Aber in der Region der ehemaligen VG Gebhardshain erfolgt die Wasserversorgung aus vier Tiefbrunnen. Im Hochbehälter und der Betriebsanlage oberhalb vom Elkenrother Weiher werde alles zusammengefügt, um das Wasser per UV-Anlage noch einmal zu desinfizieren. Chlor wird hier nicht eingesetzt. Gut 2200 Kubikmeter Trinkwasser erhält man im Schnitt binnen 24 Stunden aus den Brunnen. In der Stunde habe man im Normalfall einen Durchfluss von 100 Kubikmeter Wasser. Doch derzeit seien stündlich nur 85 bis 90 Kubikmeter möglich, erläutert Wassermeister Burkhard Müller. Folge: Aus dem Bereich Betzdorf (Hochbehälter Dauersberg) werden täglich 350 bis 400 Kubikmeter Wasser ins Gebhardshainer Land gepumpt. Diese Notversorgung wurde in den vergangenen Jahren neu aufgebaut. Der Hochbehälter Dauersberg wurde vergrößert und die Notfallleitung erneuert. Das ist auch gut so. Denn das Gebhardshainer Land schafft aktuell die Eigenversorgung nicht zu 100 Prozent.
„Fehlende Niederschläge, anhaltende Hitze und der damit einhergehende hohe Wasserverbrauch haben bereits in den vergangenen beiden Jahren die Wasserversorgung teilweise an die Grenzen der Leistungsfähigkeit gebracht“, verdeutlichen die Verbandsgemeindewerke.
In diesem Jahr kommt hinzu, dass sich viele Bürger coronabedingt mehr zu Hause aufhalten. Zudem fällt die Urlaubsfahrt aus, neue Pools werden gekauft, die Gärten neu bepflanzt. Der Wassergebrauch ist im Vergleich zu den Vorjahren erheblich gestiegen.
„Leider führt dies zu Versorgungsengpässen, die uns dazu veranlassen, alle Abnehmer im Bereich der ehemaligen Verbandsgemeinde Gebhardshain aufzufordern, ihren Wassergebrauch auf die notwendigen Dinge des Lebens zu beschränken“, wird verdeutlicht.
Trinkwasser als wichtigstes Lebensmittel sollte verantwortungsvoll verwendet werden. „Um die Wasserversorgung von Mensch und Tier, der Landwirtschaft und den Brandschutz sicherzustellen, sind die Verbandsgemeindewerke auch auf die Mithilfe und das Verständnis der Bevölkerung angewiesen, heißt es abschließend. Noch ist es nur ein Appell. In anderen Regionen wird unnötiger Wasserverbrauch bereits als Ordnungswidrigkeit geahndet.
Von unserem Redakteur Andreas Neuser