlussimbiss war dank engagierter Helfer alles perfekt geplant.

Konfettiregen und Applaus des Publikums

Es war folglich keine Überraschung, dass dies auch fürs Konzert galt. Die Sänger hatten ein überschaubares, aber höchst unterhaltsames und zugleich anspruchsvolles Programm zusammengestellt, zu dem der Vorsitzende Patrick Zillich das Publikum mit Freude begrüßte. Bereits beim Titelsong „A Million Dreams“ aus dem Kinohit „The Greatest Showman“ und „Hey Brother“ von DJ-Legende Avicii wurde klar, dass der Chor in Sachen Präsenz und Intonation auf einer ganz neuen Zielgeraden ist. Herbert Grönemeyers feuriger „Mambo“, der polyfone „Parkplatzregen“ und die „Perfekte Welle“ von der Band Juli (alle von Oliver Gies arrangiert) forderten die Sänger dann nicht nur a cappella, sondern auch auf rhythmischer Ebene heraus.

Dass auch das Besinnlich-Geistliche zum Repertoire gehört, bewiesen „Fields of Gold“ und „Every Breath You Take“ von Sting respektive The Police und Eugen Eckerts sanfter Song „Gott hat mir längst einen Engel gesandt“. Letzterer wurde der engen, langjährigen Verbindung mit der Evangelischen Kirchengemeinde Flammersfeld gewidmet. Die hervorragende Interpretation des heiklen Titels „Engel“ von Rammstein ließ den jüngsten Skandal um die Band vergessen. Mit „Royals“ von der neuseeländischen Sängerin Lorde und „Something like this“ von Coldplay nahm der Chor bereits schwungvoll Anlauf in Richtung Konzertende.

Bei „Shut up And Dance“ von „Walk the Moon“ hielt es die Zuhörer dann nicht mehr auf den Plätzen. Im Konfettiregen nahm Chorussal den verdienten Applaus des Publikums entgegen, das mit einer Zugabe und einem originellen Special belohnt wurde. Unter der Moderation des vor Begeisterung nicht mehr zu bremsenden Chorleiters Wolfram Hartleif studierten alle Gäste gemeinsam mit dem Chor den modernen, ergreifenden Kanon „Abendlied“ von Christoph Hiller ein. Ein wundervolles Finale für ein Konzert, das mit seiner Vielfalt, aber auch seiner gesanglichen und menschlichen Qualität „eine Million (Chor-)Träume“ wahr werden ließ. hilg

Grußworte zum Jubiläum

Dem Anlass angemessen, gab es auch etliche Grußworte. Landrat Peter Enders betonte, dass der Chor zu einer festen Größe in der Region gehöre („Wer kennt sie nicht?“). Kevin Lenz (Grünen-Vertreter im Verbandsgemeinderat) überbrachte Glückwünsche in Vertretung des Verbandsgemeindebürgermeisters Fred Jüngerich und lobte den Chor als „festen Bestandteil der regionalen Kultur“. Der Flammersfelder Ortsbürgermeister Manfred Berger blickte auf die stetige Entwicklung des Chores zurück und wünschte dem Ensemble viel Glück für die Zukunft. Moderiert wurde das Konzert von Sängerinnen und Sängern des Chores. Ein Dank ging an Carina Steinborn (Werbung/Dekoration), an Chorleiter Wolfram Hartleif, die Evangelische Kirchengemeinde Flammersfeld und an alle Helfer. hilg

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