Seit Jahrzehnten sorgen Darsteller für Lacher und gute Stimmung auf der Bühne - All das ging los auf Initiative eines ehemaligen Ortsbürgermeisters
Premiere steht bevor: Theatergruppe Mudersbach fiebert neuem Stück entgegen
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Die acht Laiendarsteller der Theatergruppe Mudersbach freuen sich schon auf die Premiere ihres neuen Stücks „Neurosige Zeiten“ am Samstag, 19. Oktober. Foto: Gaby Wertebach
Gaby Wertebach

Seit drei Jahrzehnten gibt es die Theatergruppe Mudersbach, und in jedem Herbst sorgen sie mit ihren Komödien für viel Spaß. In ihrem neuesten Stück geht es um eine offene Wohngemeinschaft in einer Psychiatrie. Das Stück wird also mit einigen Irrungen und Wirrungen aufwarten.

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Die Gruppe selbst wurde bereits Ende der 1980er-Jahre gegründet, auf Initiative des damaligen Ortsbürgermeisters Walter Recht. Im Januar 1989 begannen die Proben in einem Raum der AWO-Begegnungsstätte, den der Bürgermeister organisiert hatte.

„Ganz zu Anfang haben wir Sketche aufgeführt, bei Vereinen und im Seniorenheim“, erzählt Gisela Nebeling, die als Gründungsmitglied von Anfang an mit dabei ist. Ehemann Manfred spielt zwar nicht mehr mit, hilft aber tatkräftig beim Bühnenaufbau und der Technik. Axel Stettner und Yvonne Schneider sind bereits seit 25 Jahren dabei, und wie sie bestätigen, macht es immer noch großen Spaß.

Erste Vorstellung in der Turnhalle in Niederschelderhütte

Am 27. November 1994 war die erste abendfüllende Vorstellung, damals noch in der Turnhalle in Niederschelderhütte in der Jahnstraße. Mit dem Stück „Die Pfundsfamilie“ eroberten die Darsteller im Nu ihre Zuschauer. Die Turnhalle der Hauptschule diente ebenfalls als Aufführungsort, wurde aber 2010 abgerissen, und stattdessen wurde dort die Giebelwaldhalle gebaut, in der seitdem die spielfreudigen Darsteller ihr Domizil haben.

Wie in jedem Jahr ging auch dieses Mal die Suche nach einem neuen Stück bereits im April los, und im Mai waren sich alle einig: „Das Stück ,Neurosige Zeiten', das ist es, das ist einfach ein tolles Stück“, so Susanne Schmidt, die gleich zwei Rollen spielt, Frau Dr. Dr. Schanz und die Tupperware-Verkäuferin Herta.

„Die ersten Proben verliefen noch mit Text in der Hand, später konnten wir einen Beamer nutzen, damit die Hände frei waren.“

Lisa Urbahn

Die Texte wurden erst einmal auf CD aufgenommen, damit jeder seine Rolle außerhalb der Proben immer mal wieder hören konnte. „Die ersten Proben verliefen noch mit Text in der Hand, später konnten wir einen Beamer nutzen, damit die Hände frei waren“, erzählt Lisa Urbahn. In Kürze – am 19. Oktober – ist es wieder soweit: Dann dürfen sich die Besucher in der Giebelwaldhalle über die Aufführung von „Neurosige Zeiten“ freuen, die ihnen die achtköpfige Truppe präsentiert. Viele Irrungen und Wirrungen, das sind die Zutaten, aus denen sie mit viel Herzblut einen gelungenen wie lustigen Mix zubereiten.

Die Mitarbeiterin der Rhein-Zeitung bekam einen kurzen Einblick in die lustige Probenarbeit: Aus ist es mit der beschaulichen Ruhe in Mudersbach. Das Stück entführt in eine offene Wohngemeinschaft der Psychiatrie und wirft dabei die Frage auf: „Was ist eigentlich normal? Bestimmt nicht die Hotelmanagerin, die in eine Zwangsjacke gesteckt wird und in der Gummizelle landet, garniert mit wirrem Gerangel und lauten Hilferufen. Dabei könnte alles so friedlich sein, wenn sich nicht Cecile Adolon (Gisela Nebeling), die Eigentümerin einer bekannten Hotelkette, zum Besuch bei ihrer Tochter Agnes (Yvonne Schmidt) angemeldet hätte. Und dann ist da noch die Stalkerin Marianne, gespielt von Katharina Jung. Sie verfolgt mit ihrem Liebeswahn den Volksmusik-Kult-Star Hardi Hammer, genannt Hardi (Axel Stettner).

Wer ist normal und wer nicht in der Komödie?

Die Laienschauspieler zeigen die Geschichte einer vierköpfigen Wohngruppe, deren Alltag erst aus den Fugen gerät und dann völlig auf den Kopf gestellt wird. Es entfaltet sich eine Komödie, welche die Rollenverteilung der Normalen und der Bewohner langsam infrage stellt. Genaueres wird hier noch nicht verraten, schließlich soll sich das geschätzte Publikum überraschen lassen. Auf jeden Fall erwartet es eine – im wahrsten Sinne des Wortes – irre Komödie, voller witziger Dialoge. Die Zuschauer werden ihren Spaß haben und sich bestimmt das eine oder andere Mal fragen: „Wer ist hier verrückt und wer normal?“

Damit bei der Aufführung keine Panne passiert, flüstert David Bebling in der wichtigen Position des Souffleurs, was das Zeug hält. Alles, was durch den Verkauf der Eintrittskarten und durch die in den Pausen angebotenen Speisen und Getränke zusammenkommt, spendet die Gruppe auch in diesem Jahr für einen guten Zweck.

Die Besetzung, die Aufführungstermine und die Vorverkaufsstellen

Es wirken mit: Gisela Nebeling als Cecile Adolon, Yvonne Schneider als Agnes Adolon, Katharina Jung als Marianne, Axel Stetter als Harald Hammer, genannt Hardi, Patrick Kometz als Karl, René Schuhen als Willi und jeweils in Doppelrolle: Susanne Schmidt als Frau Dr. Dr. Schanz und Herta sowie Lisa Urbahn als Beschäftigungstherapeutin Dörte und Journalistin.

Aufführungen: Premiere Samstag, 19. Oktober, Einlass jeweils 17.30 Uhr, Beginn 18.30 Uhr.

  • Sonntag, 20. Oktober
  • Freitag, 25. Oktober
  • Samstag, 26. Oktober

Vorverkauf: Drucker-Tankwart/Foto-SB-Siegtalstr. 206, Niederschelden

Lotto&Tabak Leicher (nach der Kirmes), Bahnhofstr. 1, Mudersbach

Agip Eni Tankstelle, Tim Hering, Mudersbach

Nebeling unter der Telefonnummer 0271/ 352 392

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