„Wir liegen gut in der Zeit“, bestätigt Marc Thiel von der Verbandsgemeinde. Gerade ist man dabei, die Bordsteinführung abzustecken, Kanal und Wasser sind bereits fertig, ebenso der Strom und die Bachdurchführung. In den Straßenlampen wird noch LED-Beleuchtung angebracht, diese Maßnahme verzögere sich allerdings coronabedingt etwas, so Thiel.
Auch Markus Sehner vom Landesbetrieb Mobilität ist zufrieden. „Trotz zusätzlicher Aufträge seitens der Energienetz Mitte im Bereich der Stromversorgung werden wir schneller fertig“, sagt er.
Die Stromversorgung, so erläutert er weiter, sei zuvor über Freileitung gelaufen, nun habe man Erdkabel verlegt, was die Versorgungssicherheit deutlich erhöhe, da Erdkabel sich nicht verschleißen. „Bei einem Stromausfall in der Gegend kann dann Hilgenroth zugeschaltet werden“, so Sehner.
Ab Ende Juli will man hier mit den abschließenden Betonarbeiten beginnen. Sind Asphalt und neuer Mutterboden aufgebracht und dieser angesät, könnte man einen erfolgreichen Schlussstrich unter die Maßnahme ziehen, und zwar schon Ende August/Anfang September, so Sehner.
Er lobt vor allem das gute Miteinander aller Beteiligten, sei es seitens der VG, des Kreises, der Ortsgemeinde, der Anwohner oder der ausführenden Firma Strabag (Niederlassung Hachenburg).
Die Bauarbeiten verlaufen zwar nach Plan, aber nicht alles lief bisher glatt
Dominik Schlenz von Strabag ist Bauleiter. Auch er hat ein breites Grinsen im Gesicht, während er mit anderen Beteiligten die Baustelle abgeht. „Wir sind sehr zufrieden, es ist alles sehr gut gelaufen, die Ortsgemeinde und die Anwohner waren sehr geduldig und kooperativ, Kleinigkeiten konnten immer auf kurzem Weg geklärt werden.“
Kosten
Das Gesamtvolumen der Maßnahme liegt bei 1,9 Millionen Euro, diese teilen sich wie folgt auf: Los 1: Straßenbau (LBM und Kreis) 1,09 Millionen. Los 2: Nebenanlagen (Ortsgemeinde) 140 000 Euro. Los 3: Wasser/Kanal (VG Werke) 580 000 Euro. Los 4: Strom (Energienetz Mitte) 60 000 Euro. sr
Auch er geht davon aus, dass die Maßnahme in der zweiten Augustwoche zum Ende kommen könnte, wenn das Wetter mitspielt. Doch sei auch nicht immer alles einfach gewesen. So habe die Entfernung des Fundaments eines Stahlmastes die ganze Truppe vor eine enorme Herausforderung gestellt. „Das Ding war riesig, sicher so an die 35 Tonnen. Wir haben vier Vierachser gebraucht, um den Betonbruch wegzubekommen“, erinnert er sich.
Deshalb habe man auch den zweiten Bauabschnitt vorgezogen, damit der Energieversorger zunächst den Mast entfernen konnte und Strabag dann das Fundament.
Im zweiten Bauabschnitt an der Ortseinfahrt sei dann der Boden wenig tragfähig gewesen, man habe viel Boden austauschen müssen. „Insofern war es gut, dass wir die Bauabschnitte getauscht haben, denn wir hätten hier im Herbst/Winter hüfthoch im Schlamm gestanden.“
Autofahrer stoppten nicht immer am Baustellenschild
Schlenz betont ebenfalls die gute Zusammenarbeit und lobt vor allem sein Team rund um Polier Marco Niederhausen. Voll des Lobes ist auch Ortsbürgermeisterin Monika Otterbach. Alle Anwohner hätten die Maßnahme gut mitgetragen, die Zusammenarbeit mit der Firma sowie den Auftraggebern sei ebenfalls gut gelaufen. Einzig die Autofahrer machten es den Hilgenrothern in der Baustellenzeit nicht immer leicht.
So mancher weigerte sich, am Baustellenschild zu stoppen. „Viele Wirtschaftswege sind in der Zeit kaputt gefahren worden, und nicht selten musste der Abschleppdienst kommen, vor allem im Herbst und Winter, weil sich mal wieder jemand festgefahren hatte“, so die Ortsbürgermeisterin.
Alles in allem waren das aber nur kleine Störgeräusche in einer ansonsten reibungslosen Bauzeit. Sie freut sich nun schon auf die aufgewertete Ortsdurchfahrt und darauf, dass wohl ab August auch wieder Gottesdienste in der schönen Hilgenrother Kirche möglich sein werden.