Mudersbach – „Sparsam, kreativ, wirtschaftlich sinnvoll“, „höchste energetische Maßstäbe“, „Säule der infrastrukturellen Entwicklung“, „Leuchtturmprojekt für die ganze Region“, „eine Halle für Jugend, Sport und Kultur“ – voller Stolz war Mudersbachs Ortsbürgermeister Maik Köhler am Freitagabend bei der Einweihung der neuen Giebelwaldhalle an der Barbarastraße. Bei seiner Rede zum Festakt begrüßte er nicht nur Politprominenz und Behördenvertreter aus Nah und Fern, sondern auch Bürger, Vereinsvorsitzende und ausdrücklich die Nachbarn, die sich anfangs mit dem Bauprojekt nicht hatten anfreunden wollen. Nach einem Jahr Bauzeit, so Köhler, sorge das 3,5 Millionen Euro teure Bauvorhaben auf seinen 1400 Quadratmetern endlich wieder für glückliche Ortsvereine, biete der Kindertagesstätte „Sonnenschein“ und dem Jugendtreff eine neue Heimstatt.
Den Vereinen, die seit 2009 in Mudersbach kaum noch Platz für Sport, Musikproben, Gesang und Theateraktivitäten hatten, rief Köhler zu: „Das Warten hat sich gelohnt! Es beginnen wieder bessere Zeiten!“
Ausdrücklich dankte er dem früheren Ersten VG-Beigeordneten Werner Becker, der das Projekt seinerzeit engagiert verfolgt und „einen Meilenstein für die Halle gelegt“ habe. David Lagner, Vizepräsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, sprach als Vertreter des Mainzer Innenministers von einer „richtigen Entscheidung“, als das Hallenprojekt auf dem Gelände der damals geschlossenen Grundschule anvisiert worden sei. Hier habe das Land gern einen Anteil von 1,2 Millionen Euro bezahlt, weil damit das örtliche Leben und besonders die Kinder als „Teil unserer Zukunft“ gefördert würden. Er lobte, dass Mudersbach die anfänglichen Unstimmigkeiten mit den Nachbarn gütlich aus der Welt geschafft habe: „Eine Gemeinde muss die Kraft haben, aus solch einer Krise herauszufinden. Dies ist zum Wohle aller gelungen.“
Auch Landrat Michael Lieber überbrachte seine Glückwünsche, sprach von einer „guten und richtigen Investition“. Kirchens Verbandsbürgermeister Jens Stötzel, der selbst im Ort lebt, nannte die Halle ein „Begegnungszentrum für ganz Mudersbach“ und hegte die Hoffnung, dass die Gemeinde durch diesen Ort der Kommunikation wieder stärker zusammenwachse. Von einem „gewaltigen Schub“ für das kulturelle Leben im Dorf sprach der Vorsitzende des Bürgervereins, Ulrich Merzhäuser: Bald schon werde die Theatergruppe hier ihre erste Aufführung haben und die Lachmuskeln der Besucher strapazieren.
Unter der Moderation des Mudersbacher Ratsmitglieds Hermann Gerhardus waren übrigens schon die ersten Beiträge der örtlichen Kultur zu erleben: Den allerersten Ton in der neuen Halle stimmten die Siegtaler Musikanten mit dem Titel „Olympiade“ an und schlugen so die Brücke zum Sport, der ja künftig ebenfalls ein Zuhause hier finden wird. Die Kita Sonnenschein kam mit ihren Steppkes auf die Bühne („Wer will fleißige Handwerker sehn?“), die „Happy Voices“ gaben unter anderem „Rock For Fun“ zum besten, der Kirchenchor „Lobet den Herrn“, die DJK-Tanzgruppe schwang die Hüften, die Theatergruppe Mudersbach präsentierte einen Sketch, und der MGV Birken leitete schließlich zu einem Tag der offenen Tür für die Bevölkerung über. Zuvor hatten Pfarrer Rolf Fersterra von der evangelischen Gemeinde und Pastor Ulrich Bals von der Katholischen Kirche die Halle im Rahmen einer kleinen Andacht eingesegnet. Peter Seel