Millionenprojekt am Standort
Petz Rewe modernisiert seinen Supermarkt in Wissen
So ähnlich wie auf dieser Computerdarstellung soll der künftige Rewe Petz-Einkaufsmarkt in Wissen aussehen. Lediglich die Idee der schmalen Fassadenbegrünung hielt den Überprüfungen nicht Stand.
Petz Rewe GmbH

Das Einzelhandelsunternehmen Petz Rewe GmbH hat seinen Stammsitz in Wissen. Exakt 100 Jahre nach der Gründung geschieht dort wieder Großes.

Am Hämmerberg in Wissen wird es in den kommenden Monaten eine bedeutende Veränderung geben: Die Petz Rewe GmbH baut ihren Supermarkt komplett um. Im Rahmen der Millioneninvestition ist eine etwa dreimonatige Schließung im Sommer nicht zu verhindern. Im Herbst soll dann der Neustart erfolgen.

Laut Geschäftsführerin Maike Sanktjohanser werden noch in diesem Monat „die ersten Dinge geschehen“. So haben zum Beispiel zwei der gewerblichen Mieter (Sparda-Bank und Textildiscounter kik) bereits ihren Rückzug angekündigt, andere Mieter wie die Bäckerei Schneider, Drogeriemarkt dm, Friseur Groth, Tabakwaren/Lotto, Modehandel Ernsting’s bleiben erhalten, wenngleich in völlig neuen Räumen. Nach internem Umzug steht auch der hauseigene Getränkemarkt den Kunden weiter zur Verfügung – für ihn und den Friseurladen wird es vorübergehend ein Ausweichquartier auf dem Parkplatz Drosselstraße geben (später zeitweise auch ein Provisorium für den Bäckerei-Shop).

„Wir investieren bei all unseren Märkten immer aus Überzeugung. Investitionsstau wollen wir nicht.“
Geschäftsführerin Maike Sanktjohanser

Zum genauen Investitionsvolumen sagt Gesellschafter Franz-Rudolf Sanktjohanser lediglich: „Die Summe entspricht ungefähr der, als würden wir einen ganz neuen Markt bauen.“ Für ihn und seine Tochter ist der Standort am Hämmerberg etwas ganz Besonderes, schließlich befindet er sich erstens in Familienbesitz (während die mehr als 30 anderen Standorte der Petz Rewe GmbH gehören), und zweitens hat dort in der Nisterstraße vor 100 Jahren die Erfolgsgeschichte des Einzelhandelsunternehmens ihren Anfang genommen.

Der vom Architekturbüro Juhr Klein Lörsch (Neuwied) geplante Komplettumbau verfolgt im Kern zwei Ziele. Zum einen geht es um die energetische Sanierung des Marktgebäudes. Stichworte sind Dämmung, Wärmerückgewinnung, Wärmepumpe. „Ziel ist ein CO2-neutrales Gebäude“, sagt Jürgen Klein, „letztlich übertreffen wir die gesetzlich geforderten Normen merklich.“ Auch Photovoltaikmodule auf dem Dach sind geplant, allerdings aus statischen Gründen nur dort, wo neue Dachflächen entstehen.

Künftig mit Tiefgarage

Zum anderen wird die bisherige Zweigeschossigkeit des 1971 eröffneten Marktes (zuletzt 2009 umgebaut) enden. Für die Kunden soll also alles ebenerdig und barrierefrei erreichbar sowie problemlos sicht- und auffindbar sein. „Rollsteige sind nicht mehr zeitgemäß“, weiß Maike Sanktjohanser. Im Untergeschoss wird stattdessen künftig eine Tiefgarage mit rund 40 kostenfreien Kundenparkplätzen Platz finden – das allerdings erst nach der für Oktober geplanten Neueröffnung im letzten von drei Bauabschnitten (voraussichtlich bis Ostern 2026). „Es wird eine helle und modern gestaltete Tiefgarage entstehen“, sagt Franz-Rudolf Sanktjohanser und verweist auf den Vorteil, dass die Kunden dann wetterunabhängig via Aufzug oder Treppe in den Einkaufsmarkt gelangen können.

Mit den Umbauplänen halten die Familie Sanktjohanser und die Petz Rewe GmbH an ihrem bewährten Schema fest, das unter anderem eine Verkaufsfläche von rund 2000 Quadratmetern beinhaltet. Ähnlich sind die meisten der 30 Standort zwischen Wipperfürth und Bad Ems, von Bornheim bis Dillenburg strukturiert. Allein im Kreis Altenkirchen existieren fünf Rewe-Petz-Märkte. Hinzu kommen fünf Märkte in Sachsen. „Dieser Standard bedeutet für die Kunden, dass sie sich leicht orientieren können“, sagt die Geschäftsführerin.

Der Zeitplan sieht recht sportlich aus: Im ersten Bauabschnitt (geplant von April bis Juli) soll zum Beispiel die bis dahin geräumte Fläche des Getränkemarktes so umgebaut werden, dass dort der Drogeriemarkt dm einziehen kann. Auch die Fassadengestaltung fällt in diesen Zeitraum. Der Haupteingang bleibt ungefähr dort, wo er jetzt auch ist; für den Getränkemarkt wird ein zusätzlicher Nebeneingang entstehen.

Drei Monate geschlossen

Während des zweiten Bauabschnitts, etwa ab Juli, bleibt der Hauptmarkt vorübergehend geschlossen. Unter anderem soll im vorderen Bereich ein kleiner Anbau entstehen, sodass für den Umzug des Modeladens genug Fläche zur Verfügung steht. Zu den Arbeiten am Außengelände gehört auch der Plan, dass das Bäckerei-Café seine Außengastronomie vergrößert. Die Frage, was in dieser Zeit mit dem Personal geschieht (alles in allem 73 Beschäftigte) treibt auch Maike Sanktjohanser um: „Wir suchen mit den Mitarbeitern nach guten Lösungen.“ Ausweichmöglichkeiten gebe es eventuell in den Rewe-Petz-Märkten in Hamm, Betzdorf und Altenkirchen. Auch aus Kundensicht, so Franz-Rudolf Sanktjohanser, biete gerade diese Nähe Chancen.

Was passiert in nächster Zeit? Letzter Verkaufstag im bisherigen Getränkemarkt ist der 22. März; ab 27. März geht es dann im Zelt auf dem genannten Parkplatz weiter (9 bis 19 Uhr geöffnet). Die Pläne für den Friseur Groth sehen so aus, dass dessen Dienste ab dem 22. März ebenda in einem Container in Anspruch genommen werden können.

36. Rewe-Petz-Markt in Altenkirchen

Im künftigen Fachmarktzentrum in Altenkirchen, welches derzeit entsteht, wird der Vollsortimenter von Rewe-Petz einer der Hauptanziehungspunkte sein. Für die Wissener Firma ist es der 36. Markt in Deutschland, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz sowie fünf in Sachsen und einer in Hessen.

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