Nachdem schon alle größeren Veranstaltungen bis zum 30. August nicht stattfinden dürfen, die Einhaltung des Mindestabstandes vor allem an Weinständen nicht zu gewährleisten ist, und den Standbetreibern und Bühnenteilnehmern keine Planungssicherheit gegeben werden kann, sieht sich die Stadt Wissen gezwungen, den zweiten Westerwälder Bauernmarkt mit Weinfest auf das Jahr 2021 zu verlegen.
„Diese Veranstaltung lebt von den vielen, guten Essens-, Bier- und Weinständen, wie kann man sich da eine Abstandsregel vorstellen?“, lautet die zentrale Frage in der städtischen Mitteilung.
Citymanager Ulrich Noß und Stadtbürgermeister Berno Neuhoff erklären unisono: „Gerade dieser Markt lebt von seiner Regionalität, man kennt sich, trifft sich an interessanten Infoständen und kommt sich bei einem guten Glas Wein und Musik näher. Das mit Maske und 1,5 Meter Abstand lässt jede Stimmung dahinschmelzen. So können wir uns eine Fortsetzung nicht vorstellen. Wir bedauern das sehr, denn gerade der Handel in Wissen mit Blick auf die Baustelle Rathausstraße hätte davon profitieren können.“
Dafür ist angedacht, den Markt im nächsten Jahr nachzuholen. „Wir haben lange gewartet, sorgfältig abgewogen und uns die Entscheidung wirklich nicht leicht gemacht“, so Noß und Neuhoff.
Auch dem Handel wird die Absage wehtun, zumal es schon der zweite verkaufsoffene Sonntag ist, der nicht stattfinden kann. An dem genannten September-Wochenende war zudem die IHK-gestützte Aktion „Heimatshoppen“ geplant, in der es darum geht, den Kunden zu zeigen, wie schön es ist, zahlreiche Geschäfte in der Nähe zu haben, wo Kunden die Ware noch anprobieren und begutachten können.
Gerade die vergangenen Wochen hätten gezeigt, so der Citymanager, wie sehr der lokale Handel gefehlt habe. In diesem Jahr werde wohl alles anders sein, als gewohnt. Aber Noß und Neuhoff bleiben optimistisch: Irgendwann werde sich auch dieser Zustand wieder ändern, spätestens wenn es einen Impfstoff gebe.