Konkret geht es um den Satz „Die momentan nötigen Wege bis zur Notfallversorgung im Krankenhaus, insbesondere bei Notsituationen wie Schlaganfall, Herzinfarkt etc., sind definitiv zu lang und gefährden Menschenleben“. In seiner Antwort hatte der Landrat am 26. September „mehr Sachlichkeit“ eingefordert. Er müsse mit Befremden „die leichtfertige Verwendung falscher Argumente ihrerseits“ zur Kenntnis nehmen und kritisieren. „Sie heben in Ihrem Schreiben unter anderem auf den Wegfall von Herzinfarkt- und Schlaganfall-Versorgung ab. Richtig und anhand von Zahlen belegbar ist, dass eben solche Patienten bereits seit Jahren in anderen Häusern versorgt wurden, da Altenkirchen weder über eine Stroke Unit noch über einen Herzkatheterplatz verfügte“, schreibt Enders – selbst Mediziner.
Wir haben in dem betreffenden Absatz unseren Wunsch ausgedrückt, dass die Notfallversorgung in der Region insgesamt betrachtet und bewertet werden sollte.
Aus dem aktuellen Schreiben des Sozialverbands VdK an Landrat Peter Enders
In dem vom VdK-Kreisverbandsvorsitzenden Erhard Lichtenthäler, Kreisgeschäftsführer Thomas Roos und dem Ortsverbandsvorsitzenden Bruno Wahl Brief vom 25. Oktober, argumentiert der Sozialverband, dass ein mögliches Missverständnis aber nicht von der „allgemein prekären medizinischen Situation“ ablenken dürfe, denn das sorge für Verunsicherung in der Bevölkerung. „Uns ist bekannt, dass das Krankenhaus Altenkirchen nie für die Versorgung von Herzinfarkt- und Schlaganfallpatienten ausgerichtet war. Wir haben in dem betreffenden Absatz unseren Wunsch ausgedrückt, dass die Notfallversorgung in der Region insgesamt betrachtet und bewertet werden sollte, wozu auch die Herzinfarkt- und Schlaganfallversorgung gehören“, heißt es in dem aktuellen Schreiben wörtlich.
Schwierig, im Notfall Ersatz zu finden
Man stehe mit der Auffassung, dass die regionale Krankenhaus- und Notfallversorgung in der Region nicht mehr ausreichend gesichert sei, nicht alleine da, argumentiert der VdK. „Das mittlerweile zurückgestufte Krankenhaus in Altenkirchen war ein erster Anlaufpunkt für die Notfallversorgung hier in der Region. Durch den Wegfall ist es deutlich schwieriger, in Notfällen einen gleichwertigen und insbesondere zeitnahen Ersatz zu finden“, heißt es weiter.
Ich weiß selbst aus vielen Gesprächen, Briefwechseln und Diskussionen nur zu gut, dass das objektive Empfinden vieler Menschen ein anderes ist.
Der Landrat zu den Sorgen insbesondere älterer Bürger anlässlich der Schließung des Altenkirchener Krankenhauses
Enders hatte zuvor Verständnis für die im ersten VdK-Schreiben thematisierten Ängste und Sorgen insbesondere der älteren Generation gezeigt. „Zwischenzeitlich hat das Land mehrfach erklärt, dass es die Versorgungssicherheit in der Region auch nach der Schließung des Hauses in Altenkirchen durch vorhandene Kliniken in der Umgebung für gegeben hält. Gleichwohl weiß ich selbst aus vielen Gesprächen, Briefwechseln und Diskussionen nur zu gut, dass das objektive Empfinden vieler Menschen ein anderes ist“, betonte er. Deshalb überlege man auch als Landkreis derzeit, welche Wege es geben könne, um das aktuell am MVZ des früheren Krankenhauses vorgehaltene Angebot zu erweitern.