Sie besuchten hierbei das Bauhaus-Museum in Weimar und die Gedenkstätte Buchenwald. Gerade der Besuch der Gedenkstätte war für die Schüler sehr eindrücklich und bewegend. Die Schüler nahmen an Stolpersteinverlegungen teil, die eingebunden waren in den Religions- und Ethikunterricht, haben im Gestaltungsunterricht unter anderem die „Performance für den Frieden“ mitentwickelt und diese abschließend am 9. November 2023 im Rahmen der Mahnwache in der evangelischen Christuskirche in Altenkirchen aufgeführt, Schulpfarrer Martin Autschbach hatte wegen eines Beitrags angefragt.
Im Rahmen des Beitrags wurde ein Film aus den Fotografien von der jüdischen Familie Wolf geschnitten, für die Stolpersteine in Altenkirchen verlegt wurden. Dieser Film wurde in einer Szene auf die weiße Kleidung der Schüler projiziert. Die Fotografien wurden vom Schulreferat der Kirchengemeinde zu Verfügung gestellt. Die Performance der FOS-Schüler zeigte Phasen der Unbeschwertheit, der schleichenden Bedrohung, der Ausgrenzung, bis zu Widerstand und Hilfeleistung.
Hass und Ausgrenzung thematisiert
Hierbei ertönten mahnend die Worte „Nie wieder!“ und Friedenswünsche in verschiedenen Sprachen. Mehr als 100 Besucher waren damals zu Gast und zeigten sich ergriffen von der Arbeit der Schüler. Die Performance setzte sich mit den Themen Hass und Ausgrenzung auseinander und zeigte, dass es wichtig ist, gegen solche Tendenzen gemeinsam aufzustehen.
Die Aufführung und die Projektarbeit kamen so gut an, dass auch Monika Fuhr, Beauftragte für jüdisches Leben und Antisemitismusfragen von Rheinland-Pfalz, auf die Fachoberschüler aufmerksam wurde. „Ich danke Ihnen für das große und wichtige Engagement“, lobte Monika Fuhr die Schülerinnen, die zum Pressetermin gekommen waren. Das Projekt sei eine wichtige Arbeit für die Demokratie und würde darauf aufmerksam machen, nicht wegzuschauen und sich gegen Hass, Antisemitismus und Rechtsextremismus einzusetzen.
„Wir brauchen starke junge Leute, die eine klare Meinung haben“, ermutigte Fuhr die jungen Leute, auch künftig Haltung zu zeigen und gegen Ungerechtigkeiten und Hass aufzustehen. Man dürfe die Vergangenheit nicht vergessen und man müsse angesichts der Zunahme von Rechtsextremismus stark bleiben, so Fuhr.
Die ehrenamtliche Arbeit der zwölf FOS-Schüler wird nun mit dem „Engagement- und Kompetenznachweis Ehrenamt Rheinland-Pfalz“, unterschrieben von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, gewürdigt. Diese Urkunde kann auch bei Bewerbungsunterlagen beigelegt werden, da in der Arbeitswelt auch immer häufiger soziale Kompetenzen wie Team-, Kommunikations- und Kooperationsfähigkeit als notwendige Bedingung für die erfolgreiche Berufsausübung wichtig sind. Bei dem Projekt konnten die Schüler ein besseres Körpergefühl entwickeln, selbstbewusster werden und zugleich Kompetenzen wie Flexibilität und Teamfähigkeit stärken, wie Kunstpädagogin Katharina Otte-Varolgil sowie Tanzpädagogin Eva-Maria Kagermann betonen.
Offizielle Übergabe folgt noch
Die Ministerpräsidentin bedankt sich mit der Urkunde für das Engagement, wodurch im Rahmen der Performance-Aufführungen Menschen an verschiedenen Orten über Fragen des friedlichen, demokratischen Miteinanders ins Gespräch gekommen sind. Die offizielle Übergabe der Zertifikate soll am 5. Juli zum Abschlussfest der zehnten Klassen und der Fachoberschule in der Burgwächterhalle erfolgen.
Auch Schulleiter Gerhard Hein lobte das Engagement der Schüler und die gute Projektarbeit (Konzept „Inside/outside“) von Kunstpädagogin Katharina Otte-Varolgil sowie Tanzpädagogin Eva-Maria Kagermann. Das Landesprogramm „Jedem Kind seine Kunst“ ermöglicht, dass Kagermann seit 2018 an Projekten der FOS mitwirkt.