Der vor fast 20 Jahren gebaute, städtische Regiobahnhof in Wissen ist ein Ort ständigen Unterhaltungs- und Investitionsbedarfs. Das zeigte sich auch bei der jüngsten Zusammenkunft des Ausschusses für Bauen, Infrastruktur und Umwelt. Aktuell drängend sind besonders Schäden am Parkdeck.
Deshalb nahmen die Ausschussmitglieder jetzt vor allem die obere Parkfläche und die Zufahrtsrampen in Augenschein. Vor allem im mittleren Bereich der Pkw-Stellplätze sind Verformungen im Gussasphaltbelag nicht zu übersehen. Die Gründe für diese Dellen, Blasen und Risse sind momentan nicht geklärt, möglicherweise tragen die steigenden Sommertemperaturen dazu bei. Kurzfristig könnten einzelne Stellen abgefräst und saniert werden, mittelfristig wird über eine Komplettsanierung der gesamten Parkdeckoberfläche nachgedacht, allerdings wäre in diesem Fall mit Kosten von 300.000 bis 420.000 Euro zu rechnen.
Vorläufige Kosten-Obergrenze
Zunächst will die Stadt allerdings erst einmal nur 65.000 Euro in die Hand nehmen, um die gravierendsten Schäden zu beseitigen. Dazu zählen in erster Linie reparaturbedürftige Stellen, an denen Feuchtigkeit in das Bauwerk eintritt. Dies betrifft einerseits einen undichten Betonsockel eines Lampenmastes; an allen Lampenmasten soll zudem geprüft werden, ob ihre Spitze regensicher ist oder gegebenenfalls abgedichtet werden muss.
Gegenwärtig weitaus augenfälliger ist andererseits der Feuchtigkeitseintritt an den beiden Rampen (Zu- und Abfahrt) und dessen Folgen. Auch hier weist der Gussasphaltbelag Risse auf, zudem sind die Dehnfugenprofile schadhaft. Wasser dringt ein und tritt an der Unterseite wieder aus – Verfärbungen an den Rundpfeilern sind nicht nur nicht schön anzusehen, sondern künden auch von der Gefahr, dass die Betonkörper korrodieren könnten. Unter Umständen ist für die Sanierung eine Teilsperrung des Parkdecks notwendig. Wegen der notwendigen Vorleistungen und Gespräche (etwa mit Mietern in der Bahnhofsgalerie) bieten sich für die Realisierung vermutlich die Sommerferien 2026 an.

Sollten die Kosten die gesetzte 65.000-Euro-Marke übersteigen, will der Ausschuss neu rechnen. Enthalten in dem Maßnahmenpaket wäre auch eine Sanierung an der Mauer der Fußgängerrampe am Haupteingang des Bahnhofs. Dort, wo zurzeit Risse vom enormen Druck in der Betonwand zeugen, sollen nachträglich zwei Dehnungsfugen eingebaut werden, die bisher fehlen. Die Kosten dafür dürften sich nach Angaben eines Fachbüros auf rund 16.200 Euro belaufen.
Bürgermeister Berno Neuhoff sprach auch die Überlegung an, unter Umständen einige der bislang kostenfreien Stellplätze auf dem Parkdeck zu vermieten, um auf diese Weise Einnahmen für die Stadt zu erzielen. Er wolle diese Idee mit den zuständigen Stellen der Landesregierung besprechen. Da der Bau des Regiobahnhofs allerdings damals vom Land gefördert worden ist und dementsprechend noch Fristen zu beachten sind, erhoffte es sich von dem Beschluss „Rückendeckung in Richtung Mainz“ – die einstimmig erteilt wurde.