Besondere Ehrung
Naurother gab Menschen der Vergangenheit Gesicht
Von links: Pfarrer Rudolf Reuschenbach, Diakon Marco Kötting, Bürgermeister Joachim Brenner, Ortsbürgermeister Julian Schwan sowie der neue Naurother Ehrenbürger Franz Josef Becker und seine Ehefrau Marliese.
Jennifer Patt

Das ist eine besondere Respektbekundung: Die Ortsgemeinde Nauroth hat Franz-Josef Becker zu ihrem zweiten Ehrenbürger ernannt. Wieso ist die Wahl auf den 86-Jährigen gefallen?

Bislang wurde diese Ehre lediglich einem Bürger zuteil: Der gebürtige Naurother Franz-Josef Becker hat für seine außergewöhnlichen Verdienste die Ehrenbürgerschaft seiner Heimat-Ortsgemeinde verliehen bekommen. Er hat sich auf vielfältige Weise mit seinem jahrzehntelangen Engagement Dank und Anerkennung verdient, so die Begründung. Franz-Josef Becker reiht sich damit als zweiter Ehrenbürger Nauroths nach Wolfgang Klees ein, der die Gemeinde 25 Jahre lang leitete.

Mit der Ernennung wird Beckers Lebensleistung gewürdigt, hat er doch maßgeblich zur Dokumentation und Erhaltung der Geschichte des Dorfes beigetragen. Der 86-Jährige ist nicht nur ein geschätztes Mitglied in fast allen Vereinen im Ort, sondern hat auch die Dorfchronik zur 775-Jahrfeier 1997 verfasst. Zudem sind in 39 Heimatjahrbüchern des Kreises Altenkirchen seine Artikel über Nauroth zu finden, wodurch er das Heimatgefühl und die Verbundenheit mit der Region weit über die Ortsgrenzen hinaus bekannt gemacht hat. Im Grußwort von Ortsbürgermeister Wolfgang Klees heißt es zutreffend: „Herr Becker hat in relativ kurzer Zeit in Archiven und Gemeindeakten, in alten Schriften der Schul- und Kirchenchronik die Unterlagen für diese umfassende und aufschlussreiche Dorfgeschichte zusammengetragen und zum Ausdruck gebracht.“

Er hat den Menschen der Vergangenheit ein Gesicht gegeben.
VG-Bürgermeister Joachim Brenner in seiner Laudatio über den Geehrten.

Bei einem Festakt im Bürgerhaus in Nauroth hielten Bürgermeister Joachim Brenner, Ortsbürgermeister Julian Schwan, sowie Pfarrer Rudolf Reuschenbach die Laudationes und betonten die besonderen Verdienste Beckers um die Gemeinde. „Er hat den Menschen der Vergangenheit ein Gesicht gegeben, das ohne seine Arbeit im Strom der Zeit verloren gegangen wäre“, so Bürgermeister Joachim Brenner und Pfarrer Rudolf Reuschenbach ergänzte: „Er ist der Chronist unserer Heimat.“ Mit der Verleihung der Ehrenbürgerwürde setzten sie ein Zeichen des Dankes und der Anerkennung für das unermüdliche Engagement und die Leidenschaft, mit der Becker sich für die Bewahrung der kulturellen Identität eingesetzt hat.

Durch seine umfassenden Recherchen und das Gefühl für die Geschichte des Ortes hat er es ermöglicht, dass die Vergangenheit des Dorfes und seiner Bewohner nicht in Vergessenheit geraten und wertvolle Informationen für zukünftige Generationen hinterlassen. Doch Herr Becker beschränkte sich nicht nur auf dieses bedeutende Werk. Ein Jahr später, anlässlich des 100-jährigen Jubiläums der Kirchweihe in Nauroth, verfasste er eine weitere bedeutende Schrift. Das Festbuch mit dem unscheinbaren Titel „100 Jahre Naurother Kirche“ steht hierbei der Ortschronik in keinster Weise nach. So schreibt Herr Becker selbst, dass das Festbuch keine Wiederholung der Ortschronik-Ausführungen sein solle, sondern er konzentrierte sich auf eine zusammenfassende Chronologie und Berichte über das alte kirchliche Brauchtum in Nauroth.

Franz-Josef Becker empfängt die Ehrenbürger-Urkunde von Ortsbürgermeister Julian Schwan.
Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain

Ortsbürgermeister Julian Schwan überreichte die Urkunde und betonte die Bedeutung des jahrzehntelangen Engagements, das der Geehrte für die regionale Geschichtsschreibung geleistet hat: „Franz-Josef Becker hat maßgeblich zur Dokumentation der Geschichte Nauroths beigetragen. Alle Ratsmitglieder hatten sich einstimmig für die Ernennung Beckers zum Ehrenbürger ausgesprochen.“ Das unterstreicht die hohe Wertschätzung, die der Naurother Franz-Josef Becker in der Gemeinschaft genießt.

Während seines jahrzehntelangen Engagements wusste der Jubilar stets eine ebenso treue wie verlässliche Stütze an seiner Seite: Ehefrau Marliese, mit der er am 3. Dezember Eiserne Hochzeit feiern konnte. Sie trug all seine Ämter und Aufgaben mit und habe als seine wichtigste Stütze in vielen Phasen seines Lebens immer an seiner Seite gestanden.

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