Bewohner machen sich Gedanken, wie ihr Ort lebenswerter wird - Ein Punkt dabei ist der Weiher an der Kaiser-Ludwig-Straße
Pläne aus der Dorfmoderation: Wie ein Biotop in Friedewald aussehen könnte
Noch liegt er etwas öde da – der Weiher in Friedewald. Nach den Ideen des Arbeitskreises Mehrgenerationenplatz könnten dort neue Wege und gar ein Spielplatz für Kinder entstehen. Foto: Thomas Leurs
Thomas Leurs

Für den Ort Friedewald haben die Einwohner viele Ideen, wie er schöner und lebenswerter werden kann. In einer Dorfmoderation, die kurz vor Pandemie-Beginn losging und dann später digital fortgeführt wurde, wurden viele Aspekte beleuchtet. Unter anderem auch ein möglicher Mehrgenerationenplatz am östlichen Ortseingang an der Kaiser-Ludwig-Straße.

Das Gebiet ist teils in Privatbesitz, teils in öffentlicher Hand. Durch eine Hanglage an der Straße hat sich ein Sumpf gebildet, der dauerhaft feucht ist. Dieser soll auch so erhalten bleiben, wie der Arbeitskreis Mehrgenerationenplatz klarstellt. Die Idee ist, das Gebiet für die Dorfgemeinschaft nutzbar zu machen in Absprache der Interessen des privaten Eigentümers. Auch die Flut im Ahrtal vergangenes Jahr fand ihren Anteil in den Überlegungen der Arbeitsgruppe.

So heißt es in der Präsentation: „Die Idee, das Wasser noch weiter anzustauen und so durch kleine Maßnahmen einen Weiher anzulegen, der zudem das aufkommende Regenwasser speichern und langsam ableiten kann, erschien besonders unter Berücksichtigung der immensen Niederschläge und der Naturkatastrophe im Ahrtal als einzig logische Konsequenz.“

Schon im Lockdown tüftelte der Arbeitskreis an seinen Ideen

Wichtig sei der Ortsgemeinde, dass keine Parkanlage dort entstehen soll. Freizeitmöglichkeiten hat das Gebiet bereits schon. Westlich gelegen ist – circa 200 Meter von der Grillhütte entfernt – der renaturierte Friedewälder Bach, es gibt Sitzmöglichkeiten, eine Reihe Obstgehölze, eine Boulebahn und einen Bienenlehrpfad.

Als einziger Arbeitskreis hatte der für den Mehrgenerationenplatz zuständige bereits im Lockdown angefangen, ein gemeinsames Konzept zu erarbeiten. Die Mitglieder entwickelten verschiedene Ideen und schickten sie an das Büro Alhäuser. In einem Online-Meeting wurden die Ergebnisse dann diskutiert.

Drei Entwürfe für das Biotop

Aus den Ideen sind letzten Endes drei Entwürfe hervorgegangen. Der erste Entwurf sieht den Weiher im jetzigen Sumpfgebiet. Die Idee ist, ihn mit einem Rundweg zu umschließen. Der Eigentümer der Teilfläche soll mit Pferdekutschen darauf fahren können. Westlich des Weihers soll ein Abenteuerspielplatz entstehen. Einer der Zuläufe des Weihers soll dabei aktiv als Spiel- und Gestaltungselement eingebunden werden. Die Wegeführung am südlichen Rand soll bestehen bleiben und zum Bouleplatz führen. Der Rest der Fläche wäre weiter eine Pferdekoppel.

Der zweite Entwurf unterscheidet sich vor allem dadurch, dass er die Planungen des Landesbetriebes Mobilität (LBM) mit einbezieht. Der LBM plant eine Verbreiterung der K 109 zwischen Derschen und Friedewald. Das würde dazu führen, dass es keinen Fußweg direkt zwischen Hauptstraße und Weiher geben wird. Die Einmündung von der Hauptstraße zum bereits vorhandenen Weg solle so bleiben, wie sie ist. Der Weg solle aber einen großzügigen Bogen um das Sumpfgebiet zum Bouleplatz machen. Das lässt dann genug Platz für den Weiher, sollte er mal überflutet werden.

Ortsbürgermeister würde gerne loslegen, doch es gibt einen Haken

Ein dritter Entwurf hebt vor allem das Schützenswerte an diesem Gebiet hervor. Denn am Rande des geplanten Gebietes verläuft ein Biotop. „Daher sollte die Fläche, so weit möglich, nicht verändert werden“, heißt es in der Präsentation. Der bereits vorhandene Weg könne aber bleiben. Was laut dem dritten Entwurf nicht bleiben soll, sind die Zu- und Abläufe des Weihers. So könne „der Scheuerweiher nicht mehr als Hochwasserschutz, sondern als Stauanlage realisiert werden“.

Ortsbürgermeister Karl-Heinz Buhl würde mit der Umsetzung gerne bereits im Frühjahr 2023 anfangen. Ob das allerdings möglich ist, ist mehr als unwahrscheinlich. Denn vorher muss der LBM die Straße verbreitern. Und diese Arbeiten können wohl nicht vor Ende 2023 beginnen.

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