Rückblick: Jona Wagener, gesetzlicher Betreuer für beeinträchtigte Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen, berichtete damals unserer Zeitung, dass Fluchttüren, die essenziell für den Brandschutz sind, nicht die erforderliche Breite aufweisen würden. Zudem führten Fluchttüren unmittelbar auf eine steile Treppenkonstruktion aus Stahl. Die größte Gefahr sah Wagener aber darin, dass sich zwei Fluchttüren im Gebäude ausschließlich nach innen öffnen lassen. Der gesetzliche Betreuer sorgte sich um das Leben zweier seiner Klienten und anderer dort arbeitender Menschen.
„Die Westerwald-Werkstätten nutzen die Räumlichkeiten der Werkstatt in Wissen seit Ende des Jahres 2007“, betonte Jochen Krentel, Geschäftsführer der Lebenshilfe, damals. Man habe sich nach der Kritik unverzüglich mit dem Vermieter in Verbindung gesetzt, „da die Westerwald-Werkstätten in allen Werkstätten den Arbeits- und Gesundheitsschutz der Beschäftigten und Mitarbeiter umfänglich sicherstellten.“
Baugenehmigung stand noch aus
Daraufhin habe sich der Vermieter, die Firma Brucherseifer, mit der Bauaufsicht in Verbindung gesetzt. Bei einer Begehung wurden entsprechende Maßnahmen festgelegt. Die Firma Brucherseifer stellte daraufhin einen Bauantrag und beauftragte Handwerker mit der Ausführung; die Arbeiten konnten bislang aber noch nicht getätigt werden, da die Baugenehmigung noch ausstand.
Wissen. Jona Wagener ist gesetzlicher Betreuer für beeinträchtigte Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen. Dazu zählen unter anderem Menschen mit Schizophrenie und Paranoia sowie ein Mann, der gehörlos ist.Kritik an Fluchttüren: Mangelnder Brandschutz bei der Lebenshilfe in Wissen?
Unsere Zeitung erfuhr am 5. September von Andreas Schultheis, Pressesprecher des Kreises Altenkirchen, dass die Baugenehmigung zwischenzeitlich erteilt ist.
Arbeiten sollen am 28. und 29. Oktober erfolgen
Nun teilt Bernd Janssen von der Firma Brucherseifer Immobilien Wissen, die Vermieter des Objektes ist, auf Anfrage unserer Zeitung mit, dass die Baugenehmigung am 5. September eingegangen sei. „Wir haben taggleich den ausführenden Unternehmer beauftragt. Die Ausführung wird am 28. und 29. Oktober erfolgen, das hat uns der Unternehmer am 17. Oktober vormittags mitgeteilt“, so Janssen. Er weist daraufhin, dass es sich bei den Türen um ein Sondermaß handele, das individuell angefertigt werden musste. Man habe unmittelbar alle Schritte eingeleitet, damit die bauliche Änderung im Interesse aller Beteiligten so schnell wie möglich erledigt werde, so Janssen gegenüber unserer Zeitung. „Ich gehe davon aus, dass nächste Woche Dienstag alles im Sinne der Beteiligten erledigt ist.“